Radsport:Durchbruch in der Heimat

Deutschland Tour - 4. Etappe

Auch bei der Verkostung der Schnellste: Nils Politt (Mitte), Gesamtsieger der Deutschland-Tour 2021, mit dem Teamkollegen Pascal Ackermann (links) und dem Norweger Alexander Kristoff.

(Foto: Bernd Thissen/dpa)

Radprofi Nils Politt zeigt mit dem Gesamtsieg bei der Deutschland-Tour, dass er den nächsten Schritt in seiner Entwicklung vollzogen hat. Und eine große Chance wartet in diesem Jahr noch auf ihn.

Nils Politt fährt bislang die wohl beste Saison seiner Karriere: Im Juli sicherte sich der Kölner seinen ersten Etappensieg bei der Tour de France, nun gewann er mit der Deutschland-Tour die erste Rundfahrt seiner Karriere. Und mit dem Klassiker Paris-Roubaix steht ein weiteres Rennen mit guten Siegchancen Anfang Oktober erst bevor. Es sei etwas "ganz Besonderes", die neu aufgelegte Rundfahrt durch seine Heimat zu gewinnen, schwärmte der 27 Jahre alte Profi vom Team Bora-Hansgrohe: "Eine Rundfahrt zu gewinnen, ist schon toll, aber wenn es dann in Deutschland passiert, ist es um so besser."

Politt hatte am Ende des "schweren Rennens" zwar nur vier Sekunden Vorsprung auf den Gesamt-Zweitplatzierten und Teamkollegen Pascal Ackermann, doch die hatte er sich mit einem Solo-Sieg auf der dritten Etappe und dem Finale am Sonntag auch hart erarbeitet: "So wie Nils heute Radrennen gefahren ist, hat er absolut verdient gewonnen", sagte Top-Sprinter Ackermann nach der viertägigen Rundfahrt.

"Wir haben wirklich große Aufgaben für ihn", sagt sein Teamchef

Politts Erfolg kommt nicht von ungefähr. Seit seinem Umzug in diesem Jahr zum Team aus Raubling hat sich der Klassiker-Spezialist noch einmal weiterentwickelt. Bei Bora-Hansgrohe erhält Politt noch häufiger die Gelegenheit, seinen eigenen Ambitionen nachzujagen - wie nun bei der Deutschland-Tour, die mit ihrem welligen Profil zu seinen Stärken passte. "Er soll mehr Verantwortung übernehmen. Wir haben wirklich große Aufgaben für ihn", hatte sein Teamchef Ralph Denk bereits im Juli erklärt: "Wir haben gesehen: Wenn er gut drauf ist, kann er auch gewinnen."

Nichtsdestotrotz dürfte sein Saisonhöhepunkt erst noch bevorstehen. Am 3. Oktober soll nach rund zweieinhalb Jahren wieder der Kopfsteinklassiker Paris-Roubaix stattfinden. Bereits nach seinem Etappensieg bei der Frankreich-Rundfahrt im Sommer sprach Politt von Roubaix als nächstem "großen Ziel". Dabei dürfte er angesichts seiner bisherigen Leistungen als Kapitän seines Teams an den Start gehen und ohne Zweifel zu den Siegkandidaten zählen.

Bei der vorerst letzten Auflage war der Kölner übrigens erst kurz vor Schluss im Spurt am einstigen belgischen Weltmeister Philippe Gilbert gescheitert. Ein ähnliches Szenario würde Politt diesmal sicherlich gerne vermeiden.

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