Präsidentenamt der Fifa:Blatter bekräftigt erneute Kandidatur

64th FIFA Congress 2014 - Day 2

Joseph Blatter: Will's nochmal wissen

(Foto: Getty Images)

Joseph Blatter bestätigt, für eine fünfte Amtszeit als Präsident der Fifa zu kandidieren. Schachspieler Magnus Carlsen unterzeichnet den WM-Vertrag. Brasiliens Trainer Carlos Dunga verbannt Fußballspieler Maicon aus der Nationalmannschaft.

Fußball, Fifa: Fifa-Präsident Joseph S. Blatter hat seine Absichten auf eine fünfte Amtszeit an der Spitze des Fußball-Weltverbandes in aller Deutlichkeit bekräftigt. "Ich werde Kandidat sein, ich bin bereit", sagte der 78-jährige Schweizer in einer Videobotschaft während eines Fußball-Kongresses in Manchester - elf Tage nachdem Blatters bis dahin härtester Konkurrent Michel Platini (59), Präsident der Europäischen Fußball-Union (Uefa), seinen Verzicht auf den Wahlkampf gegen den Fifa-Boss verkündet hatte. Bei der Wahl am 29. Mai 2015 in Zürich warten auf Blatter keine ernstzunehmende Gegenkandidaten. Ebenfalls um das Präsidentenamt bewirbt sich der Franzose Jérôme Champagne (56), dem allerdings gegen Blatter keine Chancen gegeben werden.

Schach-WM, Magnus Carlsen: Die Schach-Weltmeisterschaft zwischen Titelverteidiger Magnus Carlsen aus Norwegen und den Inder Viswanathan Anand kann wie geplant im November stattfinden. Der 23 Jahre alte Norweger unterschrieb kurz vor Ablauf der Frist am Sonntag den WM-Vertrag. Die Unterschrift von Anand liegt seit längerer Zeit vor. Das Duell soll nun vom 7. bis 28. November in der russischen Olympia-Stadt Sotschi stattfinden. Carlsen hatte die Unterzeichnung des Vertrages lange hinausgezögert. Vor dem Hintergrund der Situation in der Ukraine und den daraus entstandenen Konflikten mit Russland war der Norweger mit der Wahl von Sotschi als Austragungsort sehr unzufrieden. Außerdem missfielen ihm die finanziellen Konditionen des WM-Duells. Sein Versuch, den Zweikampf mit Anand an einen anderen Ort zu verlegen, scheiterte. Carlsen, der vorige Woche bei einem Turnier in St. Louis/USA gespielt hatte, unterzeichnete den Vertrag nur wenige Stunden vor Ende der Frist, die ihm der Internationale Schachverband Fide eingeräumt hatte. Auf Twitter kommentierte er seine Unterschrift: "Es war ein Vergnügen, für die Fans in St. Louis Autogramme zu schreiben. Nach dem Turnier habe ich nun Zeit für ein weiteres." Hätte sich der Champion geweigert, wäre der WM-Titel für ihn verloren gewesen.

Radsport, Tony Martin: Der dreimalige Zeitfahr-Weltmeister Tony Martin ist bei der 69. Spanien-Rundfahrt ausgestiegen. Der 28 Jahre Radprofi trat am Montag zum Start der 16. Etappe in San Martin de Rey Aurelio nicht mehr an. Nach Mitteilung seines sportlichen Leiters Davide Bramati wollte Martin bei den gefährlichen Abfahrten der Königsetappe im Hinblick auf die Weltmeisterschaften in zwei Wochen in Ponferrada, Spanien, keine Sturz-Risiken eingehen. Martin hatte die zehnte Vuelta-Etappe, ein Zeitfahren nach Borja, gewohnnen. Der Kapitän des belgischen Omega Pharma-Quickstep-Teams kann als erster Radprofi zum vierten Mal in Serie Weltmeister im Zeitfahren werden.

