Rad-WM:Brennauers Lehrjahr

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Lisa Brennauer fährt im Straßenrennen der Frauen als beste Deutsche auf Rang zwölf. Die 28-Jährige kann damit aber nicht ihren Erfolg von vor zwei Jahren wiederholen, als sie bei der Rad-WM im gleichen Wettbewerb die Silbermedaille gewann.

Lisa Brennauer hat bei der Straßenrad-WM in Doha eine Medaille verpasst. Die 28 Jahre alte WM-Zweite von 2014 war im Straßenrennen der Frauen am Samstag im Massensprint nach 134,5 Kilometern chancenlos und musste sich am Ende mit dem zwölften Platz zufriedengeben. Weltmeisterin wurde die erst 20 Jahre alte Dänin Amalie Dideriksen, die im Finale die Niederländerin Kirsten Wild und Lotta Lepistö aus Finnland auf die Plätze verwies.

"Ich hatte gute Beine", sagte Lisa Brennauer über den Schlusssprint einer Gruppe mit 60 Fahrerinnen, "aber was man wieder gesehen hat ist, dass ich keine reine Sprinterin bin. Wenn es richtig eng wird, habe ich meine Probleme. Die Mädels haben mich noch einmal nach vorne gebracht, ab da habe ich meinen eigenen Weg gesucht. Ich gewinne eigentlich immer Sprints, wenn ich das Vorderrad frei habe." Brennauer fügte an: "Klar hätten wir uns ein tolleres Ergebnis gewünscht."

Auf der Strecke ging es bei erneut hohen Temperaturen im Emirat Katar lange Zeit eher gemächlich zu. Erst auf den letzten Kilometern wurde das Tempo verschärft, die führenden Nationen erstickten jede Attacke. Die Niederländerinnen zogen den Sprint an und brachten Kirsten Wild in eine gute Position, zu der erhofften Goldmedaille reichte es am Ende aber nicht.

Brennauer hatte am Ende keine Teamkollegin mehr an ihrer Seite und in den Positionskämpfen das Nachsehen. Letzte deutsche Weltmeisterin im Straßenrennen bleibt Regina Schleicher, die 2005 in Madrid triumphiert hatte. "Die WM war wie das ganze Jahr. Es ist nicht schlecht gelaufen, aber es war auch kein Highlight dabei. Ich habe viel gelernt", sagte Brennauer. Auch ihre Teamkollegin Trixi Worrack (Erfurt) war mit dem Rennverlauf nicht zufrieden: "Das Rennen war schnell, aber gleichmäßig. Wir wollten nicht so ein großes Feld haben." Stephanie Pohl wurde 52., gefolgt von Romy Kasper (70.), Mieke Kröger (72.), Worrack (73.) und Lisa Klein (80.). Schon im Einzelzeitfahren hatten Brennauer und Worrack mit Platz sechs und sieben eine Medaille verpasst.

© SZ vom 17.10.2016 / dpa, sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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