Tischtennis-WM in Paris:Boll und Ovtcharov eine Runde weiter

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Timo Boll: eine Runde weiter.

(Foto: AFP)

Bei der Tischtennis-WM in Paris ziehen Timo Boll und Dimitrij Ovtcharov in die dritte Runde ein. Philipp Kohlschreiber kann in Rom wegen Schwindelgefühlen nicht antreten. Bradley Wiggins fällt beim Giro d'Italia weiter zurück.

Sportnachrichten in Kürze

Tischtennis, WM: Deutschlands Top-Duo Timo Boll (Düsseldorf) und Dimitrij Ovtcharov (Orenburg/Russland) ist bei der Tischtennis-WM in Paris in die dritte Runde eingezogen. Dabei hatte Boll beim 4:1 (9:11, 12:10, 11:1, 11:5, 11:2) gegen seinen künftigen Düsseldorfer Teamkollegen Sharath Kamal Achanta (Indien) zunächst ein wenig mehr Mühe als erwartet. Der 24 Jahre alte Olympiadritte Ovtcharov behielt im Generationenduell mit dem 20 Jahre älteren Kroaten Zoran Primorac mit 4:0 (11:8, 11:6, 11:6, 11:5) die Oberhand. Der Weltranglistenfünfte Boll trifft auf dem Weg zur anvisierten Medaille am Freitagabend nun auf Jens Lundqvist (Schweden), Ovtcharovs nächste Hürde ist der Hongkong-Chinese Tang Peng. Patrick Baum (Düsseldorf) warf Ex-Weltmeister Werner Schlager (Österreich), der 2003 an selber Stelle triumphiert hatte, mit einem klaren 4:0 (11:8, 11:6, 13:11, 11:6) aus dem Turnier und trifft nun auf Emmanuel Lebesson (Frankreich). Ausgeschieden sind hingegen Patrick Franziska (Fulda) und Bastian Steger (Saarbrücken). WM-Neuling Franziska unterlag Chuang Chih-Yuan (Taiwan) 0:4 (6:11, 1:11, 9:11, 8:11), Steger verlor gegen Bojan Tokic (Slowenien) 2:4 (8:11, 5:11, 11:5, 11:9, 12:14, 8:11).

Tennis in Rom, Philipp Kohlschreiber: Davis-Cup-Spieler Philipp Kohlschreiber hat kampflos das Viertelfinale des ATP-Masters in Rom verpasst. Der Weltranglisten-22. aus Augsburg trat wegen Schwindelgefühlen in der Runde der letzten 16 zum Match gegen den an Position vier gesetzten Spanier David Ferrer nicht an. Ferrer trifft im Viertelfinale nun auf seinen an Nummer fünf gesetzten Landsmann Rafael Nadal, der beim 1:6, 7:5, 6:4 gegen den lettischen Qualifikanten Ernests Gulbis einige Mühe hatte. Nach dem Erstrunden-Aus von Tommy Haas (Los Angeles/USA) verabschiedete sich in Kohlschreiber zehn Tage vor Beginn der French Open (26. Mai bis 9. Juni) der letzte deutsche Profi bei der mit gut 2,6 Millionen Euro dotierten Sandplatzveranstaltung.

Basketball, NBA: Die San Antonio Spurs stehen im Conference-Finale der nordamerikanischen Basketball-Profiliga NBA. Der Meister von 2007 setzte sich am Donnerstag bei den Golden State Warriors mit 94:82 durch und entschied die best-of-seven-Serie mit 4:2 für sich. Die Spurs hatten in Kawhi Leonard (19 Punkte) ihren Top-Scorer, Superstar Tony Parker (13) zeigte eine mäßige Leistung. Im Endspiel des Westens trifft San Antonio auf die Memphis Grizzlies. Derweil haben im Osten die New York Knicks vor allem dank Forward Carmelo Anthony den vorzeitigen K.o. verhindert. Im fünften Spiel gegen die Indiana Pacers siegten die Knicks 85:75 und verkürzten in der Serie auf 2:3, Anthony steuerte 28 Punkte bei. Das sechste Spiel findet am Samstag in Indianapolis statt. Der Sieger trifft in der Finalserie des Ostens auf Titelverteidiger Miami Heat.

