Pressestimmen zu GER vs. ARG:"Unser Traum wurde gestohlen"

Mario Götze kann sich nach seinem Triumph-Tor vor Liebeserklärungen kaum retten. Die argentinischen Medien schieben das Scheitern auch auf mangelnde Unterstützung von oben.

Von Antonie Rietzschel und Lara Gruben

8 Bilder

-

Quelle: Screenshot

1 / 8

Pressestimmen zu GER vs. ARG:WM2014 Rio de Janeiro

Mario Götze schießt Deutschland zum WM-Sieg und kann sich vor Liebeserklärungen kaum retten. Die Argentinier hatten vor dem Spiel auf göttlichen Beistand gehofft. Ihr Scheitern schieben sie jedoch nicht auf die mangelnde Unterstützung von oben. Die Pressestimmen.

Bild-Zeitung: "WELTMEISTER! WELTMEISTER! WELTMEISTER! WELTMEISTER!"

André Schürrle ist nach dem Spiel ganz verzaubert angesichts des vierten WM-Titels für Deutschland und der Trophäe: "Dieser Pokal ist so wunderschön", sagt er während eines kurzen Interviews in der ARD. So glitzert und funkelt er auch in Großaufnahme auf der Internetseite der Bild-Zeitung. Da mag man gar nicht den "Schließen"-Button klicken.

-

Quelle: Screenshot

2 / 8

taz: "Es war ein Sieg der guten Nachwuchsarbeit."

Viele Heiligen-Metaphern waren im Vorfeld des WM-Finales bemüht worden. "Gott ist für Argentinien", schrieben die Medien in Messis Heimat. Eine Berliner Boulevardzeitung konterte: "Ihr habt den Papst, aber wir haben Götter." Während des nervenaufreibenden Spiels wird immer wieder die Jesus-Statue in Rio eingeblendet - als warte man auf eine Eingebung von ganz oben. Dann, in der 113. Minute schießt Mario Götze das entscheidende Tor, was die taz dazu bringt, das Zitat des ARD-Kommentators Tom Bartels in die Überschrift zu heben: "Der deutsche Erlöser." Nach dem ersten Freudentaumel macht die Zeitung jedoch klar, dass Götzes hervorragender Einsatz keineswegs göttlicher Art war, sondern das Ergebnis guter Nachwuchsarbeit im DFB.

-

Quelle: Screenshot

3 / 8

Pressestimmen zu GER vs. ARG:WM 2014 Rio de Janeiro Brasilien

11 Freunde: "Götze! Ich liebe dich!"

Angesichts des Tores in der 113. Minute ist der Kommentator des Fußballmagazins bereit, jeden Groll gegen Mario Götze ziehen zu lassen, den er angesichts seines Wechsel zum FC Bayern München zu hegen schien. Er stimmt einen hymnischen Gesang an: "Und wie er jubelt, der Mario: Nicht mehr wie ein zynischer Millionär, nein: wie ein Kind, das unterm BVB-Poster von Großem träumte." Nun ist das Große da und 11 Freunde heißt jetzt: Weltmeister.

-

Quelle: Screenshot

4 / 8

Daily Telegraph: "Und sie hatten Götze."

Auch international wird Mario Götze als der Spieler des Abends gefeiert: "Super Mario, Mario de Janeiro, Supereinwechselspieler" - die britische Zeitung findet jede Menge Titel für den Torschützen. Lobende Worte gibt es auch für Bastian Schweinsteiger und Jérôme Boateng. Sie seien die besten Spieler auf dem Platz gewesen. Deutschland, so der Daily Telegraph, ein würdiger Sieger.

-

Quelle: Screenshot

5 / 8

Pressestimmen zu GER vs. ARG:WM2014 Rio de Janeiro

Welt Online: "Und Kramer machte seine Sache gut."

Für ihn war der Ablauf des WM-Finales sehr bitter. Joachim Löw stellte für das Spiel Christoph Kramer auf, der den verletzten Sami Khedira ersetzen sollte. Vor einem Jahr hatte Kramer noch in der zweiten Liga gespielt - sein Auftritt in Rio de Janeiro glich einem Märchen. Leider war das nach einer halben Stunde wegen des Verdachts auf Gehirnerschütterung beendet. Seine Zeit habe er sinnvoll genutzt, schreibt Welt Online. Als er Messi den Ball abnahm, beispielsweise.

-

Quelle: Screenshot

6 / 8

Marca: "Die Argentinier müssen für ihre geringeren technischen Fähigkeiten bezahlen."

Die Deutschen beerben Spanien als Weltmeister. Deren Mannschaft war in diesem Jahr bereits in der Vorrunde ausgeschieden. Dort feiert man den deutschen Sieg: "Für immer Deutschland", titelt die Zeitung Marca. Gleichzeitig macht sie deutlich, warum Argentinien womöglich scheiterte. So hätten sie es nicht geschafft, die deutsche Kreativität zu unterbinden. Besonders in den letzten 15 Minuten habe es der Mannschaft an Kraft gefehlt, so Marca.

-

Quelle: Screenshot

7 / 8

Pressestimmen zu GER vs. ARG:WM 2014 Rio de Janeiro

Diario Popular: "Glanzloser Auftritt von Messi."

Die argentinischen Medien sehen die Schuld für die Niederlage bei zwei Männern: Der erste ist Lionel Messi, dem sich Diario Popular widmet. Zwar habe er versucht, Flanken und Räume zu nutzen, doch gegen die Deutschen habe er sich nicht durchsetzen können.

-

Quelle: Screenshot

8 / 8

Pressestimmen zu GER vs. ARG:Fußball-WM-2014 Rio de Janeiro Brasilien

Cronica: "Unser Traum wurde gestohlen."

Den zweiten Schuldigen sehen die Argentinier in dem Schiedsrichter Nicola Rizzoli. Hätte, hätte Fahrradkette - dieses Prinzip spielt das argentinische Boulevardblatt Cronica in ihrem Spielbericht durch. Rizzoli hätte der heimischen Nationalelf einen Elfmeter geben müssen, nachdem der deutsche Torwart Manuel Neuer gegen Gonzalo Higuaín gesprungen war. Dann, so die Zeitung, hätte der Traum vom Sieg womöglich Wirklichkeit werden können. Am Ende bemüht Cronica nochmal die Heiligenmetapher: "Gott erscheint nicht", schreibt sie.

© Süddeutsche.de/fid
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: