Diesen Schweizer mit der langen blonden Mähne kennen wohl nur noch Liebhaber: Alain Sutter empfahl sich beim 1. FC Nürnberg für einen Wechsel nach München, indem er bei einem Gastspiel in München groß aufspielte (es war das 2:1 der Bayern, als Thomas Helmer ein Phantomtor erzielte). Im Sommer 1994 schlugen die Münchner zu und dachten, sie würden sich einen echten Zauberer holen. Sutter, der Freigeist, der Techniker, der beste Schweizer Fußballer der Neunzigerjahre - nicht ganz. Der offensive Mittelfeldspieler bestritt für den FC Bayern 22 Bundesligaspiele, einmal knockte er sich bei einer Ballannahme selbst aus - und das halbe Olympiastadion schmunzelte. "Der FC Bayern war damals eine Nummer zu groß für mich", räumte Sutter später ein. Auch, weil er sich selbst zu stark unter Druck gesetzt habe. Beim SC Freiburg fühlte er sich dann schon deutlich wohler. Sutter hatte übrigens ein Hobby, das damals irgendwie als trendy galt: er war Harley-Davidson-Fahrer.