Radsport:Die Tour 2017 ist eine Sache für Kletterer

Allerdings wurden die Tour-Veranstalter nicht gerade überflutet mit Bewerbungen deutscher Kommunen. Vielen politisch Verantwortlichen sind die Kosten für den Besuch der Frankreich-Rundfahrt, die sich schnell auf einen siebenstelligen Betrag belaufen können, zu hoch für eine Sportart mit so ramponiertem Image. Auch die Sponsorensuche ist schwer. Das zeigt sich bestens bei Düsseldorf selbst, dessen Tour-Budget von geschätzt zwölf Millionen Euro vor allem Stadt und kommunale Töchter tragen müssen.

Dennoch bewarb sich manch deutsche Stadt nach der Vergabe des Grand Départ an den Rhein darum, in den Anfangstagen Start- oder Zielort einer Etappe zu sein. Insbesondere Trier galt lange als Option. Doch alle gingen leer aus. Aso-Chef Christian Prudhomme sprach gegenüber der SZ von "überzeugenden Bewerbungen" aus Deutschland, aber bei der Routenplanung für die Tour müssten viele Bedingungen beachtet werden. Er kündigte an, bald nach Deutschland zurückzukehren - mit der Deutschland-Tour, die zum Aso-Portfolio gehört, aber auch mit der großen Tour.

Nach den Starttagen ist die Tour eher ungewöhnlich konzipiert. Im Osten Frankreichs fährt das Peloton fast bis in die Alpen, ehe es nach Westen fliegt, um sich auf dem Rad über Pyrenäen und Zentralmassiv wieder den Alpen zu nähern. Neben fünf Berg- und fünf hügeligen Etappen gibt es neun flache Abschnitte für die Sprinter. Von der vier berühmtesten Bergen steht nur der Galibier an, auf Mont Ventoux und die Kehren von Alpe d'Huez verzichten die Tour-Macher.

Dennoch stuft nicht nur Titelverteidiger Christopher Froome den Parcours als sehr schwierig und Sache für Kletterer ein. Es gibt lediglich 36 Zeitfahrkilometer.

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