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Premier League:Ancelotti übernimmt beim FC Everton

Der frühere Bayern-Trainer Carlo Ancelotti unterschrieb einen Vertrag bis 2024. Skispringer Geiger zeigt sich vor der Vierschanzentournee in guter Form. Die deutschen Biathleten laufen vorne mit.

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Fußball, Premier League: Der frühere Bayern-Coach Carlo Ancelotti ist neuer Trainer des Premier-League-Clubs FC Everton. Zehn Tage nach seiner Beurlaubung beim italienischen Fußball-Erstligisten SSC Neapel unterschrieb der 60-Jährige in England einen Vertrag bis Sommer 2024. "Er ist einer der besten Trainer des Weltfußballs und ein Gewinnertyp, der in jeder wichtigen europäischen Liga bemerkenswerte Erfolge erzielt hat", sagte Evertons Fußball-Direktor Marcel Brands am Samstag.

Für den dreimaligen Champions-League-Gewinner Ancelotti ist es nicht der erste Trainerjob in der Premier League. Zwischen 2009 und 2011 arbeitete er beim FC Chelsea und gewann 2010 zusammen mit dem früheren Nationalmannschaftskapitän Michael Ballack das Double aus Meisterschaft und FA Cup. Ancelotti sitzt an diesem Samstag im Spiel gegen den FC Arsenal noch auf der Tribüne, ehe er am Sonntag seine erste Trainingseinheit leiten soll.

Skispringen: Karl Geiger hat beim Skisprung-Weltcup in Engelberg in der Schweiz den dritten Rang belegt und eine Woche vor Beginn der Vierschanzentournee seine gute Form untermauert. Der Allgäuer sprang am Samstag 133,5 und 135 Meter und musste sich auf der Gross-Titlis-Schanze nur dem Polen Kamil Stoch und Österreichs Stefan Kraft geschlagen geben. Der frühere Tournee-Sieger Stoch kommt damit genau richtig zum ersten Saisonhöhepunkt wieder in Form und dürfte ab Oberstdorf definitiv zu den Favoriten zählen. Auch Pius Paschke (10.) und Constantin Schmid (11.) gelangen starke Leistungen für das Team des Deutschen Skiverbandes (DSV). Schlechter lief es bei Richard Freitag, der bereits im ersten Durchgang ausgeschieden war. Am Sonntag (15.00 Uhr) steht in Engelberg ein weiteres Einzel auf dem Programm.

Nordische Kombination: Vinzenz Geiger hat den deutschen Kombinierern im sechsten Anlauf den ersten Saisonsieg beschert und damit die Serie von Norwegens Topstar Jarl Magnus Riiber gebrochen. Zum Auftakt des letzten Weltcup-Wochenendes des Jahres in Ramsau am Dachstein setzte sich der 22 Jahre alte Team-Olympiasieger aus Oberstdorf im Zielsprint gegen Riiber durch, der die ersten fünf Saisonrennen gewonnen hatte. Fabian Rießle (Breitnau) schaffte als Dritter ebenfalls den Sprung auf das Podest. Rekordweltmeister Eric Frenzel (Geyer) lief bei starkem Schneetreiben und tiefer Loipe noch von Platz 25 auf vier vor. Geiger, der am 13. Januar für den zuvor letzten deutschen Weltcuperfolg gesorgt hatte, lag bei seinem zweiten Karriereerfolg 1,6 Sekunden vor Riiber und 5,8 Sekunden vor Rießle. Doppel-Olympiasieger Johannes Rydzek (Oberstdorf) belegte nach schwachem Springen noch Platz 16.

Biathlon: Der frühere Biathlon-Weltmeister Benedikt Doll hat zwei Tage nach seinem Sprint-Sieg einen weiteren Coup beim Weltcup im französischen Le Grand Bornand verpasst, seine starke Form aber bestätigt. Im Verfolgungsrennen über 12,5 km wurde der 29-Jährige aus Breitnau beim vierten Saisonsieg des Norwegers Johannes Thingnes Bö Fünfter und war damit erneut bester DSV-Starter.Doll, der 9,4 Sekunden vor Tarjei Bö (Norwegen) gestartet war, leistete sich insgesamt drei Schießfehler, verspielte damit die Chance auf seinen dritten Einzelsieg und hatte letztlich 1:23,8 Minuten Rückstand. Olympiasieger Johannes Thingnes Bö (ein Fehlschuss) setzte sich mit 22,0 Sekunden Vorsprung auf den fehlerfreien Franzosen Quentin Fillon Maillet durch und festigte seine Führung im Gesamtweltcup. Dritter würde Bös Landsmann Vetle Sjastad Christiansen (1/+1:00, Minuten). Die weiteren Deutschen überzeugten mit guter Laufform. Arnd Peiffer (Clausthal-Zellerfeld) kämpfte sich von Platz 21 auf neun vor, Simon Schempp (Uhingen) lief von Rang 32 auf zehn, der von Position 25 ins Rennen gegangene Philipp Horn (Frankenhain) verpasste als Elfter die Top 10 nur knapp.

