Radsport:BDR reagiert auf Vorwürfe, Schulz rudert zurück

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Nach den Vertuschungsvorwürfen: Der Radsport-Verband hat Anzeige gegen Unbekannt gestellt, der Rad-Amateur Philip Schulz seine Vorwürfe zum Teil revidiert.

Nach den Vertuschungsvorwürfen hat der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) Strafanzeige gegen Unbekannt bei der Staatsanwaltschaft Frankfurt wegen des Verdachts der Beleidigung, der üblen Nachrede und der Verleumdung gestellt. Wie BDR-Präsident Rudolf Scharping mitteilte, richte sich die Anzeige aber nicht gegen den Rad-Amateur Philip Schulz, der den Skandal im ARD-Interview ausgelöst hatte.

Schulz revidierte inzwischen seine Vorwürfe gegen den Verband. Zwar habe der von ihm zitierte Radsportler über ein Telefonat mit einem Mitarbeiter des BDR berichtet. Doch Schulz teilte nun mit, er könne nicht ausschließen, dass der Radsportler ihm und anderen gegenüber in Bezug auf die angeblichen telefonischen Aussagen des Mitarbeiters des BDR ganz oder teilweise die Unwahrheit gesagt habe.

Schulz hatte im Rahmen einer Strafanzeige beim Bundeskriminalamt dargelegt, dass ein 2007 positiv auf das Hormon HCG getesteter Radsportler von einem Mitarbeiter der BDR-Geschäftsstelle aufgefordert worden sei, "sich einen Befund über Hodenkrebs" - bei dem das Hormon gebildet werden kann - zu "besorgen".

Aus dem Schulz vom BDR zur Verfügung gestellten Unterlagen ergebe sich, dass der Verband dem Athleten empfahl, die Ursache der erhöhten Konzentration an HCG zu klären, zu diesem Zwecke den Hausarzt/Urologen aufzusuchen und dem BDR umgehend die Untersuchungsergebnisse zukommen zu lassen.

Der BDR weist derweil jegliche Anschuldigungen von sich. "Dieser Vorwurf ist absurd", sagte BDR-Generalsekretär Martin Wolf: "Die Geschäftsstelle des BDR setzt konsequent um, was die Anti-Doping-Regeln von Wada und Nada beinhalten."

Unterdessen begrüßte der Verband das Vorgehen von Schulz, wie Scharping mitteilte: "Die Anzeige richtet sich ausdrücklich nicht gegen Philip Schulz. Wir sind froh, dass Philip Schulz mit seinen Aussagen helfen will, gegen mit möglicherweise krimineller Energie ausgestattete Hintermänner vorzugehen."

© sueddeutsche.de/dpa/aum - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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