Primera Division:Real Madrid verliert bei Abstiegskandidat

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Durch das Eigentor von Cristiano Ronaldo liegt Real weiter 15 Punkte hinter dem FC Barcelona. (Foto: REUTERS)

Eigentor Ronaldo, Niederlage Real: Die Madrilenen haben sich in Granada blamiert. In London erzielt Lukas Podolski sein achtes Saisontor. Auch Manchester United gewinnt. NHL-Profi Marco Sturm wechselt zu den Kölner Haien. Karlsruher SC übernimmt Platz eins in Liga drei. Sabine Lisicki und Mona Barthel erreichen ein Tennis-WTA-Finale, Bayern-Basketballer besiegen Frankfurt.

Sportnachrichten in Kürze

Fußball in Spanien: Ohne den gelbgesperrten Mesut Özil hat Real Madrid in der spanischen Fußball-Liga den nächsten Rückschlag kassiert. Beim Abstiegskandidaten FC Granada verlor Madrid am Samstagabend durch ein Eigentor von Cristiano Ronaldo (22. Minute) mit 0:1 (0:1). Damit liegt Real (43) weiter 15 Punkte hinter Spitzenreiter FC Barcelona, der am Sonntag den Vorsprung in der Partie beim FC Valencia ausbauen kann. Reals Stadtrivale Atlético Madrid hat 47 Punkte auf dem Konto und trifft auf Betis Sevilla. Eine Ecke von Granadas Nolito verlängerte Superstar Cristiano Ronaldo unglücklich über Schlussmann Diego Lopéz hinweg ins eigene Tor. Özils Nationalmannschaftskollege Sami Khedira wurde zur Halbzeit für Stürmer Karim Benzema ausgewechselt. Bis zum Ende drängten die Madrilenen auf den Ausgleich, bei der größten Chance scheiterte zunächst José Callejón an Granadas Keeper Tono. Benzema vergab den Nachschuss auf das nur von einem Abwehrspieler bewachte Tor kläglich.

Fußball in England: Auch als Joker hat Lukas Podolski seine Qualitäten für den FC Arsenal unter Beweis gestellt. Beim 1:0 (0:0) gegen Stoke City traf der Ex-Kölner in der 78. Minute per Freistoß zum Siegtor für die Londoner. Podolski war von Teammanager Arsene Wenger erst in der 67. Minute eingewechselt worden. Für ihn war es das achte Saisontor in der Premier League. Im Gegensatz zu Podolski stand Nationalmannschaftskollege Per Mertesacker in der Anfangsformation bei Arsenal wie auf der Gegenseite Robert Huth. Durch den Dreier hielt Arsenal Anschluss zu den Champions-League-Plätzen.

Der FC Chelsea musste sich derweil bei Newcastle United mit 2:3 (0:1) geschlagen geben. Für die Blues waren Frank Lampard (55.) und Juan Mata (61.) erfolgreich. Für die Hausherren trafen Jonas Gutierrez (41.) und Moussa Sissoko (68./90.). Für eine Überraschung sorgte das krisengeschüttelte Aston Villa. Der Klub aus Birmingham trotzte dem FC Everton ein 3:3 (2:1) ab. Christian Benteke (2./61.) und Gabriel Agbonlahor (24.) schossen die Tore für Villa. Für die Liverpooler waren Victor Anichebe (21.) und Marouanae Fellaini (69./90.+3) erfolgreich.

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Von Guido Schröter

Manchester United eilt dank Wayne Rooney weiter dem 20. Meistertitel entgegen. Der Stürmerstar schoss am Samstagabend das Siegtor beim hart erkämpften 1:0 (0:0) gegen den FC Fulham um Ex-Nationalspieler Sascha Riether. Rooney, der schon zuletzt beim 2:1 gegen den FC Southampton beide Tore erzielt hatte, sicherte in der 79. Minute mit seinem zehnten Saisontreffer die drei Punkte für den Rekordmeister. Kurioserweise fiel für einige Minuten gegen Ende der ersten Halbzeit das Flutlicht in der 1896 erbauten Fulham-Heimstätte Craven Cottage in West-London aus. Die Spieler wurden deswegen im düsteren Stadion zwischenzeitlich in die Kabine geschickt.

