Wintersport:Shiffrin gewinnt alpinen Ski-Auftakt

Ski-Weltcup in Sölden

Wieder mal die Schnellste: Skifahrerin Mikaela Shiffrin aus den USA.

(Foto: dpa)

Die US-Amerikanerin holt in Sölden ihren insgesamt 70. Weltcup-Erfolg. Bahnsprinterinnen Emma Hinze und Lea Sophie Friedrich erobern weitere Titel. Ovtcharov verpasst nach OP Tischtennis-WM.

Meldungen im Überblick

Ski Alpin: Die US-amerikanische Ausnahme-Skirennfahrerin Mikaela Shiffrin hat das erste Rennen der neuen Weltcup-Saison gewonnen. Die langjährige Dominatorin siegte am Samstag im Riesenslalom von Sölden vor der Schweizerin Lara Gut-Behrami (+0,14 Sekunden) und feierte ihren insgesamt 70. Weltcup-Erfolg. Dritte wurde mit einem Rückstand von 1,30 Sekunden die slowakische Gesamtweltcupsiegerin Petra Vlhova.

Marlene Schmotz belegte bei ihrem Comeback nach langer Verletzungspause als beste Deutsche den 28. Platz (+4,32) auf dem Rettenbachgletscher. Teamkollegin Andrea Filser hatte zuvor als 52. das Finale der besten 30 verpasst. "Die Enttäuschung ist riesengroß", sagte die 28-Jährige, die vergangenen Winter noch die einzigen Punkte der DSV-Frauen im Riesentorlauf geholt hatte. Am Sonntag (10 und 13.30 Uhr, ARD und Eurosport) sind die Männer mit Stefan Luitz, Alexander Schmid und Julian Rauchfuß an der Reihe.

Snowboard: Annika Morgan hat sich gleich zum Auftakt der Olympia-Saison das Ticket für die Winterspiele 2022 in Peking (4. bis 20. Februar) gesichert. Die 19-Jährige erreichte beim Big-Air-Weltcup im Schweizer Chur als Siebte das Finale der besten Acht. "Ich habe die Olympia-Quali geschafft, das finde ich schon sehr krass", sagte Morgan hörbar aufgewühlt. Nach einem Sturz im ersten Lauf und Nasenbluten habe sie vor dem zweiten Run "ganz viel Druck" verspürt. "Ich bin so froh, dass ich ihn gelandet habe, das war ein super Feeling", sagte die Miesbacherin.

Radsport: Rund 20 Stunden nach Sprint-Silber hat Lea Sophie Friedrich bei der Bahnrad-WM in Roubaix den nächsten Titel erobert. Die 21 Jahre alte Titelverteidigerin setzte sich am Samstag im 500-Meter-Zeitfahren in 33,057 Sekunden durch und holte sich damit die zweite Goldmedaille im Vélodrome. Die Russin Anastasija Wojnowa, die am Vormittag noch die Qualifikation gewonnen hatte, landete auf dem Silberrang. Darja Schmeljowa (ebenfalls Russland) komplettierte das Podest. Zum Auftakt der Wettbewerbe hatte Friedrich mit Pauline Grabosch und Emma Hinze Gold im Teamsprint geholt und war am Freitag im Zweite hinter Hinze geworden.

Die 24 Jahre alte Sprint-Titelverteidigerin Hinze war im deutschen Finale nicht zu schlagen gewesen. Nach zwei Durchgängen setzte sie sich gegen Friedrich durch und holte damit nach Teamsprint-Gold den zweiten WM-Titel 2021. Schon im Vorjahr hatte Hinze bei der Heim-WM in Berlin Gold in dieser Disziplin erobert, in Tokio holte das Duo im Teamsprint gemeinsam Olympia-Silber. "Ich habe im Vorfeld nicht dran geglaubt, weil ich mich nicht so gut gefühlt habe wie vor Berlin. Es ist richtig cool - ich hatte ein paar Rechnungen offen, die ich begleichen wollte", sagte Hinze nach einer Machtdemonstration im Finale, die auch Friedrich anerkannte: "Emma ist in dieser Form einfach unschlagbar." Das Keirin-Finale steht zum Abschluss am Sonntag an.

