Rassismus im Fußball:Schlag ins Gesicht

Der nigerianische Spieler Ade Ogungbure revanchiert sich, nachdem er während des Spiels mit "Nigger" und "Bimbo" beschimpft wurde. Bereits im März zeigte er Fans den Hitlergruß.

Im deutschen Fußball hat es abermals einen Zwischenfall mit rassistischem Hintergrund gegeben, dabei steht erneut der Nigerianer Ade Ogungbure vom Nordost-Oberligisten Sachsen Leipzig im Mittelpunkt. Nach dem Spiel beim VFC Plauen (0:1) am Freitag schlug der 25-Jährige seinen Gegenspieler Andrej Zapyshnyi nieder, nachdem dieser ihn während des Spiels permanent als ,,Bimbo'' und ,,Nigger'' beschimpft haben soll. Das Sportgericht des Nordostdeutschen Fußball-Verbandes (NOFV) verhängte nach Auswertung der Fernsehbilder gegen Ogungbure bis zur Verhandlung eine Vorsperre. Von Ermittlungen gegen Zapyshnyi, der die Beleidigungen abstreitet, ist nichts bekannt.

Rassismus im Fußball: Stand bereits im März im Mittelpunkt: Ogungbure.

Stand bereits im März im Mittelpunkt: Ogungbure.

(Foto: Foto: dpa)

,,Der Schlag war ein Fehler, das darf nicht passieren. Aber zwei Dinge kann ich nicht akzeptieren: Wenn jemand meine Mutter beleidigt oder mich wegen meiner Hautfarbe. Wir sind doch alle gleich'', sagte der Nigerianer der Bild.

Der frühere Profi des 1. FC Nürnberg und von Energie Cottbus erwägt, nach Frankreich oder England zu wechseln: ,,Ich werde jede Woche bepöbelt. Das macht mich kaputt.'' DFB-Präsident Theo Zwanziger sagte: ,,Wir verurteilen jede Art von Rassismus. Aber auch Selbstjustiz können wir nicht akzeptieren. Das darf kein Spieler selbst in die Hand nehmen, sonst schaukelt sich die Situation immer weiter hoch.''

Ogungbure stand bereits im März und Oktober im Mittelpunkt. Bei der Partie beim Halleschen FC hatte er nach Beleidigungen durch gegnerische Anhänger diesen den Hitler-Gruß gezeigt. Im Spiel von Halle in Leipzig wurde der Nigerianer erneut beleidigt, woraufhin der NOFV Halle zu einem Spiel unter Ausschluss der Öffentlichkeit verurteilte.

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