Pressestimmen zum Achtelfinale:"Deutschland überlebt den algerischen Aufstand"

Die internationalen Medien sind sich einig: Das 2:1 gegen Algerien gelingt der DFB-Elf nur unter massiven Anstrengungen. Die Nordafrikaner werden in der Heimat trotz ihres Ausscheidens wie Helden gefeiert.

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La Gazette du Fennec

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Die internationalen Medien sind sich einig: Das 2:1 gegen Algerien gelingt der DFB-Elf nur unter massiven Anstrengungen. Die Nordafrikaner werden in der Heimat trotz ihres Ausscheidens wie Helden gefeiert.

Enttäuschung, aber auch großer Stolz dominiert in der algerischen Presse nach dem hochspannenden WM-Achtelfinale gegen die DFB-Elf. Dass der Außenseiter sich lange so tapfer wehrte, findet in der Heimat große Anerkennung. "Auf Wiedersehen und danke, Ihr Grünen!", schreibt das Blatt La Gazette du Fennec. "Algerien ist noch einmal eine Überraschung gelungen. Trotz des unglücklichen Ausgangs des Spiels bleibt eine mitreißende Leistung der Mannschaft in Erinnerung. Voller Mut zwang das Nationalteam Deutschland bis in die Verlängerung."

Le Moudjahid

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Und in diesem Ton geht es weiter: "Heldenhafte Grüne" schreibt El Moudjahid auf seiner Startseite - "unsere Spieler brachten die Deutschen arg ins Zweifeln, und zwar von Anfang bis Ende." In Brasilien hätte die algerische Mannschaft "alles gegeben, was sie zu bieten hat". Dafür bleibe im Land nur aufrichtiger Dank: "Bravo, Jungs!"

Liberation

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Hoher Respekt schwingt auch bei der französischen Zeitung Libération mit, die berichtet: "Deutschland wirft Algerien in einem epischen Spiel raus." Die Deutschen seien "gestrauchelt", hätten oft "den Ball verloren und gelitten" und den Nordafrikanern viele Chancen ermöglicht. "Dem deutschen Motor fehlte das Öl" - so die passende Beschreibung der schwierigen ersten Halbzeit für die DFB-Elf.

Le Monde

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"Deutschland beendet den algerischen Traum" - so betitelt Le Monde das Geschehen. "Löws Männer mussten zittern, sie fürchteten eine Wiederholung des Traumas von 1982, als Deutschland gegen Algerien verlor." Und das alles wegen einer starken algerischen Mannschaft, die stolz sein kann, schließlich habe sie "bereits mit der Qualifikation zum Achtelfinale ihre eigene Geschichte geschrieben."

L'Equipe

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Die französische Sportzeitung L'Équipe blickt bereits nach vorne und schreibt: "Deutschland trifft jetzt auf Frankreich". Zustande gekommen sei das Viertelfinale aber unter "großen Anstrengungen der Deutschen", die sich gegen "ein Algerien durchsetzten, das zackig sein Glück suchte". Auffälligster Spieler der Partie war laut den Experten des Blattes Manuel Neuer, der mit seinen Ausflügen vor den Sechzehner eine Art "Libero" gab. Ein Link auf die Heatmap des deutschen Keepers verdeutlicht: Da war einer ganz schön oft außerhalb seines eigentlichen Arbeitsgebietes unterwegs.

Marca

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In Spanien findet der starke Auftritt der Nordafrikaner ebenfalls Anklang. "Deutschland überlebt den algerischen Aufstand", titelt die Madrider Sportpostille Marca. Algerien habe sich "das ganze Spiel hindurch tapfer gewehrt" und sei in der ersten Hälfte sogar besser gewesen. Erst danach "dominierten die Deutschen mit der gewohnten Vehemenz", scheiterten jedoch immer wieder an Torhüter M'Bolhi. Insgesamt bleibe ein "episches Spektakel" in Erinnerung.

As

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"Schürrle killt das Wunder", mit dieser etwas martialischen Überschrift umschreibt Spaniens zweite große Sportzeitung As das Achtelfinale. Seine Einwechslung habe eine standhafte algerische Mannschaft in die Knie gezwungen. Deutschland "fehlte lange die Durchschlagskraft", um die taktisch klugen Nordafrikaner in Bedrängnis zu bringen.

Mirror

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Auch in England folgt man noch der WM - auch wenn man schon weit scrollen muss, um beim Daily Mirror etwas über das Achtelfinale lesen zu können. Dort findet sich dann die Zeile "Die Wüstenfüchse erschrecken wackelige Deutsche gehörig". Wie alle Favoriten bei diesem Turnier habe auch die deutsche Elf Schwächen gezeigt: "Behäbig, ohne Überzeugung und schlampig" wirkte die Darbietung von Löws Männern.

Gazzetta

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Auf der Seite des italienischen Sportmagazins Gazzetta dello Sport heißt es: "Die Nordafrikaner dominierten die erste Halbzeit, aber am Ende kommen die Deutschen weiter, weil sie nach der 90. Minute ihre Stärke ausspielen." Nur mit enormer "Mühe" sei der DFB-Elf endlich ein Erfolg über die Algerier gelungen, gegen die sie ihre beiden bisherigen Duelle (1964 und 1982) verloren hatte.

© SZ.de/jbe/leja
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