Man hat noch die Klage von Kylian Mbappé im Ohr, die zugleich ein Kompliment war. Der FC Bayern, sagte der französische Stürmer nach dem Champions-League-Aus in München, sei "ein Team, das geformt ist, um die Champions League zu gewinnen". Paris Saint-Germain hingegen, jenes katarische Milliardenprojekt, das doch eigentlich mit exakt diesem Zweck geformt ist? "Was uns betrifft: Das hier ist unser Maximum", urteilte Mbappé: ein chancenloser, fast trauriger Auftritt im Achtelfinale. In der heimische Ligue 1 haben Mbappé und Kollegen dieses Urteil am Samstag zugleich bestätigt und widerlegt. Bestätigt, weil sie beim Abstiegskandidaten Stade Brest bis zur 90. Minute nur ein 1:1 zustande brachten. Widerlegt, weil dann Mbappé, bedient von Lionel Messi, noch zum 2:1 traf. Trotzdem: Es ist alles gerade eher traurig bei PSG.

Neben sich
Klar, so ein 7:0 gegen Manchester United bringt auch nur drei Punkte - aber emotional hätten Jürgen Klopp und sein in dieser Saison so wankelmütiger FC Liverpool davon gerne länger gezehrt als nur eine Woche. Doch nun ist die Euphorie wieder weg: Beim Tabellenletzten AFC Bournemouth fingen sich die Reds eine 0:1-Pleite ein. Die größte Chance, wenigstens den Ausgleich zu erzielen, hatte Stürmer Mo Salah; er setzte einen Strafstoß in der 65. Minute deutlich am Pfosten vorbei. Die Klopp-Elf steht also weiterhin irgendwie neben sich, ehe sie am Mittwoch in der Champions League bei Real Madrid ein 2:5 aufholen muss. Und in der Premier League liegt der Klub zwar als Fünfter in Reichweite der Champions-League-Ränge, Newcastle hat als Sechster aber zwei Spiele weniger, bei nur einem Punkt Rückstand.

Lu gegen La
Inter Mailands Stürmer Romelu Lukaku und Lautaro Martínez verstanden sich mal so toll, dass sie in Italien zum Akronym verschmolzen: LuLa. Das Duo schoss Inter 2021 zum Meistertitel, dann war es für ein Jahr getrennt, weil Lukaku zum FC Chelsea ging. Für die aktuelle Saison wurde LuLa wieder vereinigt, aber die Harmonie ist dahin. Einen Beleg dafür gab es während Inters 1:2-Niederlage beim Aufsteiger La Spezia. Da zankten sich die Stürmer um die Ausführung eines Elfmeters, den Martínez wenig später verschoss. Danach ignorierten sich Lu und La so konsequent, dass das Thema in den italienischen Gazetten wie ein Politikum behandelt wurde. Eine Beziehungskrise können die Mailänder allerdings nicht auch noch gebrauchen, die sportliche Misere ist groß genug: Tabellenführer Neapel ist auf 18 Punkte enteilt.