Premier League:Jürgen Klopp warnt

Leicester City - FC Liverpool

Bloß nicht zu früh jubeln: Jürgen Klopp warnt seine Spieler vor Übermut, auch wenn das 4:0 gegen den Verfolger Leicester zur Machtdemonstration geriet.

(Foto: Tim Goode/dpa)

Der FC Liverpool baut seinen ohnehin großen Vorsprung in der Tabelle mit einem furiosen Sieg gegen Verfolger Leicester City weiter aus.

Jürgen Klopp schlüpfte nach dem 4:0-Sieg über den ärgsten Verfolger Leicester sofort in die Rolle des Spaßverderbers. "Ich kann richtig gut die Sau rauslassen, da können Sie meine Freunde fragen", raunte der Trainer des FC Liverpool in die Mikrofone. "Aber ich wollte noch nie ohne Grund Party machen. Wenn es etwas zum Feiern gibt, werde ich es Ihnen mitteilen - bis dahin werden wir arbeiten." Die englischen Medien aber teilten Klopps Zurückhaltung nach der Vorentscheidung im Kampf um den Titel auf der Insel nicht. "Die unaufhaltsamen Reds zerstören ihren hartnäckigsten Verfolger", kommentierte das Massenblatt The Sun das 4:0 (1:0) des enteilten Spitzenreiters der Premier League am Boxing Day bei Leicester City, das zu einer Machtdemonstration geriet. Für den Telegraph hat Klopp bereits nach dem 19. Spieltag "eine Hand an der Trophäe" - und die Times ist sich mit Blick auf die ersehnte erste Meisterschaft seit 1990 sicher: "Liverpool ist zu clever, um es jetzt noch wegzuwerfen." Allzu gewagt scheint diese These zu diesem Zeitpunkt der Saison allerdings nicht mehr. Schließlich hat Klopps immer noch ungeschlagene Mannschaft 52 von 54 möglichen Punkten geholt, 13 Zähler liegt der Champions-League-Gewinner nun vor Verfolger Leicester - und hat zudem eine Partie weniger ausgetragen, Titelverteidiger Manchester City liegt ebenfalls weit zurück.

Es drängt sich die Frage auf, wer Liverpool diese Saison eigentlich noch bezwingen soll. Die bisher letzte Niederlage in der Liga liegt mittlerweile fast ein Jahr zurück, am 3. Januar 2019 verlor Klopps Team gegen Man City mit 1:2 - es war die einzige, aber folgenreiche Niederlage der Saison, denn Liverpool verspielte gegen Guardiolas Mannschaft im Frühjahr einen Sieben-Punkte-Vorsprung und verpasste die Meisterschaft um einen Zähler. Vielleicht auch deshalb warnt Klopp: "Es ist noch nichts entschieden. Wir denken nicht im Entferntesten daran, wie viele Punkte wir vorne sind, weil es uns ganz einfach nicht interessiert", gab Klopp leicht genervt zu Protokoll: "Bei all den Dingen um uns herum ist die größte Qualität meiner Jungs, dass sie dem ganzen Getöse nicht zuhören und sich auf das konzentrieren, was zu tun ist." Das hatten die Reds zuvor eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Der frühere Hoffenheimer Roberto Firmino nutzte eine der zahlreichen Chancen zur Führung (31.). Die Kräfteverhältnisse waren deutlich, der Spielstand passte erst spät dazu: James Milner per Handelfmeter (71.), erneut Firmino (74.) und der überragende Trent Alexander-Arnold (78.) schraubten das Ergebnis in die Höhe. "Die Jungs haben einfach ein ziemlich gutes Fußballspiel gemacht", würdigte Klopp den Auftritt seiner Spieler. "Es gibt aber noch so viele Dinge, wo wir besser werden müssen."

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