Rassismus in Italiens Fußball:Fans zu fünf Jahren Stadionverbot verurteilt

"AC Mailand gegen Rassismus": Vor dem Ligaspiel gegen Siena setzten Kevin-Prince Boateng und seine Kollegen ein neues Zeichen. (Foto: AFP)

Mit Affen-Lauten hatten Fans des italienischen Fußball-Viertligisten Pro Patria den früheren Bundesliga-Profi Kevin-Prince Boateng und weitere dunkelhäutige Spieler beleidigt. Jetzt sind sie zu fünf Jahren Stadionverbot verurteilt worden.

Sechs Fans des italienischen Fußball-Viertligisten Pro Patria sind wegen der rassistischen Vorfälle im Testspiel gegen den AC Mailand am vergangenen Donnerstag zu einem fünfjährigen Stadionverbot verurteilt worden. Dies teilte die italienische Polizei mit. Die Verdächtigen konnten nach dem Vorfall auf Videoaufnahmen identifiziert werden.

Vor und während des Testspiels hatten Fans des Viertligisten den früheren Bundesliga-Profi Kevin-Prince Boateng und weitere dunkelhäutige Milan-Spieler mit Affen-Lauten beleidigt.

Daraufhin unterbrach Boateng in der 26. Minute das Spiel, schoss den Ball in Richtung der Zuschauer und verließ den Platz. Seine Teamkollegen folgten Boateng, das Spiel wurde abgebrochen. "Ich hätte das auch in der Champions League beim Spiel gegen Real Madrid gemacht", sagte Boateng dazu.

Von Fifa-Präsident Sepp Blatter ist er der Fußballspieler dafür kritisiert worden. Laut der in den Vereinigten Arabischen Emiraten erscheinenden The National in Dubai sagte Blatter: "Ich denke, dass ein Spieler nicht einfach vom Feld gehen kann, das ist nicht die Lösung". Sonst könne man schließlich bei einer drohenden Niederlage einfach vom Platz. Der Schweizer betonte aber auch: "Rassismus darf nicht toleriert werden".

© Süddeutsche.de/sid/infu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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