Reaktionen auf Rangnick-Rücktritt:"Ein großer Schock"

Ralf Rangnick ist zurückgetreten, weil er an einem Erschöpfungssyndrom leidet. Viele Trainer-Kollegen erklären, dass der Druck auf sie zunimmt und leiden mit dem Schalker Ex-Trainer. Die Nachricht trifft viele in der Bundesliga persönlich. Die Reaktionen.

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FC Schalke - Training & Press Conference

Quelle: Bongarts/Getty Images

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Ralf Rangnick ist zurückgetreten, weil er an einem Erschöpfungssyndrom leidet. Viele Trainer-Kollegen erklären, dass der Druck auf sie zunimmt und leiden mit dem Schalker Ex-Trainer. Die Nachricht trifft viele in der Bundesliga persönlich. Die Reaktionen.

Thorsten Rarreck (Mannschaftsarzt Schalke 04)

"Die Diagnose lautet vegetatives Erschöpfungssyndrom. Der Körper ist ausgeloggt, körperlich ist er am Ende. Er wird nach einer Pause zur alten Stärke zurückkommen. Ich vergleiche das mit einem Spieler, der übertrainiert ist und seine Leistung nicht mehr bringen kann. Es ist eine präventive Maßnahme und daher wichtig, dass er die Speicher wieder auffüllt. Die Zeit muss jetzt die Wunden heilen. Das hat sich zwar in den letzten Wochen angebahnt, aber in den ersten Monaten nicht erkennbar. Ein Bayern-Trainer hat mal gesagt: Flasche leer! Das ist wirklich so."

Schalke bestätigt Verpflichtung von Magath

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Clemens Tönnies (Aufsichtsratsvorsitzender FC Schalke 04)

"Die Nachricht hat uns tief getroffen. Wir sind außerordentlich froh und sehen es als mutigen Schritt und als Vertrauensbeweis an, dass Ralf Rangnick sich uns offenbart hat. Für den FC Schalke 04 ist das eine bittere Entwicklung, da wir uns in einer Phase befinden, in der alle im Klub an einem Strang ziehen und es Schritt für Schritt in die richtige Richtung geht. Jetzt aber hat die Gesundheit von Ralf Rangnick absolute Priorität und er bekommt von uns jede Rückendeckung und jede gewünschte Unterstützung."

FC Schalke - Training & Press Conference

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Christoph Metzelder (Spieler FC Schalke 04)

"Es war für uns alle eine große Überraschung und ein großer Schock."

Hopp bewahrt Hoffenheim vor Mega-Minus

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Dietmar Hopp (Klub-Mäzen TSG 1899 Hoffenheim)

"Ein Bundesliga-Trainer hat einen schwereren Job als der Chef eines Wirtschaftsunternehmens, weil er zehn Mal so sehr in der Öffentlichkeit steht. Hinzu kommt: In Firmen geht es weitgehend rational zu, der Fußball ist emotionaler."

Hamburger SV - Pk Cardoso

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Rodolfo Esteban Cardoso (Interimstrainer Hamburger SV)

"Das ist die schrecklichste Nachricht des Tages. Die Bundesliga ist sehr stressig. Wie stressig, habe ich allein in den ersten zwei Tagen als Trainer des Hamburger SV mitbekommen."

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Bruno Labbadia (Trainer VfB Stuttgart)

"Ich hoffe, dass Ralf sich schnell erholen kann und wünsche ihm alles Gute. Ich weiß, mit wie viel Druck und Intensität ein Trainer heutzutage zurechtkommen muss. Der Druck nimmt kontinuierlich zu, die Aufmerksamkeit rund um den Fußball ist enorm. Natürlich ist das Produkt Fußball in Deutschland sensationell, mehr geht fast nicht, aber es gibt auch die Schattenseiten. Alles ist viel schnelllebiger und gläserner geworden. Mir hat das halbe Jahr Pause, das ich mir vor dem VfB gegönnt habe, extrem gut getan, um abschalten zu können und einen Blick von außen zu bekommen."

Bobic wird Sportdirektor beim VfB

Quelle: ddp

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Fredi Bobic (Sportdirektor VfB Stuttgart)

"Mich hat die Nachricht heute Morgen persönlich getroffen, ich habe eine vertrauliche und gute Beziehung mit Ralf. Ich kenne ihn seit der Jugendzeit und habe viele positive Erfahrungen mit ihm gemacht. Ich habe großen Respekt vor seiner Entscheidung und der Konsequenz, sich eine Auszeit zu nehmen. Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie akribisch und intensiv er seinem Beruf nachgeht. Wenn er durchgeschnauft hat, hat wird er wieder zurückkommen, da bin ich mir sicher."

Bayer 04 Leverkusen v 1. FC Koeln  - Bundesliga

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Robin Dutt (Trainer Bayer Leverkusen)

"Es ist eine traurige Nachricht. Wenn man Ralf kennt und weiß, wie sehr er für den Fußball lebt, kann ich mir vorstellen, wie schwer diese Entscheidung für ihn war. Eine Auszeit im Trainerjob ist sinnvoll. Als Trainer hast du so gut wie keine Freizeit, musst 365 Tage im Jahr erreichbar sein und bist ständig unter Strom. Allen Beteiligten im Fußball muss durch diesen Fall vor Augen geführt werden, respektvoll miteinander umzugehen und nicht gegeneinander zu arbeiten. Wir müssen akzeptieren, dass Fußball nicht das wichtigste auf der Welt ist."