Eishockey, DEL: Eishockey-Nationalspieler Marco Sturm wechselt zu den Kölner Haien. Der 34 Jahre alte Stürmer, der über 1000 Spiele in der nordamerikanischen Profiliga NHL bestritt und zuletzt bei den Florida Panthers unter Vertrag stand, wird von Mitte Februar an das Team des KEC verstärken. Das gab der Klub am Sonntag bekannt. "Seit Beginn des Lockout stand ich in Kontakt mit Marco Sturm", sagte Haie-Sportchef und -Cheftrainer Uwe Krupp: "Zuletzt hat er signalisiert, dass Europa eine Option für ihn ist. Ich bin davon überzeugt, dass Marco uns in vielen Bereichen - auf und neben dem Eis - helfen kann, unsere Saisonziele zu erreichen."

Tennis der Frauen: Die deutschen Tennisspielerinnen Sabine Lisicki und Mona Barthel greifen nach Turniersiegen auf der WTA-Tour. Lisicki erreichte das Finale beim Turnier im thailändischen Pattaya. Die Berlinerin besiegte am Samstag die Russin Nina Bratschikowa 7:5, 6:3. Im Finale der mit 235 000 US-Dollar dotierten Hartplatzveranstaltung trifft die an Nummer fünf gesetzte Deutsche auf die an zwei eingestufte Maria Kirilenko. Die Russin gewann gegen Sorana Cirstea (Rumänien) 6:0, 6:2. Mona Barthel steht in Paris im Endspiel. Die 22-Jährige aus Neumünster setzte sich am Samstag im Halbfinale gegen die Französin Kristina Mladenovic in 65 Minuten mit 6:1, 6:4 durch. Um den Turniersieg spielt die Weltranglisten-45. Barthel bei der mit 690.000 Dollar dotierten Hartplatzveranstaltung gegen die an Nummer eins gesetzte Italienerin Sara Errani. Die Weltranglisten-Siebte profitierte in ihrem Halbfinale von der Aufgabe der Belgierin Kiki Bertens.

Tennis, Davis-Cup: Die Tennis-Mannschaften von Frankreich und Serbien stehen im Viertelfinale des Davis Cups. Die Franzosen gingen am Samstag durch den Erfolg im Doppel in Rouen schon vor dem Schlusstag gegen Israel uneinholbar 3:0 in Führung. Julien Benneteau und Michael Llodra ließen Jonathan Erlich und Dudi Sela beim 7:6 (7:3), 6:1, 6:0 keine Chance. In der nächsten Runde trifft Frankreich auf den Sieger der Partie zwischen Argentinien und Deutschland. In Belgien machte auch Serbien den vorzeitigen Erfolg perfekt. Viktor Troicki und Nenad Zimonjic setzten sich im Doppel mit 6:4, 6:4, 5:7, 6:4 gegen Ruben Bemelmans und Steve Darcis durch und sorgten für das 3:0. Österreich verhinderte eine frühe Niederlage in Kasachstan. Julian Knowle und Alexander Peya verkürzten mit dem 7:6 (7:5), 6:3, 7:6 (7:3) gegen Andrej Golubjew und Juri Schukin auf 1:2 und vertagten die Entscheidung in Astana auf Sonntag.

Basketball, BBL: Dank eines starken Schlussspurts haben sich die Basketballer des FC Bayern zumindest für einen Tag auf den zweiten Platz in der Bundesliga-Tabelle geschoben. Die Münchner setzten sich am Samstagabend mit 79:72 (31:40) gegen die Fraport Skyliners aus Frankfurt durch und feierten den neunten Sieg in den vergangenen zehn Spielen. Dabei lag das Team des früheren Bundestrainers Svetislav Pesic Mitte des Schlussviertels noch mit zehn Punkten zurück. Bester Werfer für die Münchner war Chevon Troutman mit 26 Zählern. Mit einem Erfolg bei TBB Trier am Sonntag (16.45 Uhr) kann Vizemeister ratiopharm Ulm Rang zwei zurückerobern.

Fußball, Afrika-Cup: Ghanas Fußball-Nationalteam hat zum vierten Mal in Folge das Halbfinale des Afrika-Cups erreicht. Die "Black Stars" setzten sich in der Runde der letzten Acht in der südafrikanischen Hafenstadt Port Elizabeth mit viel Mühe 2:0 (0:0) gegen die Überraschungsmannschaft des Inselstaates Kapverden durch. Für die Entscheidung sorgte Doppeltorschütze Wakaso Mubarak mit seinen Treffern in der 54. Minute per Foulelfmeter sowie in der Nachspielzeit. Ghana, das den Afrika-Cup zuletzt 1982 gewinnen konnte, trifft im Halbfinale am kommenden Mittwoch in Nelspruit auf den Sieger der Begegnung am Sonntag zwischen Burkina Faso und Togo.

