Premier League:Liga der großen Trainer

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Einfach wird das nicht in dieser Liga, in der sich mit Ausnahme von Massimiliano Allegri (Juventus), Luis Enrique (Barcelona), Carlo Ancelotti (FC Bayern) und Thomas Tuchel (Borussia Dortmund) die aufregendsten Trainer der Welt tummeln. José Mourinho etwa, der mit Manchester United mit 3:1 beim FC Bournemouth siegte (es traf unter anderen Low-Cost-Einkauf und High-Cost-Verdiener Zlatan Ibrahimovic), oder Pep Guardiola, der bei seinem Premier-League-Debüt mit Manchester City am Samstag einen 2:1-Sieg gegen den FC Sunderland eingefahren hatte.

Claudio Ranieri von Meister Leicester verlor überraschend bei Aufsteiger Hull City mit 2:1. Und dann ist ja auch noch Arsène Wenger da, dem Klopp den bei Arsenal zwar traditionellen, aber gleichwohl unangenehmen Fehlstart in die Saison bereitete. Zu Beginn seines 21. Amtsjahrs wurde Wenger von den Arsenal-Fans ausgebuht.

Er hatte ohne sieben mögliche Stammspieler antreten müssen, es fehlten unter anderem der knieverletzte Innenverteidiger Per Mertesacker und Mesut Özil (Trainingsrückstand). Angesichts der Ausfälle waren die Arsenal-Fans umso grantiger. "Spend the f---ing money!", riefen sie Wenger zu. Milde übersetzt: "Gib endlich das verdammte Geld aus!"

Dabei war Arsenal, wie Klopp konzedierte, "in der ersten Halbzeit besser" gewesen. Sein eigenes Team habe zwar erkennen lassen, was man zuvor taktisch besprochen hatte. Aber es war von der Vollendung der Vorgaben weit entfernt, "wir waren nicht kompakt genug", sagte Klopp. Arsenals Stürmer Theo Walcott vergab einen durch Linksverteidiger Álvaro Moreno töricht verursachten Elfmeter (29.), Walcott rehabilitierte sich aber zwei Minuten später durch den Führungstreffer.

4:3 - kein beliebtes Ergebnis

Für den zwischenzeitlichen Ausgleich sorgte Coutinho. Liverpools grandios auftrumpfender Spielmacher zirkelte in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit einen Freistoß aus 30 Metern wundervoll in den linken Winkel. Nach der Pause kam Liverpool (ab der 70. Minute mit dem deutschen Nationalspieler Emre Can) nicht bloß besser ins Spiel, Klopps Elf zelebrierte grandiose Spielzüge, die durch Adam Lallana (49.) sowie neuerlich Coutinho (56.) zu Toren führten, ehe Mané den später zusammengeschnurrten Drei-Tore-Vorsprung herstellte.

"Es ist ein spektakuläres Resultat, aber ein 4:3 ist kein Ergebnis, dass du oft sehen willst", sagte Klopp, denn: "Vier Tore zu schießen ist wundervoll. Aber drei zu bekommen, ist das Gegenteil davon." Was der Sieg nun bedeute für das Titelrennen, wurde Klopp gefragt, und er lachte: "Ehrlich gesagt: Ich habe keine Ahnung." Doch so gut der Auftakt für sein Team war, er versicherte, dass Luft nach oben ist. "Wir sind weit davon entfernt, unsere ganze Qualität zu zeigen."

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