Radsport:Contador gewinnt Vuelta

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Der spanische Radprofi holt sich zum zweiten Mal den Gesamtsieg bei der Spanien-Rundfahrt. Gianluigi Buffon verlängert bei Juventus, Boris Becker sieht schwarz für den Davis Cup. Jan Ullrich darf sich keine große Hoffnung auf weitere Tour-de-France-Siege machen. Deutsche Springreiter gewinnen den Nationenpreis.

in Kürze

Einen Monat nach Ablauf seiner Dopingsperre gewinnt Contador die Vuelta. (Foto: AP)

Radsport, Vuelta: Der spanische Radprofi Alberto Contador hat zum zweiten Mal nach 2008 die Vuelta a Espana gewonnen und sich etwa einen Monat nach Ablauf seiner Dopingsperre eindrucksvoll zurückgemeldet, Sprinter John Degenkolb schrieb derweil mit seinem fünften Etappensieg deutsche Radsport-Gechichte. Auf der 115 km langen Schlussetappe von Cercedilla nach Madrid rollte der 29 Jahre Contador vom Team Saxo Bank im Roten Trikot mit dem Peloton ins Ziel in seiner Heimatstadt. Gesamtzweiter der 67. Ausgabe des prestigereichen Rennens wurde Contadors Landsmann Alejandro Valverde (Movistar), das spanische Podium komplettierte der 13 Tage lang in Führung liegende Katjuscha-Profi Joaquin Rodriguez. Den letzte Etappensieg sicherte sich im Massensprint der Geraer Degenkolb, der damit auch den deutschen Rekord von Marcel Wüst verbesserte. 1999 hatte der Kölner bei der Spanien-Rundfahrt vier Etappen gewonnen.

Serie A, Gianluigi Buffon: Italiens Fußball-Nationaltorhüter Gianluigi Buffon bleibt dem Rekordmeister Juventus Turin bis 2016 treu. Nach Angaben der Gazzetta dello Sport einigten sich der 34-Jährige und sein Klub auf eine Verlängerung des auslaufenden Vertrages um drei Jahre. Die Unterzeichnung des neuen Kontraktes soll am Mittwoch erfolgen. Buffon steht seit 2001 zwischen Turins Pfosten. Sechs Jahre zuvor debütierte der Schlussmann beim FC Parma in der Serie A. Für Italiens Nationalmannschaft hütet Buffon seit 1997 das Tor und gewann 2006 mit der Squadra Azzurra bei der WM in Deutschland den Titel.

Tennis, Davis Cup: Boris Becker sieht schwarz für den Davis Cup. "Klar ist doch: Mit der heutigen Einstellung, mit den heutigen Spielern werden wir den Davis Cup nicht gewinnen", sagte der zweimalige Sieger (1988/1989) der Bild am Sonntag. "Dann lieber absteigen und mit hungrigen Spielern nach zwei, drei Jahren wieder aufsteigen." Im Relegationsspiel gegen Australien fehlen Kapitän Patrik Kühnen am Wochenende in Philipp Kohlschreiber und Tommy Haas zwei der besten Deutschen. Kohlschreiber wurde wegen Differenzen mit dem Teamchef nicht berücksichtigt; Haas will aus familiären Gründen nicht am Hamburger Rothenbaum (14. bis 16. September) spielen. Nominiert sind Florian Mayer, Cedrik-Marcel Stebe, Benjamin Becker und Philipp Petzschner. "Wir brauchen Vorbilder", sagte Becker.

Handball, Bundesliga: Handball-Bundesligist Füchse Berlin hat am Sonntag auch sein viertes Saisonspiel gewonnen. Beim weiter punktlosen Aufsteiger Tusem Essen siegte das Team von Trainer Dagur Sigurdsson souverän 31:24 (17:12). Beste Werfer für die Berliner waren der Kroate Ivan Nincevic und der deutsche Nationalspieler Sven-Sören Christophersen mit je fünf Toren. Durch den Sieg eroberten die Füchse die Tabellenführung von den ebenfalls verlustpunktfreien Rhein-Neckar Löwen zurück, die bereits am Freitag 30:24 beim TV Großwallstadt gewonnen hatten. Meister THW Kiel und Vizemeister SG Flensburg-Handewitt bestreiten am Mittwoch erst ihr drittes Saisonspiel.

Radsport, Lance Armstrong: Der frühere deutsche Radstar Jan Ullrich darf sich nicht allzu große Hoffnungen auf eine nachträgliche Zuteilung von drei Toursiegen im Falle einer möglichen Aberkennung aller Erfolge von Lance Armstrong machen. "Wenn es dazu kommt, dass wir ihm alle Toursiege wegnehmen, weiß ich nicht, ob sie automatisch an die Zweit- oder Drittplatzierten gehen. Das ist auch eine Frage, ob wir die Zeit zu einer schwarzen Ära erklären. Wenn es dazu kommt, habe ich keine Angst davor", sagte McQuaid der Nachrichtenagentur AP. Die amerikanische Anti-Doping-Agentur USADA hatte Armstrong wegen langjährigen Dopings lebenslang gesperrt und alle Erfolge aberkannt. Der Radsport-Weltverband UCI hat aber noch nicht entschieden, ob er dem Urteil der USADA folgt. Ullrich hatte in den Jahren 2000, 2001 und 2003 den zweiten Platz bei der Tour hinter Armstrong belegt.

