Pressestimmen:"Bayern war in allen Belangen überlegen"

Pressestimmen El Mundo Deportivo

Die Titelseite der spanischen Tageszeitung El Mundo Deportivo.

(Foto: El Mundo Deportivo)

Die spanischen Zeitungen rühmen die Leistung der Münchner in Madrid - und bedanken sich bei Jupp Heynckes für eine Auswechslung. Die Pressestimmen.

Real Madrid genügte am Dienstagabend ein glückliches 2:2 im Halbfinal-Rückspiel gegen Bayern München. Die spanische Presse ist von der Leistung der Madrilenen aber nicht wirklich angetan: "Zidanes Mannschaft spielte mit dem Feuer, Bayern war in allen Belangen überlegen", schreibt etwa die Zeitung Sport. Die Pressestimmen im Überblick:

Spanien:

Marca: "Holt euch den 13.! Die Meister leiden und widerstehen gegen ein bewundernswertes Bayern. Zwei Tore von Benzema und die Riesenparaden von Keylor waren entscheidend. Real stirbt nie. Leidend zogen die Weißen in ihr drittes Finale in Folge ein. Nach den Schlusspfiff musste sich das Bernabeu-Stadion zunächst mal von dem Schrecken erholen. Bayern zeigte einen außergewöhnlichen Glauben daran, das Wunder zu schaffen. Real behält weiter seine Residenz im Himmel."

AS: "Ein Finale für einen Helden: Keylor. Nach drei Minuten hatte Real die Hälfte seiner Ersparnisse aufgebraucht. Kimmich reklamierte zu Recht einen Handelfmeter von Marcelo. Real wurde von seinem eigenen Nervenkostüm aufgefressen. Ulreich wurde zur tragischen Figur des Spiels. Heynckes tat Real einen Gefallen mit der Auswechslung von James, damit gingen bei Bayern die Lichter aus und Real wurde die Tür nach Kiew geöffnet."

Sport: "So, so, so qualifiziert sich Madrid. Ein nicht gepfiffener Elfmeter, ein Geschenk Bayerns. Real qualifiziert sich zum dritten Mal in Folge für das Champions-League-Finale dank der Schiedsrichterhilfen und mit viel Glück. Real widersteht dem Druck Bayerns und steht somit im Finale. Ulreich macht sich lächerlich bei Reals zweitem Tor. Zidanes Mannschaft spielte mit dem Feuer, Bayern war in allen Belangen überlegen. Keylor Navas' Hände bringen Real ins Finale von Kiew."

El Mundo Deportivo: "Klarer Elfmeter von Marcelo, der nicht gepfiffen wurde. Epischer Patzer von Ulreich. Keylor Navas wurde zum Lebensretter. Bayern war sehr nah daran, die Weißen rauszuschmeißen. Bayern spielte im Dampfwalze-Modus. Fragwürdige Schiedsrichterleistung im Bernabeu-Stadion, unter denen Bayern leiden musste."

England:

The Independent: "Bayern-Fans werden zur Schmerzbewältigung auf ihre Krankenliste am Tag des Spiels verweisen: Manuel Neuer, Arjen Robben, Jérôme Boateng, Kingsley Coman, Arturo Vidal, Javi Martinez. Der Kontrapunkt ist aber, dass es in ihren Händen lag. (...) Obwohl es nur ein schwacher Trost sein wird, es war ihr elektrisierender Ansatz über 180 Minuten, der als elektrisierendes Spektakel in Erinnerung bleiben wird."

The Guardian: "Für Bayern waren 39 Torschüsse in zwei Spielen weniger ausschlaggebend als drei Geschenke [für Real Madrid], eines größer als das andere. Dieses Mal war es Corentin Tolissos Rückpass und Sven Ulreichs Panikmoment, die ihnen teuer zu stehen kamen. Ein Fehler, der Franz Beckenbauers Vermutung Glaubwürdigkeit verleiht, dass die Bayern einen Komplex haben, wenn es gegen Real geht. Dabei schien es lange so, als würden sie darüber wegkommen."

The Telegraph: "Die Sorte von Torhüter-Patzer von Sven Ulreich, die einen Amateurfußballer erschaudern ließe, hatte Karim Benzema eines seiner beiden Tore eingebracht. Aber ansonsten war das alles der Gewieftheit Reals geschuldet. Ronaldo hätte nicht unauffälliger sein können."

Italien:

La Repubblica: "Madrid ist mächtig. Aber wenn der Video-Assistent auch in der Champions League eingesetzt würde, wäre Real jetzt nicht im Finale in Kiew."

Gazzetta dello Sport: "Am Ende kommt immer Madrid weiter. Zidanes Team leidet wie verrückt, verteidigt sich mit den Zähnen, wird belagert, spielt nicht besonders gut. Aber Real kommt dennoch zum dritten Mal in Folge ins Finale. (...) Auch für Bayern ein monströses Spiel, so viele Emotionen und Chancen, Fehler, Spannung und Pathos."

Corriere dello Sport: "Die Deutschen haben es auf jedmögliche Art probiert, sie haben zeitweise auch die Gegner dominiert. Am Ende gab es das einzige Lamentieren über die fragwürdigen Entscheidungen des Schiedsrichters."

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