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Zwei Fußballteams vor den Größen des US-Sports: Das amerikanische Forbes-Magazin hat eine Rangliste der edelsten Sportmannschaften erstellt. Ganz oben trohnt Manchester United. Das meiste Geld sitzt dennoch in den USA.

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Fußball, 3. Liga: Der Karlsruher SC hat am Samstag trotz eines torlosen Remis gegen Arminia Bielefeld die Tabellenführung der 3. Fußball-Liga erobert. Während der bisherige Spitzenreiter VfL Osnabrück in Erfurt (1:2) patzte, ließ der KSC vor 11.460 Zuschauern gegen die Ostwestfalen trotz schlechter Platzverhältnisse nichts mehr anbrennen. Einziger Wermutstropfen war die Gelb-Rote Karte für Stürmer Danny Blum (90.+2.) wegen wiederholten Foulspiels wenige Sekunden vor dem Abpfiff. Damit ist der KSC seit nunmehr 14 Spielen in Serie ungeschlagen. Zuvor hatten beide Mannschaften bei strömendem Regen in der ersten Spielhälfte nur schwer in die Partie gefunden. Allerdings konnte der KSC durch Rouwen Hennings (51.), Silvano Varnhagen (53.), Hakan Calhanoglu (53./62.) und Daniel Gordon (78.) den Druck noch deutlich erhöhen, während Bielefeld lediglich durch Konter gefährlich wurde. In der letzten Sekunde des Spiels rettet Torhüter Dirk Orlishausen nach einem Freistoß des Bielefelders Marc Lorenz das Unentschieden und die Tabellenführung mit einer Glanzparade.

Radsport, Doping: Der Radsport-Weltverband UCI hat in den vergangenen Jahren viel weniger Doping-Kontrollen durchgeführt als ursprünglich geplant. Nach einem Bericht des niederländischen Fernsehens NOS ging die Zahl der Blutkontrollen außerhalb des Wettkämpfe von 6711 im Jahr 2009 auf 3206 in 2010 zurück. 2011 wurden 3314 Blutkontrollen durchgeführt. Mitte Juni 2010 hatte die UCI beschlossen, das Antidoping-Budget von 8,4 Millionen Schweizer Franken (6,3 Millionen Euro) auf 4,1 Millionen Schweizer Franken (3 Millionen Euro) zu kürzen. Dem Fernsehsender liegt das entsprechende Sitzungsprotokoll vor.

FC Bayern in der Einzelkritik
:In Arjen Robbens Karnevalskostüm

Thomas Müller spielt wie ein Pirat und erlebt einen erfolgreichen Beutezug. Toni Kroos kultiviert den Volahiku-Haarschnitt, Franck Ribéry hätte in der Rheingoldhalle mehr Spaß gehabt und Arjen Robben fällt immerhin mit einem Sprint auf. Der FC Bayern beim 3:0 in Mainz in der Einzelkritik.

Von Maik Rosner, Mainz

Möglichst viele Kontrollen sind für das Funktionieren des biomedizinischen Passes notwendig. Weniger Kontrollen geben den Radrennfahrern die Möglichkeit, das Kontrollsystem zu unterlaufen. Durch fehlende finanzielle Mittel der UCI wird der biomedizinische Pass praktisch wertlos. Die UCI kontrolliert vor allem junge Rennfahrer. "Ältere Rennfahrer" werden bewusst weniger kontrolliert, heißt es in dem Sitzungsprotokoll. 2007 hatte der Radsport-Weltverband den biomedizinischen Pass mit Blutkontrollen eingeführt. In jenem Jahr mussten sich 406 Rennfahrer den "Out-of-Competition"-Kontrollen unterziehen, 2008 waren es bereits 4649 Tests. Auch die Profiteams bemerkten den Rückgang der Kontrollen. Iwan Spekenbrink, Manager bei Argos-Shimano, erklärte, dass 2012 einige seiner Fahrer im Training nur zweimal kontrolliert worden seien. "Je weniger Kontrollen, desto weniger brauchbar ist der Blutpass. Wir müssen viel öfter kontrollieren, wenn wir den Sport dopingfrei machen wollen", sagte Spekenbrink der NOS. "Ich bedauere das. Die UCI gibt damit ein falsches Signal", meinte Herman Ram, Vorsitzender der niederländischen Antidoping-Behörde.

