Ist seinerzeit das Alphatier des deutschen Fußballs und spielt beim deutschen Alphaklub, dem FC Bayern. Folgt 2006 den Verlockungen des neureichen Londoner Vereins FC Chelsea, wo der Oligarch Roman Abramowitsch fürstliche Gehälter aushändigt. Zum Abschied ruft Uli Hoeneß Ballack deswegen hinterher: "Es war immer klar, dass es Michael nicht darum ging, eine neue Sprache oder eine neue Kultur kennenzulernen, sondern eine neue Währung." In London wächst aber nicht nur Ballacks Konto, sondern auch seine Titelsammlung: Er wird Meister und dreimal Pokalsieger. Passt mit seinem breiten Kreuz sehr gut in die bullige Chelsea-Elf und macht sich einen Ruf für kraftvoll geschossene Elfmeter.
Der Auftritt, der den Anhängern des FC Chelsea womöglich am besten im Gedächtnis ist, hat Ballack an einem Champions-League-Abend. Im Halbfinal-Rückspiel der Saison 2009 gegen den FC Barcelona nimmt er Schiedsrichter Tom Henning Ovrebo nach einem versagten Elfmeter in Manndeckung, verfolgt ihn über den halben Platz, brüllt, wedelt mit den Armen, fordert, nörgelt. Seinen Traum vom Gewinn der Champions League kann sich Ballack auch mit dem FC Chelsea, dem er während seiner vier Jahre in England die Treue hält, nicht erfüllen.