Prozess in Karlsruhe:Warum in Karlsruhe Fanprojektmitarbeiter vor Gericht stehen

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Fans des Karlsruher SC zünden Pyrotechnik. Normalerweise verhängt der Deutsche Fußball-Bund dafür Geldstrafen, in Karlsruhe schickt die Justiz nun Menschen dafür ins Gefängnis. (Foto: Steven Mohr/Jan Huebner/Imago)

Der Streit um Pyrotechnik eskaliert auf der Ebene der Justiz. Ultras müssen ohne Bewährung ins Gefängnis, auch drei Sozialarbeiter stehen vor Gericht. Sie sollen gegen Fans aussagen – doch wenn sie das tun, gefährden sie ihren Berufsstand.

Von Christoph Ruf, Karlsruhe

Es ist ein Ritual, das manche aufregend finden und andere nur noch nervtötend: Seit vielen Jahren zünden an jedem Spieltag mehrere Fankurven Pyrotechnik, woraufhin die immer gleichen Szenen zu beobachten sind: Tausende Stadionbesucher zücken ihre Telefone und filmen (teilweise empört den Kopf schüttelnd) das bunte Treiben. Ein paar oft sehr junge Menschen posten in den darauffolgenden Tagen die Bilder von ihren Heldentaten auf Special-Interest-Seiten für sehr junge Menschen. Und der DFB berechnet pro Fackel in der Bundesliga 1000 Euro, die der jeweilige Verein nach Frankfurt zu überweisen hat. In der Saison 2022/2023 summierten sich die Strafen auf über sieben Millionen Euro.

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