Diesmal geschah es 28 Kilometer vor dem Ziel - am Keutenberg, 167 Meter lang und bis zu 22 Prozent steil, eine Rampe wie eine Dosis Gift, die Radfahrern die Beine betäubt. Und Tadej Pogacar? Schüttelte die Konkurrenz scheinbar spielerisch ab, fuhr zum Sieg beim Amstel Gold Race, als habe jemand die Gesetze flugs für ihn umgeschrieben. Zwei Wochen zuvor, bei der Flandern-Rundfahrt, hatte der 24-Jährige ein ähnliches Solo aufgeführt, 18 Kilometer vor dem Ziel, auf dem Weg zu seinem damals schon zehnten Saisonsieg. Am Sonntag kann der Slowene bei Lüttich-Bastogne-Lüttich sogar den Hattrick in den Ardennen schaffen - ehe es allmählich zur Tour de France geht, zum nächsten Showdown mit seinem Widersacher Jonas Vingegaard.
MeinungRadsport:Für Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Sportarzt

Kommentar von Johannes Knuth
Lesezeit: 2 Min.

Früher siegten Radprofis entweder bei den großen Rundfahrten oder bei den Tagesklassikern - die neue Generation um Pogacar, Van Aert oder Van der Poel dominiert einfach alles auf einmal. Immer mehr erinnert an die düsteren Zeiten.

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