Süddeutsche Zeitung

Radsport:Dominanter als Vingegaard

In den ersten Tagen der Frauen-Tour litt Mitfavoritin Annemiek van Vleuten an Magenproblemen. Doch auf den finalen Bergetappen fährt sie allen davon - und sichert sich den Rundfahrt-Sieg.

Seit fast einem Jahrzehnt gehört die Niederländerin Annemiek van Vleuten nun schon zu den überragenden Figuren des Frauen-Radsports. Sie hat olympisches Gold und drei WM-Titel gewonnen, dreimal den Giro d'Italia für sich entschieden und zweimal eine World-Tour-Serie als Jahresbeste abgeschlossen, und sie hat viele weitere Triumphe mehr eingefahren. 39 Jahre ist van Vleuten inzwischen alt, und am Wochenende feierte sie ihren wohl größten Karriereerfolg: Sie sicherte sich den Sieg bei der erstmals ausgetragenen Tour de France der Frauen - und das auf eine Art und Weise, die noch dominanter erschien als die von Jonas Vingegaard bei den Männern.

Den Grundstein für den Erfolg setzte van Vleuten (Team Movistar) am Samstag, als sie mit fast dreieinhalb Minuten Abstand auf die Tageszweite und mehr als fünf Minuten auf die übrigen Konkurrentinnen die Königsetappe durch die Vogesen für sich entschied. Und am Sonntag auf dem Weg zur Planche des Belles Filles legte sie nach, als sie sich auch von drei Radwechseln nicht stoppen ließ, am Schlussanstieg im Gelben Trikot attackierte und ihren zweiten Tagessieg nacheinander feierte.

Der Rundfahrt-Sieg als solcher war nicht sonderlich überraschend, van Vleuten hatte schon vor dem Start zu den großen Favoritinnen gezählt. Und doch war er alles andere als zwangsläufig, weil die Niederländerin in den ersten Tagen an Magenproblemen gelitten hatte. "Es war eine Achterbahnfahrt", sagte van Vleuten: "Ich habe sechs Tage einfach nur überlebt." Aber immerhin so gut, dass es noch für Gelb reichte.

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