1. FC Nuernberg v SV Werder Bremen  - Bundesliga

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Dieter Hecking (Trainer 1. FC Nürnberg)

"Irgendwann ist der Punkt da, an dem man nicht mehr kann. Wenn er sich dazu bekennt, wird der Zeitpunkt da gewesen sein. Ich wünsche meinem Kollegen gute Besserung. Ich denke, dass es keine leichte Entscheidung war, mit dieser Konsequenz zu sagen, es geht nicht mehr. Man sieht, dass der Burnout in allen Gesellschaftsschichten vorhanden ist. Er macht auch nicht vor der Bundesliga halt. Ich wünsche Rangnick alles Gute, und dass er möglichst schnell den Abstand gewinnt, den er dringend braucht, damit er irgendwann wieder in der Bundesliga auftaucht."

Borussia Dortmund head coach Klopp reacts after their German Bundesliga first division soccer match against Hanover 96  in Hanover

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Jürgen Klopp (Trainer Borussia Dortmund)

"Als ich davon gehört habe, dass er gesundheitliche Probleme hat, habe ich an was unmittelbar Lebensbedrohliches gedacht. Deswegen war ich zunächst erleichtert, als ich den wahren Grund erfahren habe. Das Ganze hat mich dann aber schon nachdenklich gemacht, denn ich habe Ralf in den letzten 20 Jahren als lebensfrohen und streitbaren Kollegen kennengelernt."

1899 Hoffenheim v VfL Wolfsburg  - Bundesliga

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Felix Magath (Trainer VfL Wolfsburg)

"Es verdient höchsten Respekt, dass er den Mut hatte, sich zu outen und dass er die Konsequenz hat, den Schritt so durchzuziehen. Es gibt ja prinzipiell die Entwicklung, dass die Vereinstrainer, wenn es nicht läuft, für alles verantwortlich gemacht werden. Das kostet viel Energie und viele Nerven. Ich weiß, wie schwer das ist."

1. FC Kaiserslautern - 1. FSV Mainz 05

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Thomas Tuchel (Trainer FSV Mainz 05)

"Diese Nachricht beschäftigt und trifft mich schon sehr. Es gehört nicht viel Fantasie dazu, dass auch für Bundesliga-Trainer eine Gefahr besteht. Mein Bestreben ist es, mich selbst zu disziplinieren. Denn zu Leistung gehört immer auch Regeneration. Aber die Umsetzung ist deutlich leichter gesagt als getan."

SC Freiburg v VfB Stuttgart  - Bundesliga

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Marcus Sorg (Trainer SC Freiburg)

"Ich kann Ralf Rangnick nur gute Besserung wünschen und hoffe, dass er bald wieder gesund ist. Als Trainer steht man Woche für Woche im Fokus. Wenn man heutzutage in der Öffentlichkeit steht, ist es oft sehr personenbezogen. Als Trainer ist man ja auch nach einem Spiel anders ausgepowert als die Spieler, die körperlich müde sind."

Hannover 96 - Borussia Dortmund

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Mirko Slomka (Trainer Hannover 96)

"Ich kann das aus der Ferne nicht beurteilen und war genauso überrascht wie alle anderen auch. Letztendlich haben nicht nur Bundesliga-Trainer Druck. Auch in der Wirtschaft haben Manager Druck. Da muss jeder selber mit fertig werden."

Hertha BSC - FC Augsburg

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Markus Babbel (Trainer  Hertha BSC Berlin)

"Ich habe auf dem Trainingsplatz davon erfahren und war bestürzt. Man kann über ihn denken, was man will, aber so etwas wünscht man keinem. Er ist für mich ein Gesicht der Bundesliga, ein anders denkender Trainer, der sich nie gescheut hat, das auch kundzutun. Man ist natürlich bestürzt, dass es mittlerweile auch Trainer trifft, die so etwas erleiden. Das zeigt mir wieder, nicht alles zu ernst zu nehmen."

1. FC Kaiserslautern - 1. FSV Mainz 05

Quelle: dapd

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Marco Kurz (Trainer 1. FC Kaiserslautern)

"Ich habe großen Respekt vor der Entscheidung. Es ist gut, mit diesem Thema offensiv umzugehen. Ich habe bei mir so einen Belastungsstau noch nicht festgestellt, aber man ist schon immer froh, wenn eine Saison vorbei ist. Das kostet Körner. Dann braucht man eine Ruhephase."

Zwanziger kandidiert fuer FIFA-Exekutivkomitee

Quelle: dapd

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Theo Zwanziger (DFB-Präsident)

"Natürlich bedauere ich den Rücktritt von Ralf Rangnick, den ich als Trainer sehr schätze. Ich wünsche ihm jetzt vor allem eine möglichst baldige Genesung und dass er irgendwann in die Bundesliga zurückkehren kann. Allerdings habe ich auch großen Respekt vor seiner Entscheidung und der Tatsache, dass er mit seiner Erkrankung öffentlich umgeht. Vielleicht hat sich die Situation im harten Profigeschäft Fußball aufgrund der vielen Diskussionen nach dem tragischen Tod von Robert Enke ja doch ein klein wenig verändert. Vielleicht werden Schwächen und Krankheiten eher toleriert und respektiert als noch vor knapp zwei Jahren. Ich wünsche mir zumindest, dass es so ist."

© sueddeutsche.de/thob
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