Süddeutsche Zeitung

Qualifikation zur Fußball-EM:Badstuber und Bellarabi fehlen gegen Georgien

  • Die deutsche Nationalmannschaft muss im EM-Qualifikationsspiel am Sonntag in Georgien ohne die angeschlagenen Holger Badstuber und Karim Bellarabi auskommen.
  • Drei Punkte Rückstand auf Tabellenführer Polen sind kein Grund zur Panik, dennoch stehe die Nationalmannschaft unter Druck, sagt Co-Trainer Thomas Schneider.
  • Ob das DFB-Team mit Dreier- oder Viererkette spielen wird, lässt er offen.
  • Ergebnisse und Statistiken zur EM-Qualifikation finden Sie hier.

Von Saskia Aleythe

Viel verlernt hat Thomas Schneider nicht, schließlich ist seine Zeit beim VfB Stuttgart gar nicht allzu lange her. Das wöchentliche Antreten zu Pressekonferenzen hat ihn geschult, auch als Co-Trainer der deutschen Nationalmannschaft meistert er jene Situationen recht bravurös, am Freitagvormittag in Frankfurt zum Beispiel: Da hatte Schneider gleich ein Späßchen mitgebracht. Ob Manuel Neuer denn fit sei, wurde gefragt, was Schneider bejahte, um seine Form mache er sich keine Sorgen. "Er patzt ja nur gegen Gladbach, das ist ja bekannt."

Da es am Sonntagabend in der EM-Qualifikation nicht gegen Gladbach, sondern Georgien geht, sind Schneiders Bedenken gering, dass dem Nationaltorwart ein ähnlicher Patzer wiederfährt wie beim 0:2 der Bayern am vergangenen Spieltag. Doch Schneider musste auch zwei Ausfälle verkünden: Karim Bellarabi und Holger Badstuber wird es in Tiflis nicht in der Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw zu sehen geben.

"Wir stehen unter Druck"

Bellarabi ist stark erkältet, Badstuber war im Testspiel gegen Australien ausgewechselt worden. "Er hat nichts Dramatisches", verkündete Schneider, "wir wollen nur verantwortungsvoll mit der Situation umgehen und kein Risiko eingehen." Der Münchner laboriert an muskulären Problemen am Hüftbeuger.

Dass Georgien nicht Gladbach ist, bedeutet allerdings nicht, dass die deutsche Nationalmannschaft die Partie allzu locker angehen will - schließlich sind in der Qualifikationsgruppe D drei Punkte Rückstand auf die führenden Polen verzeichnet. "Wir stehen unter Druck, aber deshalb gibt es bei uns keine Panik", sagte Schneider noch, "wir werden uns keinen Fehltritt leisten. Wir sind selbstbewusst genug, dass wir nach Georgien fliegen und dort gut spielen werden."

Zurückkehren wird neben Manuel Neuer wohl auch Bastian Schweinsteiger. "Hinter Basti steht kein Fragezeichen. Wir gehen davon aus, dass er dabei sein wird", betonte der Co-Trainer.

Viel geredet wurde in den vergangenen Tagen über die Dreierkette in der Abwehr, die gegen Australien nur leidlich funktionierte, Schneider gab das unumwunden zu und erklärte: "Sie ist ein Prozess, den wir eingeleitet haben, aber nicht viel trainieren konnten. Uns war klar, dass sie nicht ad hoc funktionieren kann." Nun sind immerhin ein paar Trainingsstunden ins Land gegangen, doch dass die Dreierkette es vom Freundschaftsspiel ins EM-Qualifikationsspiel schafft, ist eher unwahrscheinlich. Schneider ließ die Entscheidung jedoch offen: "Ich werde keine Ausrichtungen bekanntgeben, mit welchem System wir am Wochenende spielen."

Und dann gibt es ja auch noch viel zu studieren bis zum Anpfiff um 18 Uhr am Sonntagabend, etwa den Gegner: Per Videoanalyse werde man die Georgier den Deutschen vorstellen, sagte Schneider. Ob er sich schon zuvor mal mit einem Georgier beschäftigt habe, wurde Jonas Hector gefragt, der nach Schneider auf die Tribüne durfte. Das war nicht der Fall, schließlich war der Mann vom 1. FC Köln erst relativ spät fürs Team nominiert worden. Und wer am Sonntag spielt, ist ohnehin noch offen. "Mal schauen, was der Trainer sich überlegt", meinte Hector. Dreierkette hin oder her.

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