Querelen beim Bundesliga-Absteiger:Kritik an Hertha-Manager Preetz wird lauter

Zweiter Abstieg in Serie, sportliche Niederlage in der Relegation, nun der Protest gegen das Urteil des DFB-Sportgerichts: Bei Hertha BSC Berlin kritisiert erstmals ein Präsidiumsmitglied die Bilanz von Manager Michael Preetz. Bei der Mitgliederversammlung des Klubs Ende Mai könnte die Stimmung endgültig gegen Preetz kippen.

Die Aufregung um das Relegationsspiel gegen Fortuna Düsseldorf hat beim Bundesliga-Absteiger Hertha BSC Berlin einige Debatten verdrängt. Erst hatte sich Hertha in letzter Sekunde in die Relegation gerettet, dann das entscheidende Duell mit Düsseldorf nur unentschieden gespielt - nun kämpft der Klub mit Manager Michael Preetz an der Spitze vor dem DFB-Bundesgericht um die allerletzte Chance, in der kommenden Spielzeit doch noch Erstligist zu sein.

Hertha BSC legt Einspruch ein

In der Kritik: Hertha-Manager Michael Preetz.

(Foto: dapd)

Dieser Schritt ist nicht unumstritten, mancherorts wird vermutet, dass der Berliner Einspruch dem Klub langfristig nur noch mehr schadet. Schon vorher gab es Kritik an Manager Preetz: an der Leistung der von ihm zusammengestellten Mannschaft, an den chaotisch anmutenden Trainerwechseln von Markus Babbel über Michael Skibbe zu Otto Rehhagel.

Nun kommen diese Stimmen erstmals auch aus dem Hertha-Präsidium. "Wir haben chaotische drei Jahre hinter uns gebracht. Michael Preetz muss verantworten, dass wir zweimal hintereinander von der 1. in die 2. Bundesliga abgestiegen sind", sagte Hertha-Präsidiums-Mitglied Ingmar Pering am Montagabend in der Sendung "Querpass" des Fernsehsenders TV Berlin.

Er bestätigte zudem, dass die überwiegende Mehrzahl der Mitglieder des Hertha-Präsidiums und der neu zur Wahl stehenden Kandidaten gegen eine Weiterbeschäftigung von Preetz sei. "Das widerspiegelt in etwa auch, was die große Zahl der Fans zur Zeit denkt", sagte Pering.

Der 44-Jährige, der auf der Mitgliederversammlung am 29. Mai erneut für das Hertha-Präsidium kandidieren will, stellte sich damit offen gegen die Linie von Präsident Werner Gegenbauer, der bisher keinen Zweifel daran aufkommen ließ, weiter mit Preetz als Manager arbeiten zu wollen. Es sei die Aufgabe des neuen Hertha-Präsidiums, nun mit aller Sorgfalt und Ruhe alles auf den Prüfstand zu stellen. "Das gilt für mich, das gilt für den Präsidenten und den Manager", erklärte Pering.

Auf der Mitgliederversammlung drohen Turbulenzen. Auch die geplante Diskussionsrunde "Hertha im Dialog" wird vermutlich nicht die Gemüter beruhigen können. Der harte Kern der Anhänger hat angekündigt, das Treffen am Donnerstag boykottieren zu wollen. Sie wollen ihre Argumente erst auf der Mitgliederversammlung vortragen, um den Vereinschefs keine Chance geben, mit einer vorbereiteten Strategie aufzutreten.

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