RB Leipzig:Embalós Traum

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Úmaro Embaló, 16, könnte dem Vernehmen nach für 15 Millionen Euro von Benfica Lissabon nach Leipzig wechseln - durch Bonuszahlungen könnte die Summe um fünf Millionen steigen.

(Foto: Getty)

Der 16-jährige Úmaro Embaló von Benfica Lissabon steht vor einem Wechsel zu RB Leipzig - am Samstag hat er sich das Spiel gegen den HSV angesehen. Mehr als 15 Millionen Euro Ablöse sind im Gespräch. Sein Berater hat schon alles in die Wege geleitet.

Von Javier Cáceres

Der Samstag war ein langer Tag für Úmaro Embaló. Am Morgen war er in Lissabon in einen Linienflieger gestiegen, um am Mittag in Leipzig zu landen. Er fuhr in die dortige Arena, um seine künftige Mannschaft gegen Hamburg (1:1) spielen zu sehen, und als er kurz nach 19.30 Uhr in einer Nobelabsteige eincheckte, erklärte er sich für zu müde, um mit seiner sechsköpfigen Entourage essen zu gehen. Am Sonntag sollte der Medizincheck anstehen, eine der letzten formalen Hürden, um am Montag zurück nach Lissabon zu fliegen, seinen Vertrag bei SL Benfica aufzulösen und den Transfer zu RB Leipzig zu finalisieren. Am Sonntag erklärte allerdings ein Vereinssprecher, dass die Verhandlungen noch nicht beendet seien, die Medienberichte über eine Einigung des Fußballbundesligisten mit Benfica - angeblich 15 Millionen Euro Ablöse plus mögliche Bonuszahlungen von bis zu 5 Millionen Euro - seien immer noch verfrüht. Der Check habe nicht stattgefunden. Fest steht: Sollte es zu einer Einigung kommen, wäre es ein erstaunlicher Transfer. Denn Embaló, dem der Ruf der Hochbegabung vorauseilt, ist erst 16 Jahre alt. Genauso alt wie Mads Bistrup, ein dänischer Junioren-Nationalspieler, den Leipzig am Donnerstag vom FC Kopenhagen verpflichtete.

Was der äußerlich gelassen wirkende, mit den Statussymbolen der Profis ausstaffierte junge Embaló - Designerkleidung, offenkundig spektakulär teure Uhr - von alledem denkt, war nicht von ihm persönlich zu erfahren; RB Leipzig hat Medienkontakte verboten. So blieb es seinem Berater Catió Baldé überlassen, die Begeisterung zu schildern, die Embaló beim Besuch der Leipziger Arena verspürt haben soll. Auch den Traum des Teenagers referierte Baldé: eines Tages eine bestimmende Figur des Weltfußballs zu werden. Der Stürmer, so sagt es Baldé, sei ehrgeizig und vom Wunsch beseelt, dereinst bei einem der europäischen Großklubs anzuheuern, die ihn angeblich schon umgarnt haben. Dass man sich für RB entschieden habe, liege daran, dass man da die besten Entwicklungsmöglichkeiten sehe. Dass ihn die Höhe der Ablösesumme belasten könne, glaube er nicht. "Úmaro ist ein aufgeweckter, intelligenter und disziplinierter Junge, der in jeder Hinsicht umsorgt und auf den Druck vorbereitet wird, um mit ihm umzugehen", sagt Baldé. Am Samstag waren seine Mutter und sein Onkel an seiner Seite.

Embaló soll laut Baldé mit den RB-Profis trainieren, aber erst in der nächsten Saison in der Bundesliga debütieren. Der portugiesische Junioren-Nationalspieler solle erst in den Nachwuchsmannschaften spielen und im Klubinternat wohnen. Sollte sich das bewahrheiten, wird Embaló den Mut zeigen müssen, den sein Manager schon hat: Baldé ging in feinen Leder-Slippern ins kalte Leipziger Stadion. Ohne Socken.

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