Tischtennis: Dimitrij Ovtcharov muss nach einer Operation am Knöchel auf die Teilname an den Einzel-WM Ende November in Houston verzichten. Wie der Deutsche Tischtennis-Bund am Samstag mitteilte, war der zweimalige Medaillengewinner der Olympischen Spiele in Tokio im Training mit dem Fuß umgeknickt. Der kleinere Eingriff wurde in München durchgeführt. "Die OP ist sehr gut verlaufen und hat gezeigt, dass es die richtige Entscheidung war", schrieb der 33-Jährige bei seinem Instagram-Account. Es mache ihn sehr traurig, dass er nicht zur WM fahren könne, "denn ich wollte den Schwung von den Olympischen Spielen mit in die Weltmeisterschaften nehmen", meinte er. "Leider gehören Verletzungen zum Sport dazu."

Bundestrainer Jörg Roßkopf bedauerte den Ausfall seines derzeit besten Spielers. "Das ist natürlich bitter für ihn. Er war echt gut drauf, spielte gut und hatte sich natürlich für die WM viel vorgenommen", sagte der Düsseldorfer. Über den Nachrücker für Ovtcharov werde voraussichtlich Anfang November entschieden, hieß in der Verbands-Mitteilung. Neben Ovtcharov nominiert sind Rekord-Europameister Timo Boll, der Weltranglisten-15. Patrick Franziska, der deutsche Einzel-Meister Benedikt Duda und Mixed-Europameister Dang Qiu. Bei den Frauen gehen in Houston Europameisterin Petrissa Solja, die Weltranglisten-21. Han Ying, Europe-Top-16-Gewinnerin Nina Mittelham, EM-Finalistin Shan Xiaona und Team-Europameisterin Sabine Winter an den Start.

Tennis: Olympiasieger Alexander Zverev wird definitiv nicht am Davis-Cup-Finalturnier in diesem Jahr teilnehmen. "Das Format muss geändert werden und dabei bleibe ich. Ich bin jemand, der schon sein Wort hält. Ich möchte den Davis Cup gewinnen, aber ich möchte den echten Davis Cup gewinnen", sagte der 24 Jahre alte Hamburger am Samstag bei einer Pressekonferenz vor dem Beginn des ATP-Turniers in Wien. Das Finalturnier des Mannschaftswettbewerbs wird im November in Innsbruck, Turin und Madrid ausgetragen. Deutschland trifft in Innsbruck auf Österreich und Serbien. Das Endspiel der elftägigen Veranstaltung ist am 5. Dezember in Madrid. Anders als jahrelang praktiziert, findet der Davis Cup seit 2019 nicht mehr über das Jahr verteilt in den jeweiligen Teilnehmerländern statt.

Eishockey, DEL: Titelverteidiger Eisbären Berlin hat nach fünf Ligasiegen nacheinander eine überraschende Niederlage in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) kassiert. Die Mannschaft von Trainer Serge Aubin unterlag am 15. Spieltag dem Tabellenletzten Schwenninger Wild Wings mit 1:3 (0:1, 0:0, 1:2) und steht weiter auf Rang drei. Max Görtz (16.), Colby Robak (58.) und Tylor Spink (59.) sorgten für den Auswärtssieg der Schwenninger. Kai Wissmann (50.) gelang lediglich der zwischenzeitliche Ausgleichstreffer.

Tabellenführer Adler Mannheim ließ trotz eines frühen Rückstands gegen die Augsburger Panther keine Punkte liegen und gewann 7:1 (1:1, 4:0, 2:0) Sinan Akdag (17.), Jordan Szwarz (31.), Nigel Dawes (36.), Joonas Lehtivouri (36.), David Wolf (39.), Borna Rendulic (47.) und Mark Katic (49.) drehten die Partie zugunsten der Gastgeber. Adam Payerl (6.) hatte die Gäste in Führung gebracht. Mannheim baute nun auch dank des Patzers von Berlin und der coronabedingten Spielabsage des EHC München seine Führung weiter aus. Die Kölner Haie gewannen derweil beim ERC Ingolstadt mit 3:2 (1:0, 0:0, 1:2, 1:0). Moritz Müller erzielte in der 63. Minute den entscheidenden Treffer für die Kölner. Außerdem gewannen die Krefeld Pinguine bei den Fischtown Pinguins Bremerhaven mit 2:1 (0:0, 1:0, 0:1, 1:0) nach Verlängerung.