Eishockey, NHL: Ohne den verletzten Nationalspieler Dennis Seidenberg ist den Boston Bruins in der nordamerikanischen Eishockey-Profiliga NHL ein guter Start in das Halbfinale der Eastern Conference gelungen. Gegen die New York Rangers setzten sich die Bruins am Donnerstag mit 3:2 n.V. durch und gingen in der best-of-seven-Serie mit 1:0 in Führung. Seidenberg war zum Zusehen verdammt, nachdem sich der Verteidiger im entscheidenen Erstrundenspiel gegen die Toronto Maple Leafs am Montag (5:4) eine Beinverletzung zugezogen hatte. Bostons zweites Spiel gegen die Rangers findet am Sonntag ebenfalls vor heimischer Kulisse statt. Einen Schritt in Richtung Conference-Finale im Westen hat Stanley-Cup-Sieger Los Angeles Kings gemacht. Die Kings besiegten die San Jose Sharks 4:3 und führen die Serie mit 2:0 an. Das dritte Spiel findet am Samstag in San Jose statt.

Radsport, Kalifornien-Tour: Radprofi Jens Voigt hat die fünfte Etappe der Kalifornien-Tour gewonnen. Der 41-jährige Berliner vom Team RadioShack setzte sich am Donnerstag (Ortszeit) auf dem 185 Kilometer langen Teilstück von Santa Barbara nach Avila Beach vor Tyler Farrar aus den USA und dem Norweger Thor Hushovd durch. Die Gesamtführung bei der am Sonntag zu Ende gehenden Rundfahrt übernahm der US-Amerikaner Tejay van Garderen. Mit entschlossenem Antritt löste sich Voigt fünf Kilometer vor dem Ziel aus einer Spitzengruppe und konnte nicht mehr gestellt werden. "Ich habe mir gesagt, jetzt oder nie und es hat wieder einmal funktioniert", sagte der älteste Fahrer im Feld.

Nationalmannschaft, USA: Nationaltrainer Jürgen Klinsmann hat vier Bundesliga-Legionäre in das Aufgebot der USA für die anstehenden fünf Fußball-Länderspiele berufen - darunter das Duell mit Deutschland am 2. Juni in Washington. Der ehemalige Bundestrainer nominierte den Schalker Jermaine Jones, die Hoffenheimer Fabian Johnson und Daniel Williams sowie den Augsburger Michael Parkhurst. Vor dem Spiel gegen die ersatzgeschwächte Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) treffen die USA am 29. Mai in Cleveland auf Belgien. Danach folgen die WM-Qualifikationsspiele gegen Jamaika (7. Juni), Panama (11. Juni) und Honduras (18. Juni).

Golf, Martin Kaymer: Deutschlands bester Golfer Martin Kaymer ist gut in das PGA-Turnier in Irving/Texas gestartet. Der 28-Jährige aus Mettmann ging am Donnerstag früh auf die erste Runde der Byron Nelson Championship und benötigte 68 Schläge. Eine überragende Auftaktrunde gelang Keegan Bradley aus den USA, der den schweren Par-70-Kurs im TPC Four Sesons Resort mit nur 60 Schlägen meisterte. Der Sieger kassiert 1,17 Millionen Dollar.

Giro d'Italia: Tour-de-France-Sieger Bradley Wiggins (Großbritannien/Sky) hat auf der zwölften Etappe des Giro d'Italia den nächsten herben Rückschlag kassiert und damit wohl die letzten Siegchancen verspielt. Beim dritten Tageserfolg des früheren Straßenrad-Weltmeisters Mark Cavendish (Großbritannien/Omega Pharma-Quickstep) über 134 km von Longarone nach Treviso verlor Zeitfahr-Olympiasieger Wiggins mehr als drei Minuten auf die Spitze und fiel im Gesamtklassement weiter zurück. Für Cavendish war es der 100. Sieg seiner Karriere.

