Qualifikation für Olympia:Matchball vergeben - Volleyballer scheitern dramatisch

Qualifikation für Olympia: Der Pole Michal Kubiak schlägt den Ball in die deutsche Hälfte.

Der Pole Michal Kubiak schlägt den Ball in die deutsche Hälfte.

(Foto: AFP)

Die deutsche Nationalmannschaft unterliegt Polen und verpasst Olympia in Rio. Ein Testspiel der Gladbacher Reserve steht unter Manipulationsverdacht. Severin Freund muss sich erneut Peter Prevc geschlagen geben.

Volleyball: Die deutschen Volleyballer verpassen Olympia in Rio de Janeiro. Die Mannschaft von Bundestrainer Vital Heynen musste sich beim Qualifikationsturnier im Spiel um Platz drei Weltmeister Polen in einem wahren Thriller mit 2:3 (25:20, 22:25, 25:16, 26:28, 14:16) geschlagen geben und kann den Sprung nach Brasilien nicht mehr schaffen. Erstmals seit 1992 nehmen damit weder die deutschen Männer noch die deutschen Frauen an Olympia teil. Die deutschen Frauen waren bei einem Qualifikationsturnier in Ankara gescheitert. Vor 7200 Zuschauern in Berlin ging Heynens Team trotz eines Matchballs und einer 2:1-Satzführung am Ende die Luft aus.

Skispringen: Severin Freund ist beim Weltcup im hessischen Willingen auf das Podest geflogen. Vier Tage nach dem Ende der Vierschanzentournee musste sich der 27-Jährige aus Rastbüchl als Dritter dem slowenischen Tournee-Sieger Peter Prevc und dem Norweger Kenneth Gangnes geschlagen geben. Bei der Generalprobe für die am Freitag beginnende Skiflug-WM in Bad Mitterndorf/Österreich lag Freund vor 12.000 Zuschauern an der Mühlenkopfschanze trotz zweier tadelloser Sprünge auf 145,5 und 133,0 m mit 234,2 Punkten stattliche 30,7 Punkte hinter Prevc, der mit Traumflügen auf 148,5 und 145,5 m (264,9 Punkte) seinen vierten Sieg in Folge feierte. Gangnes kam auf 249,4 Punkte (139,5+141,0). Freund verpasste damit die Revanche für die Tournee, bei der er Platz zwei hinter Prevc belegt hatte. Weit schlimmer erwischte es allerdings Österreichs Tournee-Dritten Michael Hayböck, der in Willingen überraschend als 37. den zweiten Durchgang verpasste.

Fußball, Manipulation: Das Testspiel zwischen dem SV Wehen Wiesbaden und der 2. Mannschaft von Borussia Mönchengladbach (3:1) steht unter Manipulationsverdacht. Dies bestätigten der hessische Klub dem Wiesbadener Kurier und die Rheinländer dem SID. Wehen wurde von der Sportsradar AG, die im Auftrag des DFB und der DFL Spiele auf sportwettenbezogene Manipulationen überwacht, auf Unregelmäßigkeiten bei der Partie im Trainingslager im türkischen Side aufmerksam gemacht. Den Borussen wurde dies auf Nachfrage bestätigt. "Die Wetten sollen in Asien platziert worden sein", erklärte Borussia-Sprecher Markus Aretz dem SID: "Dabei soll auf eine bestimmte Anzahl von Toren gewettet worden sein."

Fußball, England: Der FC Chelsea hat seinen Aufwärtstrend unter Trainer Guus Hiddink auch im englischen FA-Cup fortgesetzt. Die Mannschaft des niederländischen Fußball-Lehrers bezwang am Sonntag in der dritten Runde des Pokals den Drittligisten Scunthorpe United mit 2:0 (1:0). Der englische Meister blieb damit im vierten Pflichtspiel unter dem Nachfolger des beurlaubten José Mourinho ungeschlagen. Spaniens Nationalspieler Diego Costa traf in der 13. Minute zur Führung für die Londoner. Nach dem Seitenwechsel an der Stamford Bridge sorgte der eingewechselte Ruben Loftus-Cheek in der 68. Minute für die Entscheidung.

Da es in dem Spiel "zwei sehr fragwürdige Elfmeter gab, ist das im Nachhinein nicht die riesengroße Überraschung." Diese Entscheidungen waren so offensichtlich kurios, dass Wehens Trainer Sven Demandt schon direkt nach dem Spiel von einem "Elfmeter-Geschenk des Schiris" gesprochen hatte, sein Kollege Arie van Lent im zweiten Fall gar von einem "Slapstick-Elfmeter". Beide Vereine verwiesen darauf, dass Wehen das Spiel über eine Agentur organisiert habe, die offenbar auch den Schiedsrichter besorgt hat. Die Hessen haben eine weitere Stellungnahme angekündigt. Die Borussia versicherte, "dass wir jede Hilfestellung leisten werden".

