Süddeutsche Zeitung

Radsport:Motorräder verursachen Massencrash

Erneut ist es bei einem Radrennen wegen Motorrädern zu schweren Unfällen gekommen. Der Belgier Stig Broeckx, Teamkollege von André Greipel, befindet sich im Koma.

Nach einem durch zwei Begleitmotorrädern verursachten Massensturz musste die dritte Etappe der 86. Belgien-Rundfahrt abgebrochen werden. 19 Fahrer wurden in dem Crash verwickelt. Am schlimmsten erwischte es den Belgier Stig Broeckx, der mit Verdacht auf einen Schädelbruch im Krankenhaus von Aachen im Koma liegt. Das berichtet die belgische Zeitung "Het laatste Nieuws". Neben Broeckx mussten demnach vier weitere Fahrer ins Krankenhaus gebracht werden, darunter auch der Schwede Fredrik Ludvigsson vom deutschen Team Giant-Alpecin. Er erlitt einen Kahnbeibruch und wird rund neun Wochen ausfallen.

Rund 65 Kilometer vor dem Ziel soll es auf einer Abfahrt zu einer Kollision von zwei Motorrädern - eines davon habe am Straßenrand gestanden - gekommen sein. Beide Maschinen rutschten in das Feld und erfassten die Fahrer. Das Rennen wurde zunächst neutralisiert und schließlich abgebrochen.

"Schon wieder ein schlimmer Unfall mit Motorrädern", schrieb der dreimalige Zeitfahr-Weltmeister Tony Martin, der mit im Feld war, bei Twitter. "Was wir jetzt brauchen, ist ein runder Tisch mit dem Weltverband UCI, den Organisatoren der Rennen und den Fahrern. Wir müssen Veränderungen forcieren und einen einheitlichen Sicherheitsstandard bei jedem Rennen festlegen."

Für Broeckx war es bereits der zweite schlimme Rennunfall mit einem Motorrad in diesem Jahr. Im Februar hatte der Lotto-Soudal-Teamkollege von André Greipel beim Rennen Kuurne-Brüssel-Kuurne einen Schlüsselbeinbruch erlitten. Wenige Wochen später war es zu einem weiteren tragischen Unfall mit einem Begleitfahrzeug gekommen. Beim Halbklassiker Gent-Wevelgem kam der belgische Radprofi Antoine Demoitié ums Leben, nachdem er von einem Motorrad erfasst worden war.

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Quelle:
SZ vom 29.05.2016 / dpa, SID
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