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Premier League:Chelsea bindet Tuchel langfristig

Der Londoner Klub verlängert mit Erfolgstrainer Thomas Tuchel. Im deutschen Handball gibt es einen überraschenden Pokalsieger.

Meldungen in der Übersicht

Fußball, Premier League: Teammanager Thomas Tuchel bleibt wie erwartet langfristig bei Champions-League-Sieger FC Chelsea. Wie die Blues am Freitag mitteilten, verlängerte der Deutsche seinen Vertrag um zwei Jahre bis 2024. Tuchel hatte den Verein am Samstag im Endspiel von Porto (1:0) gegen Manchester City zum Titel in der Königsklasse geführt, in der Liga Platz vier und das Finale im FA Cup erreicht. "Ich kann mir keine bessere Gelegenheit für eine Vertragsverlängerung vorstellen", sagte Tuchel: "Ich bin dankbar für die Erfahrung und sehr glücklich, Teil der Chelsea-Familie zu bleiben. Da kommt noch viel mehr und wir blicken unseren nächsten Schritten mit Ehrgeiz und viel Vorfreude entgegen."

Schon nach dem Endspiel gegen City hatte Tuchel angedeutet, dass sein zunächst bis 2022 laufender Vertrag verlängert werden könnte. Tuchel war im vergangenen Dezember bei Paris St. Germain entlassen worden und beerbte im Januar den glücklosen Frank Lampard, der mit Chelsea im Niemandsland der Premier League stand. "Als Thomas in Januar zu uns gekommen ist, gab es in der Liga und in Europa noch so viel zu erreichen", sagte Chelsea-Direktorin Marina Granovskaia: "Er hat sich nahtlos eingefügt und ist sofort ein integraler Bestandteil der Chelsea-Familie geworden."

Handball, Pokal: Die Handballer des TBV Lemgo Lippe sind zum vierten Mal in der Vereinsgeschichte deutscher Pokalsieger. Die Ostwestfalen setzten sich am Freitag vor 2000 Zuschauern in Hamburg mit 28:24 (15:12) gegen die MT Melsungen durch und haben damit in der kommenden Saison einen Startplatz in der European League sicher. Beste Werfer waren Jonathan Carlsbogard und Lukas Zerbe mit je fünf Treffern für den TBV sowie Domagoj Pavlovic mit sechs Toren für Melsungen, das damit weiterhin auf den ersten nationalen Titel wartet. In einem umkämpften, aber nicht unbedingt hochklassigen Finale zwischen dem Bundesliga-Achten aus Melsungen und Tabellen-Elften aus Lemgo wechselte die Führung mehrfach hin und her. Nachdem zunächst die MT beim 9:6 (19.) und 11:8 (22.) vorgelegt hatte, ging der TBV mit einem Drei-Tore-Vorsprung in die Pause.

Bezeichnend: Bei beiden Teams hatten die Torhüter große Probleme, ins Spiel zu kommen. Erst in der 20. Minute gelang dem Lemgoer Schlussmann Finn Zecher die erste Keeper-Parade der gesamten Partie. Der erst 20 Jahre alte Zecher entwickelte sich zum Rückhalt seines Teams, das durch einen Tempogegenstoß-Treffer von Bjarki Mar Elisson beim 21:15 (49.) erstmals mit sechs Toren vorne lag. Schon zwei Minuten vor dem Abpfiff skandierten die Lemgoer Schlachtenbummler "Hier regiert der TBV".

Formel 1, Absage: Aufgrund der Coronavirus-Pandemie ist das ursprünglich für den 3. Oktober geplante Formel-1-Rennen in Singapur abgesagt worden. Das teilte der lokale Veranstalter Singapore GP Pte Ltd am Freitag mit. Zuvor hatten der britische Fernsehsender BBC und das Fachportal "Autosport" über entsprechende Pläne berichtet. "Die Veranstaltung ein zweites Jahr abzusagen, ist eine unglaublich schwierige Entscheidung, aber angesichts der vorherrschenden Einschränkungen für Live-Events in Singapur eine notwendige", sagte Colin Syn, stellvertretender Vorsitzender der Singapore GP Pte Ltd.

Eine Durchführung des Grand Prix ist aufgrund der Reisebeschränkungen und Einreisebestimmungen nicht möglich, auch wenn die Veranstaltung erst in vier Monaten geplant ist. Es soll bereits verschiedene Möglichkeiten geben, wo das Rennen stattdessen stattfinden soll. Dazu zählen China, die Türkei oder ein zweites Rennen in den USA. Die Formel 1 ist demnach weiterhin gewillt, den Rekordkalender mit 23 Stationen trotz der anhaltenden Corona-Probleme durchzuziehen. Bereits zum zweiten Mal nacheinander kann das spektakuläre Nachtrennen im asiatischen Stadtstaat Singapur wegen der Pandemie nicht ausgetragen werden. Zuvor hatte bereits der im Juni im kanadischen Montreal vorgesehene Große Preis abgesagt werden müssen. Auch im Ersatzort Istanbul in der Türkei kann zunächst noch nicht gefahren werden, stattdessen treten Weltmeister Lewis Hamilton und Co. nun zweimal nacheinander in Spielberg in Österreich an.

Basketball: Nationalspieler Dennis Schröder ist mit den Los Angeles Lakers schon in der ersten Runde der NBA-Playoffs ausgeschieden. Der Meister der vergangenen Saison unterlag den Phoenix Suns am Donnerstag zu Hause 100:113 und verlor die Serie damit 2:4. Die Lakers sind das erst sechste Team in der Geschichte der besten Basketball-Liga der Welt, das als Titelverteidiger in der ersten Runde ausscheidet. Superstar LeBron James ist das mit seiner Mannschaft zuvor noch nie passiert.