Saisonende für Totilas

Pferdesport, Totilas: Für Dressurpferd Totilas ist die Saison erneut vorzeitig gelaufen. Das einstige Ausnahmepferd und Reiter Matthias Rath können wegen zu großen Trainingsrückstandes nicht an den Deutschen Meisterschaften in Balve (7. bis 9. Juni) starten. Damit ist auch die Teilnahme an den Europameisterschaften in Herning/Dänemark (20. bis 25. August) geplatzt. "Ich wäre gern dabei, doch es geht leider nicht", sagte Rath dem Nachrichtendienst sid. Nach dem Deckunfall des Rapphengstes im Januar konnte das Duo lange Zeit nicht im vollen Umfang trainieren. Totilas hatte sich beim Sprung auf die Phantom-Stute eine Sehnenverletzung zugezogen und konnte mehrere Wochen nur Schritt gehen.

"Kein Balve, keine EM", sagte Dressur-Bundestrainerin Monica Theodorescu am Donnerstag noch einmal. Eine Sonderregel gibt es für das einstige Ausnahmepferd nicht. Die DM und auch der CHIO in Aachen Ende Juni sind die beiden entscheidenden Sichtungen. Nur dort kann ein Paar ein Ticket für die deutsche Equipe beim Saisonhöhepunkt in Herning ergattern. Damit ist für Totilas die Saison erneut frühzeitig gelaufen. Bereits im Vorjahr konnte der Dreifach-Weltmeister von 2010 nicht an den Olympischen Spielen in London teilnehmen, weil Reiter Mathias Rath am Pfeifferschen Drüsenfieber erkrankt war. Nach seinem Wechsel aus den Niederlanden im Jahr 2010 für geschätzte zehn Millionen Euro kann der Hengst frühestens im Jahr 2014 sein erstes Gold bei einem Championat für Deutschland holen.

Fußball, FC Chelsea: Nach dem historischen Triumph in der Europa League hat Kapitän Frank Lampard einen neuen Einjahresvertrag beim FC Chelsea unterschrieben. "Frank ist bereits jetzt ein bedeutender Spieler in der Geschichte des Klubs", sagte Vorstandschef Ron Gourlay. Auch der Spieler selbst zeigte sich zufrieden: "Jeder weiß, dass ich immer hier bleiben wollte. Obwohl die Verhandlungen so lange gedauert haben, war es immer eine freundschaftliche Athmosphäre." Lampard spielt bereits seit zwölf Jahren bei den Blues, während der Spielzeit hatte der 34 Jahre alte englische Fußball-Nationalspieler mehrfach mit seinem Abschied aus London kokettiert.

Fußball, SpVgg Greuther Fürth: Der ehemalige Nationalspieler Gerald Asamoah hat vor seinem Abschied vom Bundesliga-Absteiger SpVgg Greuther Fürth zum Teil schwere Vorwürfe gegen die Verantwortlichen erhoben. Es sei versucht worden, ihn zu einem Sündenbock zu machen, der Verein habe mit ihm ein falsches Spiel gespielt, beklagte er in einem Interview mit dem Kicker unter anderem. Er habe erwartet, dass man ihm "wenigstens etwas Respekt entgegenbringt", sagte der 34-Jährige, nun nehme "es für alle ein unwürdiges Ende". Nach der Trennung von Trainer Mike Büskens, der am 20. Februar nur wenige Tage nach dem 22. Spieltag gehen musste, war Asamoah kaum noch im Kader aufgetaucht. Nur einmal kam er danach in der Rückrunde noch zum Einsatz, am 24. Spieltag - für zwölf Minuten. Asamoah vermutet ein "abgekartetes Spiel", weil eine angebliche Klausel vorsah, dass sich sein Vertrag bei weiteren 45 Einsatzminuten um ein Jahr verlängert hätte: "Für mich steht fest, dass diese Klausel der Grund war, warum ich nicht mehr berücksichtigt wurde. Aus meiner Sicht gab es keinen Grund, mich in den letzten Monaten in Fürth so zu behandeln", sagte Asamoah weiter. Vielmehr sei versucht worden, beklagt Asamoah, "aus mir einen Sündenbock zu machen oder krampfhaft ein Exempel zu statuieren". Das Angebot, im letzten Heimspiel vergangenen Samstag gegen den SC Freiburg (1:2) eingesetzt zu werden, habe er abgelehnt: Dies wäre eine "Alibi-Aktion" gewesen: "Ich mag keine Heuchelei."

