Die französischen Profifußball-Klubs vereinen sich gegen die Steuerpläne der Regierung und haben für das letzte Wochenende im November einen Streik beschlossen. Das gab die Vereinigung der professionellen Fußball-Vereine (UCPF) am Donnerstag bekannt.
"Wir werden Teil eines historisches Protests sein, und wir sind fest entschlossen, den Fußball zu retten. Es wird ein Wochenende ohne Spiele, dafür gibt es bei den Klubs einen Tag der offenen Tür", sagte UCPF-Präsident Jean-Pierre Louvel.
Der Streik richtet sich gegen die "Reichensteuer" der sozialistischen Regierung unter Führung des Präsidenten Francois Hollande. Ab dem 1. Januar sollen Unternehmen, also auch Fußball-Vereine, die Angestellten mehr als eine Million Euro pro Jahr zahlen, mit 75 Prozent Steuern zur Kasse gebeten werden.
Für die Vereine der Ligue 1 bedeutet dies eine Mehrbelastung von insgesamt 44 Millionen Euro - 20 Millionen würden allein auf den Meister Paris St. Germain entfallen. Vier Klubs der Ligue 1 sind nicht von der Steuer-Regel betroffen, weil sie niemandem mehr als eine Million Euro Gehalt zahlen. Dies gilt außerdem für alle Vereine der zweitklassigen Ligue 2. Insgesamt sollen etwa 120 Spieler jenseits der Gehaltsgrenze liegen.
Der Streik bedeutet den ersten Ausstand des französischen Fußballs seit 1972. Besondere Brisanz erhält die Diskussion durch die Tatsache, dass der schwerreiche AS Monaco, der aufgepumpt mit dem Geld des Milliardärs Dimitri Rybolowlew aus Russland wieder in die Eliteklasse aufgestiegen ist, durch ein Abkommen aus dem Jahr 1869 nicht in Frankreich steuerpflichtig ist. Ein Prozess soll klären, ob Monaco dennoch seinen Anteil entrichten muss.
In der Ligue 1 wird in Zukunft ein Kampf um die Vorherrschaft zwischen Monaco und PSG erwartet, das 2011 von Investoren aus Katar übernommen wurde.