Die Biathletinnen Denise Herrmann und Franziska Preuß haben ihren Aufwärtstrend auch in der letzten Weltcup-Verfolgung des Jahres fortgesetzt. Eine Woche nach dem Debakel in Hochfilzen war die Sprint-Fünfte Denise Herrmann am Samstag im französischen Le Grand-Bornand als Sechste beste deutsche Skijägerin. Franziska Preuß verbesserte sich über die zehn Kilometer von Sprint-Platz zwölf auf Rang sieben. Bei ihrem neunten Weltcupsieg verwies die Norwegerin Tiril Eckhoff (2 Fehler) ihre Landsfrau Ingrid Landmark Tandrevold und die Schweizerin Lena Hacki (2) auf die Plätze. Verfolgungsweltmeisterin Herrmann musste viermal in die Strafrunde, Preuß leistete sich nur einen Fehlschuss. Janina Hettich (3 Fehler) kam auf Rang 31, Marion Deigentesch (4) belegte Rang 46.In den französischen Alpen stehen am Sonntag zum Abschluss die ersten Massenstart-Wettkämpfe der Saison auf dem Programm.

Skispringen: Der frühere Skisprung-Weltmeister und Team-Olympiasieger Severin Freund wird bei der Vierschanzentournee definitiv nicht an den Start gehen. Dies sagte Bundestrainer Stefan Horngacher am Samstagmorgen in Engelberg. Freund fand nach zwei aufeinanderfolgenden Kreuzbandrissen nicht mehr wirklich zu früherer Form zurück und hat noch immer mit den Nachwirkungen einer Meniskus-Operation sowie Rückenproblemen zu kämpfen. Im diesjährigen Weltcup-Winter hat Freund noch keinen Einsatz auf dem Konto. "Beim Severin ist es so, dass er sicher nicht starten wird. Er ist jetzt im Training und seine Rückenprobleme hat er im Griff. Er braucht aber ein bisschen Zeit", sagte Horngacher. Zuvor hatte der TV-Sender Sky über einen Ausfall Freunds bei der Tournee berichtet.

Ski alpin: Wegen heftigen Neuschnees müssen auch die alpinen Skirennfahrerinnen am Samstag auf ihre Abfahrt in Val d'Isère verzichten. Die Organisatoren sagten das Rennen in den französischen Alpen ab, nachdem sie zuvor den Start noch um zwei Stunden verschoben hatten. Ob und wann das Rennen nachgeholt wird, beispielsweise schon am Sonntag statt der Alpinen Kombination, blieb zunächst offen. Kurz zuvor war bereits die Herren-Abfahrt in Gröden gestrichen worden. Auch in den Südtiroler Dolomiten schneite und regnete es heftig.

Darts-WM: Max Hopp und Nico Kurz haben bei der Darts-WM in London die nächsten Hürden genommen und stehen in der dritten Runde. Deutschlands Nummer eins Hopp mühte sich am Freitagabend im Alexandra Palace zu einem 3:2-Sieg gegen den Niederländer Benito van de Pas, der am Mittwochabend noch Gabriel Clemens ausgeschaltet hatte. Zuvor hatte der 22-jährige Kurz seine Erfolgsgeschichte beim wichtigsten Turnier der Welt fortgeschrieben und nach James Wilson auch Joe Cullen aus England mit 3:1 besiegt. Den Schritt ins Achtelfinale, auf den Hopp und Kurz nun die Chance haben, hat bislang kein deutscher Spieler in der WM-Geschichte geschafft.

Fußball, Japan: Ohne Lukas Podolski ist Vissel Kobe ins Finale des japanischen Kaiserpokals eingezogen. Kobe gewann 3:1 (1:0) gegen Shimizu S-Pulse, Podolski saß 90 Minuten auf der Bank. Die Tore für das Team des deutschen Trainers Thorsten Fink schossen Andres Iniesta (13.), Junya Tanaka (33.) und Kyogo Furuhashi (69.). Das Finale findet am 1. Januar im neu eröffneten Olympiastadion in Tokio statt, Kobe bekommt es entweder mit den Kashima Antlers oder V-Varen Nagasaki zu tun. Podolskis Vertrag in Kobe endet am 31. Januar 2020, am Neujahrstag könnte der 34-Jährige sein letztes Spiel im Trikot des J-League-Achten bestreiten. Im letzten Ligaspiel am 7. Dezember hatte Podolski einen Dreierpack erzielt, seinen ersten während seines zweieinhalbjährigen Japan-Gastspiels.

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