Springreiten, Nationenpreis: Die deutschen Springreiter haben sich vor 80.000 Zuschauern in Calgary den mit 300.000 kanadischen Dollar (240.000 Euro) dotierten Nationenpreis gesichert. Hans-Dieter Dreher auf Embassy II, Daniel Deusser auf Cornet d'Amour, Philipp Weishaupt auf Catoki und Christian Ahlmann auf Taloubet Z setzten sich vor Irland und den Niederlanden durch. Das Quartett sicherte sich damit eine Siegprämie von 100.000 kanadischen Dollar (80.000 Euro). Es war der insgesamt sechste Sieg einer deutschen Equipe im kanadischen Reitsport-Mekka Spruce Meadows, dem größten Reitstall der Welt. "Hier zu gewinnen, ist eine tolle Erfahrung", sagte Weishaupt, der für Olympia in London nominiert war, wegen einer Infektion seines Hengstes Monte Bellini absagen musste. "Das hier ist eine der zwei, drei besten Veranstaltungen in der Welt", sagte er.

Formel 1, Robert Kubica: Der ehemalige Grand-Prix-Pilot Robert Kubica will möglichst schnell in die Formel 1 zurück. Der Pole musste wegen eines schweren Unfalls bei einer Hobby-Rallye in Ligurien im Februar 2011 monatelang pausieren und kämpft nun seit längerem um ein Comeback in der Motorsport-Königsklasse. Derzeit bestreitet Kubica in einem Subaru die Rallye Ronde Gomitolo di Lana in Italien. "Mein Ziel bleibt, in die Formel 1 zurückzukehren. In den kommenden Monaten wird sich zeigen, ob das schon im nächsten Jahr klappt oder ob ich bis 2014 warten muss", sagte Kubica dem TV-Sender Sky Italia. "Hier zu sein ist schon ein guter Schritt, aber ich wäre lieber woanders", ergänzte der 27-Jährige in Anspielung auf den Großen Preis von Italien am (heutigen) Sonntag in Monza. Er habe sicher noch einen langen Weg vor sich und werde vielleicht nie mehr das gleiche physische Niveau wie früher erreichen. Kubica hatte sich bei dem spektakulären Unfall vor eineinhalb Jahren schwere Verletzungen an Armen und Beinen zugezogen. Er musste mehrfach operiert werden und konnte nicht mehr für Renault in der Formel 1 antreten.

Bundesliga, Hamburger SV: Vorsitzender Carl-Edgar Jarchow vom Fußball-Bundesligisten Hamburger SV sieht die hohen Transferausgaben in dieser Saison als Risiko an. "Das belastet mich, damit tue ich mich auch nicht leicht", sagte Jarchow dem Radiosender NDR 90,3. Etwa 24 Millionen Euro hat der Verein in neue Spieler investiert, obwohl er seit zwei Jahren rote Zahlen schreibt. Der Unterschied zu den Vorjahren sei jedoch, dass alle Spieler - außer vielleicht Rafael van der Vaart - in einem Alter seien, "wo sie zukünftig auch noch einen Wert für den Verein haben werden". Der Clubchef bestätigte, dass die Verpflichtung van der Vaarts für 13 Millionen Euro den HSV tief in die roten Zahlen reißen werde. "Das fürchte ich, ja. In der Tat", meinte Jarchow. Den in den vergangenen Tagen heftig kritisierten Sportchef Frank Arnesen nahm Jarchow in Schutz. Arnesen war unter anderem vorgeworfen worden, durch die Hinzuziehung eines weiteren Beraters eine überhöhte Ablösesumme für den Kroaten Milan Badelj von Dinamo Zagreb gezahlt zu haben.

Motorsport, Daniel Abt: Ein Sieg, ein zweiter Platz und am Ende den Titel in der GP3 nur um zwei Punkte verpasst: Für Daniel Abt endete der Saisonabschluss der GP3 in Monza erfolgreich und enttäuschend zu gleich. Der Sohn von DTM-Teamchef Hans-Jürgen Abt kämpfte unmittelbar nach dem Rennen mit den Tränen. "Wenn man so nah dran ist, dann will man natürlich auch unbedingt gewinnen", sagte Abt junior angesichts der knappen Niederlage (149,5:151,5 Punkte) im Titelkampf gegen den Neuseeländer Mitch Evans. Der 19 Jahre alte Kemptener hatte sich nach seinem Sieg am Samstag im Sonntagsrennen in eindrucksvoller Weise von Startplatz acht wieder an die Spitze vorgekämpft, führte bis zur vorletzten Runde und war damit virtuell Meister, ehe er sich ganz am Ende doch dem Zyprioten Tio Ellinas geschlagen geben musste. In der nächsten Saison wird Daniel Abt, in diesem Jahr mit Abstand bester Neuling in einer der wichtigsten Nachwuchsserien im Motorsport, sehr wahrscheinlich im Lotus-Team bleiben. Ob noch ein Jahr in der GP3 oder bereits in der nächsthöheren Klasse, der GP2, bleibt abzuwarten. "Ich werde gegen Ende des Jahres wohl einen Test in der GP2 fahren, danach wird wohl eine Entscheidung fallen", sagte Abt.

College-Football, schwere Verletzung: Bei einem College-Footballspiel in Tulsa/Oklahoma haben sich dramatische Szenen abgespielt. Kurz vor der Halbzeitpause stieß Devon Walker, Spieler der Tulane University, bei einem Tackle-Versuch mit seinem Helm gegen den Kopfschutz eines Teamkollegen und erlitt dabei eine Fraktur der Wirbelsäule und einen Lungenkollaps. Die Ärzte beider Teams mussten den Tulane-Safety auf dem Spielfeld wiederbeleben und einen Luftröhrenschnitt durchführen. Im Anschluss wurde Walker ins St. Francis-Krankenhaus transportiert. Laut einer Erklärung über den Twitter-Account des Teams soll sich der Spieler mittlerweile in einem stabilen Zustand befinden und in den nächsten Tagen operiert werden.

© Süddeutsche.de/dpa/sid/dapd/ska/mane - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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