Fußball, Brasilianische Nationalmannschaft: Carlos Dunga hat vor dem zweiten Länderspiel seiner neuen Amtszeit als Nationaltrainer Verteidiger Maicon aus dem Kader der brasilianischen Nationalmannschaft verbannt. Laut lokalen Medien begründete der Technische Direktor der Auswahl, Gilmar Rinaldi, die Entscheidung mit "Disziplinlosigkeit" des Fußball-Profis vom AS Rom. Maicon wird beim Testspiel der Seleção am Dienstag gegen Ecuador nicht dabei sein. Beim 1:0-Auftaktspiel von Dunga nach seiner Rückkehr auf die Trainerbank hatte Maicon noch zur Startformation gegen Kolumbien gezählt. Genauere Gründe für den Ausschluss des 33 Jahre alten Rechtsverteidigers gab der Verband nicht an. Es handle sich um eine "interne Angelegenheit". Anstelle von Maicon soll Nachwuchsspieler Fabinho in der Partie in New Jersey auflaufen. Ebenfalls fehlen wird dort nach Verbandsangaben Defensivkraft David Luiz wegen einer Knieverletzung aus der Partie am vergangenen Freitag Kolumbien.

Fußball, Bayern München: Karl-Heinz Rummenigge, Vorstandsvorsitzender des FC Bayern München, hat sich über die Warnung von Uefa-Präsident Michel Platini in Richtung Frank Ribéry verwundert gezeigt. Ihm drohe eine Sperre, wenn er Einladungen zur Nationalmannschaft ausschlage, hatte Platini am Wochenende verkündet. Ribéry hatte im August seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft erklärt. "Es ist doch alles geklärt", sagte Rummenigge der Bild. Der Offensivspieler habe die Situation bereits mit Nationaltrainer Didier Deschamps besprochen. "Er wird doch gar nicht mehr eingeladen! Alles in Ordnung und Fifa-konform." Laut Statuten des Weltverbandes Fifa ist ein Spieler verpflichtet, zur Nationalmannschaft zu reisen, wenn er berufen wird. Die Regelungen zielen aber in erster Linie auf die generelle Abstellungspflicht der Vereine ab. Platini hatte gesagt, dass Ribéry bei Zuwiderhandlung eine Sperre von drei Bayern-Partien erwarte.

Bundesliga, Hamburger SV: Fußball-Bundesligist Hamburger SV und sein früherer Sportdirektor Oliver Kreuzer haben die für diesen Montag angesetzte Verhandlung vor dem Arbeitsgericht abgesagt. Das teilte das Hamburger Gericht wenige Stunden vor dem Termin mit, beide Seiten einigten sich außergerichtlich. Nach Informationen Hamburger Medien soll Kreuzer eine Abfindung von rund 800 000 Euro erhalten. Der HSV hatte seinem Sportdirektor nach nur einer Saison im Verein bis zum 31. August 2014 gekündigt. Sein Dreijahresvertrag ist bis zum 30. Juni 2016 datiert. Die Trennung hatte der neue Vorstandsvorsitzende Dietmar Beiersdorfer vorgenommen, einen Nachfolger gibt es bislang nicht.

Fußball, Nationalmannschaft: Für Lukas Podolski stand nach dem WM-Sieg ein Rücktritt aus der deutschen Fußball-Nationalmannschaft nie zur Debatte: "Der Hunger ist immer noch da, mein nächstes großes Ziel ist die Europameisterschaft", sagte Podolski dem kicker. Selbst die Tatsachen, dass er während der WM in Brasilien gerade mal 53 Minuten gespielt hat und aktuell ebenfalls kein Stammspieler in der DFB-Auswahl ist, könnten an seiner Einstellung etwas ändern. "Ich habe immer noch Spaß daran, für Deutschland zu spielen. Ich bin mit Freude dabei, und dies ändert sich nicht." Dass er zurzeit einen schweren Stand in der Nationalmannschaft hat, für die er am Sonntag beim 2:1 gegen Schottland in der Schlussphase zu seinem 118. Länderspiel kam, verunsichert ihn offenbar nicht: "Ich brauche mich in unserer Mannschaft vor niemanden verstecken. Und ich bin nicht nur hier, weil ich der Spaßvogel Podolski bin und für gute Laune sorge. Ich bin hier, weil ich es verdient habe." Dasselbe gelte auch für den FC Arsenal, er sei sich sicher, auch in der Premier League wieder seine Einsätze zu bekommen.