Eishockey, NHL: Nationalspieler Leon Draisaitl ist mit den Edmonton Oilers auf Rekordkurs in der nordamerikanischen Profiliga NHL. Die Kanadier gewannen am Freitag (Ortszeit) bei den Vegas Golden Knights mit 5:3 und feierten den fünften Sieg im fünften Saisonspiel. Ihr Startrekord liegt 39 Jahre zurück: 1983 gelangen ihnen sieben Erfolge in den ersten sieben Partien. In Las Vegas traf der Kölner Draisaitl zum 3:2 sowie zum 5:3. In der Pacific Division stehen die Oilers weiter an der Spitze vor den ebenfalls noch ungeschlagenen San Jose Sharks. Die Sharks kamen ebenfalls zu einem 5:3 bei den Toronto Maple Leafs und haben nun vier Siege in der Bilanz.

Basketball, EuroLeague: Alba Berlin hat dank einer starken ersten Hälfte den zweiten Sieg in der Basketball-EuroLeague eingefahren. Der deutsche Meister setzte sich am Freitagabend bei Roter Stern Belgrad mit 78:63 (38:25) durch und verließ vorerst den Tabellenkeller. Bester Werfer der Berliner war Maodo Lo mit 17 Punkten. Außerdem zogen die Berliner in der Tabelle wieder an Bayern München vorbei. Der zweite deutsche Vertreter hatte am Donnerstag 75:73 (27:39) beim litauischen Meister Zalgiris Kaunas gewonnen.

Basketball, NBA: Dennis Schröder und die Boston Celtics sind nach einer deftigen Pleite mit Buhrufen aus dem heimischen TD Garden verabschiedet worden. Der Rekordmeister der nordamerikanischen Basketball-Profiliga NBA verlor sein zweites Saisonspiel gegen die Toronto Raptors 83:115. Schon während der Partie drückten die Fans ihren Frust über die enttäuschende Leistung lautstark aus. Schröder, 28, kam von der Bank und verbuchte nur vier Punkte und vier Assists bei vier Ballverlusten. Der deutsche Nationalspieler war im Sommer an die Ostküste gewechselt.

Die Halle in Boston war zum ersten Mal seit 593 Tagen voll besetzt, viele der 19 156 Zuschauer waren allerdings schon weit vor der Schlusssirene gegangen. Der Rest machte seinem Unmut Luft. "Die Leute hier kennen sich mit Basketball aus. Sie waren ehrlich", sagte Celtics-Guard Josh Richardson. Bostons neuer Trainer Ime Udoka will die Buhrufe als "Motivation" nutzen: "Wir haben sie verdient, so wie wir gespielt haben."

Eine ähnliche Klatsche kassierten die Wagner-Brüder Franz und Moritz mit den Orlando Magic beim 96:121 gegen die New York Knicks. Rookie Franz Wagner, 20, überzeugte dennoch und war mit 16 Punkten erfolgreichster Punktesammler seines schwachen Teams. Moritz Wagner, 24, erhielt deutlich weniger Spielzeit und kam auf sechs Punkte. Die Magic hatten bereits ihr Auftaktspiel deutlich verloren. Auch die Los Angeles Lakers warten noch auf den ersten Sieg. Das Team um die Ausnahmeprofis LeBron James (25 Punkte) und Anthony Davis (22 Punkte) unterlag den Phoenix Suns 105:115. Herausragend bei den Gästen: Chris Paul mit 23 Punkten und 14 Assists. Als erster Spieler der NBA-Geschichte hat der 36-Jährige nun mehr als 20 000 Punkte und 10 000 Assists gesammelt.

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