Premier League:Farke gewinnt - und wird entlassen

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Nicht weiter Trainer von Norwich City: Daniel Farke. (Foto: Rui Vieira/AP)

Der Deutsche ist nicht mehr länger Trainer bei Norwich City. Die Organisation Human Rights Watch nimmt Fifa und DFB in der Katar-Frage in die Pflicht. Zverev verpasst das Finale in Paris.

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Internationaler Fußball, Premier League: Der deutsche Teammanager Daniel Farke ist beim englischen Fußball-Erstligisten Norwich City nur Stunden nach dem ersten Saisonsieg entlassen worden. Das gab das Schlusslicht am Samstagabend bekannt. Norwich hatte sich am Nachmittag bei Mitaufsteiger FC Brentford (2:1) durchgesetzt. Farke (45) war 2017 von Borussia Dortmunds Reserve gekommen und seither zweimal mit den Canaries in die Premier League aufgestiegen. Die Entscheidung sei keine einfache gewesen, sagte Norwichs Sportdirektor Stuart Webber: "Wir denken jedoch, dass jetzt der richtige Zeitpunkt für eine Veränderung ist, um die besten Voraussetzungen zu haben und in der Premier League zu bleiben." Norwich holte in den ersten elf Partien lediglich fünf Punkte.

Farke hatte den Klub aus dem Osten Englands trotz im Vergleich zur Konkurrenz unterdurchschnittlichen finanziellen Mitteln zweimal zur Zweitliga-Meisterschaft geführt. Erstmals 2019, nach nur einem Jahr in der Eliteklasse ging es wieder zurück. Es folgte in der vergangenen Saison aber der direkte Wiederaufstieg mit dem Klubrekord von 97 Punkten. Der Saisonstart missglückte Farke und Norwich nun jedoch. "Der gesamte Klub sollte Daniel und seinem Stab für immer dankbar für ihre bedeutende Rolle auf unserer Reise sein", sagte Webber. Farke habe Norwich mit seinem Team "unvergessliche Momente" beschert und sich mit dem Verein identifiziert. Einen Nachfolger will Norwich "zu gegebener Zeit" verkünden.

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Sportpolitik: Der Direktor von Human Rights Watch hat kurz vor Abschluss der europäischen WM-Qualifikation den Deutschen Fußball-Bund und den Weltverband Fifa zu stärkerem Protest gegen Menschenrechtsverletzungen im Gastgeberland Katar aufgefordert. "Der DFB muss deutlich benennen, wo die Defizite bei den Menschenrechten liegen. Zum einen, um klar zu machen: "Uns ist bewusst, wohin wir fahren." Und zum anderen, um zu verhindern, dass die WM propagandistisch ausgeschlachtet wird", sagte Wenzel Michalski in einem Interview des "Tagesspiegel".

"Die Fifa, der DFB, alle können und müssen Druck ausüben", forderte der Menschenrechtsexperte. "Diese Werte - Fairness, Gleichheit, Meinungsfreiheit - sind in Katar längst nicht zur Genüge durchgesetzt", sagte Michalski. Der DFB sei sich dabei "seiner Verantwortung stärker bewusst", als die Fifa als WM-Veranstalter.

Der DFB müsse aber darauf achten, dass "die Dienstleister mit denen die Nationalmannschaft in Katar zu tun hat, die Menschenrechte beachtet haben". Mit den Spielen gegen Liechtenstein am Donnerstag in Wolfsburg und in Armenien am folgenden Sonntag endet für die Nationalmannschaft die WM-Ausscheidungsrunde. Die Teilnahme an der Endrunde in Katar vom 21. November bis 18. Dezember 2022 ist als Gruppensieger geschafft.

Tennis: Olympiasieger Alexander Zverev hat beim Masters in Paris den Einzug ins Endspiel und damit auch ein erneutes Duell mit Novak Djokovic klar verpasst. Sechs Tage nach seinem Turniersieg in Wien unterlag der Hamburger am Samstag im Halbfinale dem an Nummer zwei gesetzten Daniil Medwedew mit 2:6, 2:6. Djokovic dagegen bezwang den Polen Hubert Hurkacz mit 3:6, 6:0, 7:6 (7:5) und stellte damit nebenbei einen Rekord auf: Bereits zum siebten Mal wird der 34-Jährige das Jahr an der Spitze der Weltrangliste beenden.

Zverev fand am Samstag gegen Medwedew nie zu seinem Spiel. Die müde wirkende deutsche Nummer eins gab im ersten Satz zwei Aufschlagspiele ab, nach einem erneuten Break des Weltranglistenzweiten im zweiten Durchgang zerschmetterte er frustriert seinen Schläger - allerdings ohne positiven Effekt. Medwedew scheuchte Zverev in der Folge immer wieder über den Court - und stellte seinen unkonzentriert wirkenden Gegner damit vor unlösbare Probleme. Mit dem nächsten Break sorgte Medwedew, der an gleicher Stelle das Vorjahresfinale gegen Zverev gewonnen hatte, für die Entscheidung. Nach 1:18 Stunden verwandelte er seinen ersten Matchball.

Im Endspiel trifft Medwedew nun am Sonntag auf den Weltranglistenersten Djokovic. Der Serbe, der sein erstes Turnier seit dem verpassten Grand Slam in New York bestreitet, konnte seinen schwachen Start gegen Hurkacz noch ausgleichen. Durch den Sieg ist er bis zum Saisonende nicht mehr von Rang eins der Weltrangliste zu verdrängen. Zum siebten Mal schafft er den Jahresabschluss als Nummer eins, bislang hatte er in dieser Statistik mit US-Legende Pete Sampras gleichauf gelegen. "Das war ein Traum, Pete ist mein Idol, seit ich jung bin", sagte Djokovic: "Ich bin sehr stolz, die Nummer eins zu sein. Was für ein Match, um das zu schaffen." Gegen Hurkacz nutzte er nach einer Leistungssteigerung ab dem zweiten Satz nach 2:20 Stunden seinen zweiten Matchball zum Sieg.

In der französischen Hauptstadt kommt es damit zu einer Neuauflage des Endspiels der US Open. Vor rund zwei Monaten schlug Medwedew Djokovic in New York glatt in drei Sätzen, verhinderte den historischen Coup des Serben und nahm Revanche für die Finalniederlage bei den Australien Open im Februar.

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