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Rauswurf in der Bundesliga:Leverkusen trennt sich von Trainer Hyypiä

Ein Sieg in zwölf Pflichtspielen reicht den Chefs nicht: Bayer 04 Leverkusen feuert Trainer Sami Hyypiä. Nachfolger des Finnen wird bis zum Saisonende ein ehemaliger Kollege.

Fußball-Bundesligist Bayer Leverkusen hat sich von Trainer Sami Hyypiä (40) getrennt. Das bestätigte der Klub einen Tag nach der 1:2-Niederlage beim Hamburger SV. "Nach reiflicher Überlegung und angesichts der anhaltenden Krise sind wir zu der Überzeugung gelangt, dass zum jetzigen Zeitpunkt nur noch ein Wechsel in der Mannschaftsführung die dringend notwendige Wende herbeiführen kann", sagte Bayer-Geschäftsführer Michael Schade.

Wir wollen und müssen alles versuchen, die Saison noch zu retten", ergänzte Sportdirektor Rudi Völler. Das Amt des Cheftrainers wird bis zum Saisonende Sascha Lewandowski übernehmen - er hatte zusammen mit Hyypiä die Werkself in der vergangenen Saison in die Champions League geführt. "Sascha hat bewiesen, dass er ein Toptrainer ist und uns schon einmal - nach dem Scheitern von Robin Dutt gemeinsam mit Sami Hyypiä - in einer kritischen Situation geholfen. Wir glauben fest daran, dass es ihm abermals gelingen wird", sagte Völler.

"Es ist für mich keine leichte Situation, nun Samis Stelle einzunehmen", sagte Lewandowski in einer Stellungnahme des Klubs. Er erinnerte an die gemeinsame Saison. "Da übernimmt man nicht, ohne zu bedauern, dass der einstige Partner seine Vorstellungen nicht mehr verwirklichen konnte. Aber als Angestellter des Vereins stehe ich auch in der Verantwortung, meinem jetzigen Auftrag gerecht zu werden."

Leverkusen hatte aus den vergangenen zwölf Pflichtspielen nur einen Sieg geholt. Vor der Niederlage in Hamburg hatte sich die Mannschaft zu Hause mit einem 1:1 gegen Schlusslicht Eintracht Braunschweig blamiert. Zudem war Leverkusen im DFB-Pokal und in der Champions League ausgeschieden. Die Hinrunde hatte die Mannschaft noch als Tabellenzweiter abgeschlossen.

"Wir sehen keine andere Möglichkeit"

"Ich danke Sami Hyypiä ausdrücklich für seine engagierte Arbeit der vergangenen Jahre", so Schade. "Er hat sowohl als Spieler als auch als Trainer Herausragendes für uns geleistet und damit großen Anteil an den Erfolgen der vergangenen Jahre. Aber jetzt sind wir an einem Punkt angelangt, an dem wir leider keine andere Möglichkeit mehr sehen, um das Ruder herumzureißen."

Hyypiäs Vertrag in Leverkusen lief noch bis Juni 2015. In der vergangenen Saison waren Lewandowski und Hyypiä noch gemeinsam für die Bundesligamannschaft verantwortlich gewesen und hatten Bayer in die europäische Königsklasse. Zuletzt war Lewandowski Leiter der Leverkusener Nachwuchsabteilung. Die Entlassung von Hyypiä ist der siebte Trainerwechsel in der laufenden Bundesligasaison.

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