Tour de Ski: Der norwegische Skilangläufer Martin Johnsrud Sundby hat zum dritten Mal in Serie die Tour de Ski gewonnen. Der 31 Jahre alte Gesamtweltcupführende setzte sich auf dem neun Kilometer langen Schlussanstieg im italienischen Val di Fiemme mit dem Rekord-Vorsprung von 3:09,9 Minuten auf seinen Landsmann Finn Haagen Krogh durch. Dritter wurde der Russe Sergej Ustjugow (+3:30,6). Den bislang größten Abstand bei der Tour hatte zuvor der Tscheche Lukas Bauer, der 2008 am Ende 2:47,3 Minuten vor dem zweitplatzierten Rene Sommerfeld (Zittau) lag. Sundby war bereits mit einem Vorsprung von 2:51,5 Minuten auf Petter Northug (Norwegen) in die achte und letzte Etappe gegangen. Auf der bis zu 28 Prozent steilen Kletterpartie in Val di Fiemme baute er diesen sogar noch aus. Bester Deutscher war Andreas Katz (Baiersdorf/+8:40,9), der als 16. einen Platz vor Teamkollege Jonas Dobler (Traunstein/+8:51,4) ins Ziel kam.

Ski alpin: Die deutschen Ski-Rennläufer haben beim Weltcup-Slalom im schweizerischen Adelboden einen Platz auf dem Siegertreppchen klar verpasst. Felix Neureuther und Fritz Dopfer belegten bei äußerst schwierigen Bedingungen auf dem legendären Chuenisbärgli die Plätze acht und neun. Der Norweger Henrik Kristoffersen gewann sein drittes Saisonrennen vor Marcel Hirscher aus Österreich (0,06 Sekunden zurück) und Alexander Choroschilow aus Russland (0,60).

Während Linus Strasser von Rang 17 auf Rang 26 zurückfiel, zeigte Dominik Stehle weiter aufsteigende Tendenz. Der 29-Jährige, der im Januar 2007 sein erstes Weltcup-Rennen bestritten hatte, kam erst zum fünften Mal in die Punkteränge und erreichte als 14. das beste Ergebnis seiner Karriere, deren Höhepunkt bislang ein 19. Rang im November 2008 im finnischen Levi war.

Ski alpin: Lindsey Vonn hat auch den Super-G in Altenmarkt-Zauchensee gewonnen. Die Amerikanerin setzte sich überlegen durch und feierte ihren 73. Erfolg im Weltcup. Einen Tag nach ihrem Sieg in der Abfahrt verwies die 31-Jährige ihre Gesamtweltcup-Rivalin Lara Gut aus der Schweiz und die Österreicherin Cornelia Hütter auf die Plätze. Viktoria Rebensburg aus Kreuth vergab einen Platz auf dem Podium und möglicherweise sogar den Sieg durch einen großen Fehler im Schlussabschnitt. Bei der letzten Zwischenzeit war die Deutsche noch mit 0,35 Sekunden in Führung gelegen - am Ende verpasste sie mit 1,85 Sekunden Rückstand sogar die Top Ten.

Tennis: Der Schweizer Roger Federer hat beim ATP-Turnier im australischen Brisbane den 89. Titel seiner Karriere verpasst. Der Weltranglistendritte und Titelverteidiger unterlag in der Neuauflage des Vorjahresendspiels dem Kanadier Milos Raonic 4:6, 4:6. Für den 34-Jährigen war es im elften Duell die zweite Niederlage gegen den Weltranglisten-14., der bei dem mit mit 461 330 US-Dollar dotierten Wettbewerb seinen achten Triumph auf der Tour feierte. Trotz der Endspiel-Niederlage war Federer zufrieden: "Ich war ein bisschen krank, aber trotzdem im Finale. Es war wie immer ein schönes Turnier", sagte er und gratulierte seinem Kontrahenten: "Du hast es verdient - viel Erfolg bei den Australian Open."

Federer fand acht Tage vor Beginn des Grand-Slam-Turniers in Melbourne in der gesamten Partie gegen den clever agierenden Aufschlagriesen nie zu seinem Rhythmus. Nach 1:27 Stunden verwandelte Raonic seinen ersten Matchball. Damit liegt der Grand-Slam-Rekordchampion Federer mit derzeit 88 Turniersiegen in der "ewigen" Bestenliste als Dritter weiter sechs Erfolge hinter Ivan Lendl (94 Titel). Angeführt wird die Statistik von US-Legende Jimmy Connors (109).

Fußball, Polen: Große Ehre für Robert Lewandowski: Der Torjäger des FC Bayern München ist in Polen zum Sportler des Jahres 2015 gewählt geworden. Der 27 Jahre alte Weltklassestürmer gewann die Abstimmung in seinem Heimatland als erster Fußballer seit 33 Jahren. "Diese Auszeichnung bedeutet mir sehr, sehr viel. Ich freue mich sehr", erklärte Lewandowski im Bayern-Trainingslager in Katar. Der Angreifer reklamierte den Erfolg nicht allein für sich. "Ich bin Mannschaftssportler. Daher bedeutet dies auch, dass die ganze Mannschaft - Bayern und die Nationalmannschaft - sehr gut gespielt haben muss", erklärte Lewandowski auf der Homepage seines Clubs.

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