Schröder kam in seinem womöglich letzten Spiel für den NBA-Rekordmeister nach ganz schwacher ersten Halbzeit auf 20 Punkte, drei Vorlagen und drei Rebounds. Sein Vertrag endet, bislang gibt es keine Einigung über eine weitere Zusammenarbeit. Durch das frühe Aus könnte er nun rechtzeitig zum Olympia-Qualifikationsturnier der deutschen Nationalmannschaft zur Verfügung stehen. Für die Teilnahme an den Olympischen Spielen muss die deutsche Auswahl das Turnier in Split (29. Juni bis 4. Juli) gewinnen.

Fußball, Bundesliga: Der deutsche Rekordmeister Bayern München hat den auslaufenden Vertrag mit Stürmer Eric Maxim Choupo-Moting (32) um zwei Jahre bis 2023 verlängert. Das teilten die Münchner am Freitag mit. Der Angreifer war 2020 ablösefrei von Paris St. Germain an die Isar gewechselt, in seiner Premieren-Saison in München erzielte er in 32 Pflichtspieleinsätzen neun Tore. "Ich bin stolz, hier zu sein. Der FC Bayern ist ein ganz besonderer Verein, die Nummer eins in Deutschland und auch weltweit einer der absoluten Top-Klubs. Mein erstes Jahr hier war super - auf dem Platz, aber auch abseits des Platzes, wir hatten viel Spaß zusammen", wird Choupo-Moting in einer Bayern-Pressemitteilung zitiert.

Für Bayern-Sportvorstand Hasan Salihamidzic ist Choupo-Moting "ein sehr wichtiger" und flexibler Spieler. "Maxim ist auf mehreren Positionen einsetzbar, hat eine sehr gute Technik, viel Erfahrung und ist torgefährlich. Neben seiner sportlichen Qualität ist Maxim auch als Typ wichtig für unsere Mannschaft. Er wird uns helfen, unsere Ziele in den kommenden zwei Jahren zu erreichen", sagte Salihamidzic. Bereits am Donnerstag hatte sich abgezeichnet, dass der neue Bayern-Coach Julian Nagelsmann Choupo-Moting als Backup für Weltfußballer Robert Lewandowski keinesfalls verlieren will. "Ich möchte mit der Mannschaft weiterhin Erfolg haben, ich würde gerne das Pokalfinale in Berlin erreichen und am liebsten die Champions League gewinnen", sagte der Kameruner nun.

Fußball, Brasilien: In der brasilianischen Nationalmannschaft gibt es offenbar eine Debatte um die Teilnahme an der Copa America im eigenen Land. Trainer Tite berichtete nach Angaben der US-Nachrichtenagentur AP am Donnerstag bei einer Pressekonferenz von einer Unterredung einiger Spieler mit Verbandspräsident Rogério Caboclo. "Sie haben eine Meinung und haben sie dem Präsidenten offengelegt", sagte Tite demnach als er gefragt wurde, ob Spieler um Erlaubnis gebeten hätten, das in weniger als zwei Wochen beginnende und kurzfristig nach Brasilien verlegte Turnier auslassen zu dürfen. "Sie werden sie der Öffentlichkeit zu angemessener Zeit offenlegen. Deswegen ist unser Kapitän Casemiro nicht da heute."

Brasilien trifft in der WM-Qualifikation am Freitag auf Ecuador und am Dienstag auf Paraguay. Danach wollen sich die Spieler, die seit der Verlegung der Copa nicht öffentlich gesprochen haben, wohl äußern. Die Conmebol hatte am Montag nach dem Aus von Kolumbien und Argentinien als Ausrichter zwei Wochen vor dem Turnierstart Brasilien als neuen Gastgeber bekanntgegeben. Die Verlegung sorgt seither für Kritik. Brasilien, das erst im Januar mit Impfungen begann, ist besonders stark von der Coronavirus-Pandemie betroffen: Bislang haben sich im größten Land Lateinamerikas mehr als 16,5 Millionen Menschen nachweislich infiziert, über 460 000 Menschen sind im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben.

1. FC Köln, Heldt: Nach dem unfreiwilligen Ende seiner Tätigkeit als Geschäftsführer beim 1. FC Köln hat Horst Heldt das Kapitel zwar abgeschlossen, doch die Umstände der Trennung waren für den 51-Jährigen eher frustrierend. "Es ist legitim, dass der Vorstand eine Zusammenarbeit beendet, wenn man nicht zufrieden ist. Nach der Rettung bin ich allerdings mit einer anderen Erwartung zu dem Termin", sagte Heldt, der nach der Entscheidung sofort den Raum verlassen und noch in der Nacht sein Büro ausgeräumt habe, der Bild. "Ich wollte nicht mehr vielen Leuten begegnen", erklärte er.

Den neuen FC-Trainer Steffen Baumgart habe er noch informiert. Der sei überrascht gewesen. "Er hat reagiert, wie man eben reagiert, wenn man mit etwas nicht rechnet. Wir hatten ein sehr gutes Verhältnis", sagte Heldt. Er habe mit zwei Tagen Abstand und einem offenen Gespräch mit FC-Vizepräsident Carsten Wettich seinen Frieden gefunden. "Menschlich sehr enttäuscht" sei er aber von seinem Nachfolger Jörg Jakobs. "Wir haben lange vertrauensvoll zusammengearbeitet. Aber bis heute hat er sich weder bei mir gemeldet noch eine Nachricht geschickt", sagte Heldt.

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