Reaktionen auf Kerber-Sieg:"Hoffnungen von Millionen Tennisfans erfüllt"

Tennis Australian Open 2016

Angelique Kerber nach ihrem Sieg im Finale der Australian Open.

(Foto: dpa)

Sogar Kanzlerin Merkel schickt Glückwünsche nach Melbourne: Die euphorischen Reaktionen auf den Sieg von Kerber bei den Australian Open zeigen, wie sehnsüchtig Deutschland auf einen Grand-Slam-Titel gewartet hat.

Ihr Handy sei fast explodiert vor Nachrichten, sagte Angelique Kerber nach dem gewonnenen Australian-Open-Finale gegen Serena Williams (6:4, 3:6, 6:4). Starke Rückhand-Cross- und Vorhand-Longline-Schläge sowie flach über das Netz gespielte Bälle, die sie immer dann brauchte, wenn ihre Gegnerin ans Netz stürmte - das waren die Mittel, mit denen Kerber Williams bezwang. Außerdem unterliefen der US-Amerikanerin viel mehr Fehler als man es von ihr gewohnt ist.

"Mein Traum ist wahr geworden an diesem Abend. Dafür habe ich hart gearbeitet. Das waren die besten zwei Wochen meines Lebens", sagte Kerber. Doch die 28-Jährige hatte sich nicht nur selbst einen Traum erfüllt, sondern auch eine Sehnsucht gestillt, die unter Tennisfans in Deutschland in den vergangenen Jahren immer größer wurde: endlich wieder ein Sieg bei einem der vier Grand-Slam-Turniere. Zuletzt war das Steffi Graf gelungen, sie triumphierte 1999 bei den French Open. Bei den Männern muss man in den Siegerlisten noch weiter zurückgehen: Boris Becker gewann sein letztes Grand Slam Turnier 1996 - ebenfalls in Australien. Nur einer Deutschen gelang es seither, ein Major-Endspiel zu erreichen - Sabine Lisicki war 2013 gegen Marion Bartoli in Wimbledon jedoch ohne Chance.

Kerber aber hat es geschafft. Sie ist ihrem Idol Steffi Graf als Grand-Slam-Siegerin nachgefolgt. Kein Wunder also, dass Kanzlerin Angela Merkel - ihre Sportbegeisterung hatte sich bisher eher in Bezug auf die Fußball-Nationalmannschaft gezeigt - in ihrer Gratulation die historische Bedeutung herausstellte. Kerber habe "die Hoffnungen von Millionen von Tennisfans auf den Sieg einer Deutschen" erfüllt, schrieb die Kanzlerin. Und: "Es war faszinierend, wie unerschrocken und nervenstark Sie sich im Finale gegen die wohl beste Spielerin der Welt durchgesetzt haben". Außenminister Frank-Walter Steinmeier meldete sich auf seiner Facebook-Seite zu Wort.

Schwer zu sagen, welche Reaktionen Grafs erster Grand-Slam-Titel 1987 in den sozialen Netzwerken ausgelöst hätte, hätte es diese damals schon gegeben. Für Kerber kamen die Glückwünsche im Sekundentakt:

Die ehemalige Profispielerin Kim Clijsters aus Belgien beglückwünschte beide Frauen für einen "großen Kampf" und lobte Serena Williams' faires Verhalten nach der Niederlage:

Auch Fed-Cup-Kapitänin Barbara Rittner gratulierte:

Tommy Haas warnte die Konkurrenz schon einmal vor, sie sollte sich an Grand-Slam-Titel der Deutschen gewöhnen:

Julia Görges erinnerte Kerber daran, was sie im Falle eines Sieges versprochen hatte: ein Bad im dreckigen Yarra River von Melbourne:

Die zwölffache Grand-Slam-Siegerin Billie Jean King schrieb: "Du bist die Beharrlichkeit und Entschlossenheit in Person. Saug diesen Moment auf":

Mehrere deutsche Fußball-Weltmeister schickten ebenfalls Grüße nach Australien:

Ebenso freute sich die frühere Gesamtweltcupsiegerin im Ski alpin, Maria Höfl-Riesch:

Skifahrerin Viktoria Rebensburg twitterte auch, obwohl sie sich eigentlich auf ihren zweiten Lauf im Riesenslalom von Maribor hätte konzentrieren müssen. Am Ende gewann sie trotzdem.

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