Wintersport, Nordische Kombination: Der Siegeszug von Eric Frenzel ist beendet: Nach vier Einzel-Erfolgen in Serie musste sich der Kombinations-Weltmeister im russischen Sotschi mit Rang zwei begnügen, baute seine Führung im Gesamtweltcup aber weiter aus. Auf der Olympia-Strecke von 2014 kam der 24-Jährige aus Oberwiesenthal mit einem Rückstand von 14,1 Sekunden auf den Österreicher Bernhard Gruber ins Ziel, der seinen ersten Sieg des WM-Winters feierte. "Es war heute wirklich nicht einfach. Das war ein schwierige Strecke, und der nasse Neuschnee hat es nicht leichter gemacht", sagte Frenzel, der nach dem Springen auf Rang fünf gelegen hatte. Dritter wurde in Wilhelm Denifl ein weiterer Österreicher. Olympiasieger Jason Lamy-Chappuis (Frankreich), Frenzels ärgster Verfolger im Kampf um das Gelbe Trikot, wurde nur Siebter. Auch die übrigen deutschen Starter konnten die starken Ergebnisse der vergangenen Wochen nicht wiederholen. Zweitbester DSV-Akteur war Routinier Björn Kircheisen (Johanngeorgenstadt) auf Rang 16, Tino Edelmann (Zella-Mehlis) und der neue Junioren-Weltmeister Manuel Faißt (Baiersbronn) kamen auf die Ränge 19 und 21.

Wintersport, Langlaufen: Nicole Fessel kam aus dem Strahlen gar nicht wieder heraus. Im Skiathlon über jeweils 7,5 Kilometer in beiden Stilarten schaffte die Oberstdorferin am Samstag als Dritte den ersten Einzel-Podestplatz ihrer Karriere. Und das auf der Olympia-Strecke von 2014. Zwar war der Rückstand auf Siegerin Kristin Störmer Steira beträchtlich und die große WM-Favoritin Marit Björgen (beide Norwegen) nicht am Start, doch das spielte keine Rolle. "Ich bin überglücklich", schwärmte Fessel. Glücklich war auch ihre Clubkollegin Katrin Zeller, die starke Fünfte wurde. Und auch Tobias Angerer war nicht unzufrieden. In den äußerst schweren Olympia-Loipen wurde er bei anhaltendem Schneefall und Nebel über jeweils 15 Kilometer klassisch und Freistil Sechster. Eine Top-10-Platzierung war sein Ziel. Den Sieg holte sich der Schweizer Dario Cologna, der damit seine Weltcup-Gesamtführung ausbaute und knapp drei Wochen vor den Weltmeisterschaften ansteigende Form nachwies.

"Wir hatten keine Taktik ausgegeben. Niki und Katrin sind sehr ausgewogen in beiden Techniken und sollten mitgehen, so lange es funktioniert. Da Marit Björgen nicht dabei ist und Justyna Kowalczyk frühzeitig ausstieg, erhöhten sich natürlich unsere Möglichkeiten", berichtete Bundestrainer Frank Ullrich. "Im Schlussspurt hat Niki dann alles richtig gemacht", lobte der Coach. Auch Angerer hob Ullrich hervor. "Diese Strecken sind enorm schwer und es war auch für die Techniker nicht einfach, den richtigen Ski für den Klassikteil zu finden. Aber sie haben es hinbekommen und Tobi hat sie dafür belohnt", sagte Ullrich.

Rassismus in Italien: Die rassistischen Vorfälle vom Testspiel des italienischen Fußball-Erstligisten AC Mailand beim Viertligisten Pro Patria um Kevin-Prince Boateng und weitere Milan-Profis landen vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft der norditalienischen Stadt Busto Arsizio strebt einen Prozess gegen sechs Patria-Fans an. Dies berichtete die Gazzetta dello Sport am Samstag. Den Hooligans wird Aufhetzung zum rassistischen Hass und schwere Beleidigung vorgeworfen. Die Vorwürfe wurden von den Aussagen Boatengs sowie Italiens Nationalspieler Stephan El Shaarawy erhärtet, die am Freitag von den Staatsanwälten befragt worden waren. Die Ermittler wollen demnächst auch die Milan-Spieler M'Baye Niang und Sulley Muntari befragen. Außerdem sollen Kapitän Massimo Ambrosini und Trainer Massimiliano Allegri aussagen. Boateng hatte am 3. Januar einen Abbruch des Testspiels erwirkt. Fans des Viertligisten hatten ihn und weitere dunkelhäutige Milan-Spieler mit Affen-Lauten beleidigt. Daraufhin unterbrach Boateng in der 26. Minute das Spiel, schoss den Ball in Richtung der Zuschauer und verließ den Platz. Seine Teamkollegen folgten Boateng, das Spiel wurde abgebrochen.

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