Rafati äußert sich zu Suizidversuch:"Ich bin froh, dass ich überlebt habe"

Profi-Schiedsrichter Babak Rafati hat seine Depressionen nach eigenen Angaben überwunden. "Ich bin wieder gesund", sagt der 41-Jährige fünf Monate nach seinem Selbsttötungsversuch. Eine Rückkehr in die Bundesliga wird es wohl nicht geben.

Fußball-Schiedsrichter Babak Rafati aus Hannover hat nach seinem Suizidversuch im November 2011 die stationäre Behandlung beendet und sich in der Öffentlichkeit zurückgemeldet. Nach Informationen der Bild-Zeitung wird er aber weiterhin regelmäßig von Spezialisten betreut.

Der 41 Jahre alte Referee war vor dem Bundesligaspiel des 1. FC Köln gegen den FSV Mainz 05 am 19. November in einem Kölner Hotel gefunden und mit Hilfe seiner Assistenten gerettet worden. Das Spiel wurde daraufhin abgesagt.

Vor seinem Selbsttötungsversuch stand Rafati bei Fans und Spielern wiederholt in der Kritik. 2008 wurde er von den Bundesligaprofis zum schlechtesten Schiedsrichter der Saison gewählt, auf Facebook entstand eine "Anti-Rafati"-Seite, auf der die User über die Leistungen des Referees diskutierten.

Rafati leitete 84 Erstliga-Spiele

"Ich war in einer scheinbar ausweglosen Situation. Es war ein Glücksfall, dass ich rechtzeitig Hilfe bekommen habe", kommentierte Rafati der gegenüber der Bild-Zeitung das dramatische Ereignis. Sein Anwalt Sven Menke teilte wenig später mit, dass Rafati unter Depressionen leidet. Der erfahrene Schiedsrichter, der seit 2005 in der Bundesliga eingesetzt wurde und 84 Erstliga-Spiele leitete, begab sich daraufhin in stationäre Behandlung und ließ sich psychologisch betreuen.

Die Schiedsrichter-Kommission im Deutschen Fußball-Bund (DFB) hatte bisher offengelassen, ob es ein Comeback für Rafati im Stadion geben wird. Zunächst stünde die Genesung des gelernten Bankkaufmanns an erster Stelle, hieß es in einer Mitteilung. Dafür erhalte er vom DFB alle Zeit und Unterstützung.

Eine Rückkehr als Schiedsrichter in die Bundesliga soll es wohl nicht geben. "Ich bin froh, dass ich überlebt habe", erklärte Rafati der Zeitung und fügte hinzu: "Ich bin wieder gesund."

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