Golf, Cherry Hills: Der Golfer Martin Kaymer hat beim dritten Play-off-Turnier um den FedEx-Cup in Cherry Hills/Colorado auf der Schlussrunde seine Siegchancen verspielt und einen Top-10-Platz verpasst. Als Dritter gestartet, gelang dem 29-Jährigen aus Mettmann auf dem Par-70-Kurs am Sonntag lediglich eine 73er-Runde. Mit 275 Schlägen belegte der US-Open-Sieger im Endklassement den 16. Platz. "Der Tag heute war ein wenig enttäuschend, aber ich werde nächste Woche noch einmal alles geben, was ich habe", sagte Kaymer auf seiner Facebook-Seite. Ab Donnerstag findet in Atlanta das Tour-Finale der besten 30 Spieler statt, hierfür hatte sich der Rheinländer zuvor bereits qualififiziert. Führender im Kampf um den Jackpot von zehn Millionen Dollar (7,58 Millionen Euro) bleibt der US-Amerikaner Chris Kirk trotz Rang 36 in Cherry Hills. Direkt dahinter ist Landsmann Billy Horschel, der mit 266 Schlägen Bubba Watson um zwei Schläge distanzierte und für den Sieg in Cherry Hills 1,44 Millionen Dollar Preisgeld (rund 1,11 Millionen Euro) einstrich. Der Weltranglisten-Erste Rory McIlroy (Nordirland) zeigte sich nach seiner 72 einschließlich eines Vier-Putts an der 12 vom Samstag gut erholt und beendete das Turnier der besten 70 Golfer in der FedEx-Cup-Wertung auf Platz acht (272 Schläge).

Fußball, Fernsehen: Fast zwölf Millionen Zuschauer haben RTL beim 2:1 von Fußball-Weltmeister Deutschland zum Auftakt in der EM-Qualifikation gegen Schottland ein gutes Debüt als neuer TV-Sender für die Ausscheidungsspiele beschert. 11,71 Millionen Fans sahen am Sonntagabend in der zweiten Hälfte das erste Pflichtspiel der DFB-Elf nach dem Weltmeistertitel und sorgten für einen Marktanteil (MA) von 39,7 Prozent. Im ersten Durchgang hatten zunächst 9,98 Millionen Fans eingeschaltet (MA: 28,6 Prozent). Vier Tage zuvor hatte das ZDF mit seiner Übertragung vom ersten Auftritt der deutschen Mannschaft nach dem WM-Triumph beim 2:4 in der Neuauflage des WM-Endspiels gegen Argentinien bis zu 10,44 Millionen Zuschauer erreicht. Der höchste Marktanteil der Mainzer während des Spiels in Düsseldorf lag bei 37,4 Prozent. Beim WM-Finale am 13. Juli hatten in der Spitze bis zu 36,41 Millionen Zuschauer die Liveübertragung von Deutschlands 1:0-Sieg nach Verlängerung aus Rio verfolgt und damit einen Rekord in der deutschen Fernseh-Geschichte aufgestellt. RTL verbuchte mit der Fußball-Übertragung am Sonntagabend seine Tagesbestmarke. Die vorangegangene Übertragung vom Großen Preis von Italien der Formel-1-WM aus Monza sahen bis zu 4,06 Millionen Zuschauer (MA: 30,2).

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: