Internationaler Fußball:Suarez vergrößert Barcelonas Probleme

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Timo Werner erzielte das zweite Tor für den FC Chelsea. (Foto: PA/imago)

Der FC Barcelona verliert auch bei Atlético Madrid - Torschütze Luis Suarez fällt mit einem ungewöhnlichen Jubel auf. Timo Werner trifft für den FC Chelsea.

Für seinen pikanten Telefon-Jubel lieferte Luis Suárez eine außergewöhnliche Erklärung. Nachdem der Stürmer von Atlético Madrid mit seinem Treffer zum 2:0 die Krise des FC Barcelona und Trainer Ronald Koeman vergrößerte, hielt er sich Daumen und Ringfinger ans rechte Ohr. Für viele Beobachter in Spanien ein klares Signal des Spotts in Richtung Koeman, der ihn im Sommer bei den Katalanen via Telefon abserviert hatte. Nein, nein, die Geste habe nicht dem Niederländer gegolten, beteuerte Suárez treuherzig. "Das war für alle Menschen, die wissen, dass ich noch die gleiche Nummer habe und immer noch das Telefon benutze."

Zumindest der erste Jubel des 34 Jahre alten Uruguayers nach dem Tor zum Endstand gegen seinen langjährigen Verein kurz vor der Halbzeit (44. Minute) bedurfte keiner größeren Erläuterung. Mit aufeinandergelegten, erhobenen Händen entschuldigte sich Suárez bei den Barça-Fans für die Vergrößerung ihres sportlichen Schmerzes. "Immer Respekt", schrieb er zu einem Bild dieser Geste. In der Tabelle ist Barcelona durch die erste Liga-Niederlage der Saison auf Platz neun abgerutscht, der Druck auf Koeman wächst weiter.

In Madrid saß der 58-Jährige erneut nicht auf der Bank: Nach einer Roten Karte war er für zwei Liga-Spiele gesperrt worden. Der Ex-Hoffenheimer Alfred Schreuder betreute als Co-Trainer das Team. Schon vor dem Spiel hatte Club-Präsident Joan Laporta eine Trennung vorerst ausgeschlossen. "Koeman bleibt Trainer von Barça. Wir meinen, dass er aus vielen Gründen einen Vertrauensvorschuss verdient", sagte Laporta.

Auch eine Niederlage gegen den spanischen Meister Atlético werde an dieser Haltung nichts ändern, versicherte der Club-Boss. Nun wird sich zeigen, was seine Worte wert sind. "Es ist sehr wichtig für mich als Trainer und für die Mannschaft, und es ist wichtig für den Präsidenten, dass er diese Entscheidung getroffen hat. Aber ich weiß, das ist Barcelona und wir müssen Spiele gewinnen", sagte Koeman nach dem Spiel.

Werner trifft für Chelsea

Timo Werner hat Thomas Tuchel und den Champions-League-Sieger FC Chelsea zumindest für eine Nacht an die Tabellenspitze der Premier League geschossen. Der Nationalspieler knackte die Abwehr des in Unterzahl spielenden Außenseiters FC Southampton beim 3:1 (1:0) am Samstag nach einer Traumkombination mit seinem Treffer zum 2:1 (84.).

Chelsea, für das zudem Trevoh Chalobah (9.) und Ben Chilwell (89.) trafen, übernahm mit 16 Punkten aus sieben Spielen die Tabellenführung vom FC Liverpool (14). Die Mannschaft des deutschen Teammanagers Jürgen Klopp kann allerdings am Sonntag (17.30 Uhr/Sky) im Spitzenspiel gegen Manchester City (13) kontern. Auch City kann im Siegesfall Erster werden. James Ward-Prowse war bei Southampton kurz nach seinem Ausgleich (61., Foulelfmeter) wegen groben Foulspiels vom Platz gestellt worden (77.). Für Chelsea spielte Antonio Rüdiger durch, Kai Havertz kam nicht zum Einsatz. Die vergangenen beiden Spiele gegen Manchester City in der Liga und gegen Juventus Turin in der Champions League hatten die Londoner jeweils 0:1 verloren.

Cristiano Ronaldo kann es für Manchester United nicht immer richten. Beim 1:1 (1:0) gegen den FC Everton im Old Trafford versäumte es United, im Titelkampf ein Zeichen zu setzen. Ronaldo, unter der Woche in der 95. Minute Siegtorschütze in der Champions League gegen den FC Villarreal, wurde in der 57. Minute für Edinson Cavani eingewechselt. Zu diesem Zeitpunkt führte United durch ein Tor von Anthony Martial (43.) 1:0, Andros Townsend (65.) gelang danach der schmeichelhafte Ausgleich - beim Jubel kopierte er frech Ronaldo. Beide Teams haben 14 Punkte auf dem Konto.

Juventus nutzt das Momentum

Italiens Rekordmeister Juventus Turin kommt nach dem Katastrophen-Start in die Serie A immer besser in Schwung. Die Mannschaft von Trainer Massimiliano Allegri feierte am Samstagabend beim 1:0 (0:0) im Lokalderby gegen den FC Turin den dritten Liga-Sieg in Serie, der Favorit war aber erst nach der Pause spielbestimmend und erarbeitete sich zahlreiche Chancen. In der stürmischen Schlussoffensive gelang Neuzugang Manuel Locatelli in der 86. Minute noch das erlösende Siegtor im Stadtduell. Damit zog Juve als Achter mit nunmehr elf Punkten am FC Turin (8) in der Tabelle vorbei.

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