Trainer Frank Kramer betonte nach einem "sehr persönlichen" Gespräch mit Asamoah am Donnerstag, "dass ausschließlich sportliche Gründe ausschlaggebend waren". Seine Karriere will Asamoah nach dem Abschied aus Fürth noch nicht beenden. "Ein oder zwei Jahre" wolle er noch spielen, "gerne wieder im Ruhrgebiet", gerne bei einem Zweitligisten. "Ich bin fit, habe die letzten Monate ja gut trainiert. Daran kann es also nicht gelegen haben."

Fußball in Italien: Mario Balotelli vom italienischen Fußball-Erstligisten AC Mailand hat offen damit gedroht, bei weiteren Vorfällen einen Spielabbruch herbeizuführen. "Sollten wieder rassistische Chöre gegen mich ertönen, werde ich das nächste Mal das Spielfeld verlassen, weil so etwas dumm ist", sagte Balotelli dem TV-Sender CNN. Der 22-Jährige war am vergangenen Sonntag beim 0:0 gegen den AS Rom von Gäste-Tifosi beleidigt worden. Nach einer kurzen Unterbrechung wurde die Partie zu Ende gespielt. Am Montag belegte der italienische Verband den Hauptstadtklub mit 50.000 Euro Strafe.

"Ich wollte am Sonntag das Spielfeld verlassen", sagte Balotelli: "Ich habe mit Kevin Prince Boateng gesprochen. Doch dann hätte man gedacht, ich mache das, weil wir Schwierigkeiten im Spiel hatten. Ich dachte: Es ist besser, wenn wir weiterspielen. Wenn es nicht diesen Grund gegeben hätte, hätte ich das Spielfeld verlassen." Boateng reagierte empört auf den neuerlichen Eklat und die milde Strafe: "Seit Monaten sprechen wir über Rassismus, und es gibt weitere Vorfälle. Eine Geldstrafe ist zu wenig. Man müsste alle rassistischen Fans abführen", sagte der ehemalige Bundesliga-Profi, der im Januar wegen Beleidigungen in einem Freundschaftsspiel gegen den Viertligisten Pro Patria den Platz verlassen hatte.

Fußball, FC Barcelona: Weltfußballer Lionel Messi hat von den Verantwortlichen des FC Barcelona gefordert, den Spielstil der Mannschaft nicht zu ändern. "Wir dürfen das vergangene Jahr nicht überbewerten, sondern müssen ruhig bleiben und uns auf die nächste Saison vorbereiten", sagte der Argentinier dem mexikanischen Fernsehsender Azteca. Die Katalanen waren im Halbfinale der Champions League deutlich am deutschen Rekordmeister FC Bayern München gescheitert und in der Folge stark kritisiert worden. "Es wird von Jahr zu Jahr schwieriger, wir können nicht immer alles gewinnen", sagte Messi. In dieser Spielzeit habe vor allem das lange Fehlen des krebskranken Trainers Tito Vilanova viel ausgemacht: "Wir haben den Unterschied gemerkt, es war ohne ihn nicht dasselbe."

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