Premier League:Alter, neuer Zweikampf

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Der Fuchtler: Pep Guardiola ist mit City gleich wieder Erster. (Foto: Kirsty Wigglesworth/dpa)

Manchester City und der FC Liverpool mit Trainer Jürgen Klopp starten mit deutlichen Siegen - das Duell zwischem dem Titelverteidiger und dem Zweiten der Vorsaison dürfte auch die neue Saison in der höchsten englischen Spielklasse prägen.

Nach dem fiebrigen Start in die neue Saison bahnt sich in der Premier League eine Neuauflage des Titelduells der Vorsaison an. Nachdem der FC Liverpool unter seinem Trainer Jürgen Klopp zum Auftakt der neuen Spielzeit mit einem 4:1 gegen Norwich City vorgelegt hatte, konterten Titelverteidiger Manchester City und Trainer Pep Guardiola mit einem Torfestival. Und mit dem 5:0 des englischen Fußballmeisters bei West Ham United war Guardiola noch nicht einmal rundum zufrieden. "Fünf Tore sind ein perfekter Start, aber die erste Halbzeit war weit davon entfernt, wo wir sein wollen", sagte der Katalane. Der aufwühlende Zweikampf zwischen Englands Spitzenteams, die in der Vorsaison nur ein Punkt getrennt hatte, setzt sich also fürs Erste fort.

Die Lokalzeitung Manchester Evening News lobte nach den Toren von Gabriel Jesus (25.), Raheem Sterling (51./75./90.+1) und Sergio Agüero (86./Strafstoß) bereits den "Man City Titelexpress", den auch der "Nonsens" mit dem neuen Videobeweis "nicht zum Entgleisen bringt". Ein zweites Tor von Jesus war nach Eingreifen des Video-Assistenten aberkannt worden, das zweite von Sterling wurde dagegen bestätigt. Agüeros Strafstoß wurde zudem nach Videobeweis wiederholt - zum Glück für den Argentinier, der mit seinem ersten Versuch am West-Ham-Keeper Lukasz Fabianski gescheitert war. Auch wenn sich City anfänglich durchaus schwer tat, wirkte der deutliche Erfolg wie schon am Vortag Liverpools Auftritt als deutliche Botschaft in Richtung der Widersacher um den Titel. Vielleicht zählt dazu in dieser Saison ja auch wieder Manchester United; das Team von Ole Gunnar Solskjær schlug den FC Chelsea am Sonntag 4:0 (1:0). Bis zum ersten Duell zwischen Liverpool und City am zweiten November-Wochenende sehen beide Trainer aber noch Verbesserungsbedarf. Guardiola vermisste den "Rhythmus", Klopp sagte: "Wir sind früh in der Saison, und da passieren ein paar Fehler, die während der Saison nicht mehr passieren."

Liverpool hatte alle Tore in der ersten Hälfte erzielt. "Wenn mir jemand vorher gesagt hätte, dass wir die ersten 60 Minuten so spielen, hätte ich gesagt: Ok, das nehme ich", sagte Klopp, dessen Stimmung nur durch die Verletzung von Torwart Alisson getrübt wurde, der nach einem Schlag auf die Wade zu Boden ging und ausgewechselt werden musste. Beim europäischen Supercup gegen den FC Chelsea am Mittwoch in Istanbul wird der Brasilianer definitiv fehlen. Am Sonntag folgt das Auswärtsspiel beim FC Southampton mit dem früheren RB-Leipzig-Trainer Ralph Hasenhüttl. Ansonsten befand Klopp, dass seine Mannschaft die Partie gegen Norwich noch mehr hätte kontrollieren müssen - "es wurde zwar nicht mehr gefährlich, aber wir mussten eine Menge tun", befand er. Nach einem Norwich-Eigentor trafen Mohamed Salah (19.), Virgil van Dijk (28.) und Divock Origi (42.) in Anfield, wo die Fans nach 30 Jahren endlich wieder eine Meisterschaft feiern wollen. Klopp hat seine Mannschaft für dieses Unterfangen kaum verändert; neun Spieler standen am Freitagabend auf dem Platz, die auch das Finale der Champions League im Mai gewonnen hatten.

Bei Aufsteiger Norwich, dessen mitgereiste Anhänger wenigstens über den Ehrentreffer des ehemaligen Schalker Profis Teemu Pukki jubeln konnten, zeigte sich der deutsche Trainer Daniel Farke enttäuscht. "Wir sind da nicht hingefahren für warme Worte", sagte er im ZDF. "Wir wollten auch ein Ergebnis mitbringen." Für Farkes Team wird es ein langer Weg bis zum Klassenerhalt.

© SZ vom 12.08.2019 / dpa, sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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