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Pressestimmen zum EM-Finale:"Fußball ist endlich nach Hause gekommen"

Die englischen Medien feiern den ersten großen Fußball-Titel seit 1966, die spanische Presse lobt das Auftreten der DFB-Auswahl, in den Niederlanden steht Trainerin Wiegman im Fokus. Die Pressestimmen.

ENGLAND

The Telegraph: "Die Löwinnen besiegeln mit einem historischen Sieg 56 Jahre voller Schmerzen. Deutschland, der achtmalige Champion, sah über weite Strecken des Turniers wohl besser aus, aber die Gastgeberinnen ritten ihr Glück."

Mirror: "Inspirierende Frauen gewinnen Englands ersten Fußballtitel seit 56 Jahren. Englands historischer Sieg ist ein Beweis dafür, wie weit der Frauenfußball gekommen ist."

Daily Mail: "Es war kein Traum ... wir HABEN Deutschland in einem Finale besiegt! Für die Nation, die das Spiel erfunden hat, ist das Endspiel der Frauen-EM der größte sportliche Triumph im Leben der meisten, die das Glück hatten, dabei zu sein. Das war wirklich inspirierend - und zwar für alle Altersgruppen und beide Geschlechter. Die Löwinnen haben die Titanen des Frauenfußballs besiegt."

The Guardian: "Als Englands Männer das letzte Mal einen großen Pokal gewannen, die WM 1966, war es Frauen untersagt, in irgendeiner Form wettbewerbsmäßigen Fußball zu spielen. Jetzt, gegen denselben Gegner im selben Stadion, ist der englische Fußball - der gesamte, nicht nur die Hälfte - auf die oberste Stufe des Podiums aufgestiegen."

Daily Express: "Die Löwinnen haben es geschafft, was für ein Moment für uns alle. Unser Land war in der Flaute; die Pandemie hat uns niedergeschlagen; wir haben eine anhaltende Lebenshaltungskostenkrise. Aber gestern lieferte die englische Frauenfußball-Mannschaft die perfekte Stärkung. (...) Die Löwinnen haben im Wembley-Stadion die Geschichte des englischen Fußballs neu geschrieben. All die Jahre des Schmerzes sind vorbei. Fußball ist endlich nach Hause gekommen. Und wer weiß, vielleicht inspiriert der Triumph der Löwinnen sogar die englische Mannschaft von Southgate bei der Weltmeisterschaft in Katar im November."

Daily Star: "Es ist alles vorbei ... WOW! Und begeisterte Fans im ganzen Land versenkten zehn Millionen Pints, als sie auf den Triumph anstießen - was der Wirtschaft innerhalb von nur 24 Stunden einen dringend benötigten 40-Millionen-Pfund-Schub verlieh."

SPANIEN

Marca: "Deutschland war in der Verlängerung die bessere Mannschaft, das Tor von Kelly war ein Schlag auf Deutschlands Genick."

AS: "England hat eine neue Königin. Chloe Kelly entscheidet das beste Frauen-EM-Finale aller Zeiten. Die Frauenfußball-Party hatte das glücklichere Ende für den Gastgeber. Wenn Deutschland gewonnen hätte, hätte sich auch keiner beschweren können."

Sport: "Schon wieder Wembley. Schon wieder eine Verlängerung. Die Tränen waren allerdings in diesem Fall süß. England holt zum ersten Mal den EM-Titel in einem Spiel, bei dem es hin-und herging. Es stimmt, jetzt ja, der Fußball 'it's coming home'."

El Mundo Deportivo: "Deutschland zeigte Charakter und Mentalität, doch diesmal fehlte auch ein Quäntchen Glück."

FRANKREICH

L'Equipe: "England beendet seinen Fluch mit Gewinn der Frauen-EM."

Le Figaro: "Sarina Wiegman wurde nicht umsonst zur besten Fifa-Trainerin des Jahres 2017 und 2020 gewählt. Fünf Jahre nach dem Gewinn der Europameisterschaft am Steuer der Niederlande behielt die Niederländerin ihre Krone, diesmal aber mit England."

Libération: "Die Engländerinnen beherrschen den Alten Kontinent."

NIEDERLANDE

NRC: "Die Fußball-EM war schön, aber es gibt noch einen langen Weg zurückzulegen. Das ändert nichts daran, dass das Turnier auf englischem Boden in sportlicher, kommerzieller und werbewirksamer Hinsicht ein Erfolg war. Diese Sportart wird sich in Europa in einem hohen Tempo weiterentwickeln, vielen geht es noch nicht schnell genug."

Trouw: "Mit dem Sieg im EM-Finale macht sich Sarina Wiegman in England unsterblich."

De Volkskrant: "Sarina Wiegman macht es: Auch mit England wird sie Europameisterin. Für nichts Geringeres wurde sie angestellt. Ihr Transfer von den Niederlanden nach England spiegelt die veränderten Machtverhältnisse im Frauenfußball wider."

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