Präsident im Deutschen Reitverband:Richenhagen soll es werden

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Martin Richenhagen, 72. (Foto: Stephan Rumpf)

Der einstige Manager Martin Richenhagen nimmt die erste Hürde für die Wahl zum neuen Präsidenten der angeschlagenen Reiterlichen Vereinigung – er ist nun der einzige Kandidat.

Von Gabriele Pochhammer

„Man kann ein Rennen nicht gewinnen, indem man in den Rückspiegel guckt“, sagte Martin Richenhagen, 72, bei seiner Vorstellung vor dem Beirat Sport der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN). Damit zitierte er Rennfahrer Michael Schuhmacher – man sollte es wohl als Motto für die kommende Amtszeit verstehen.

Gesucht wurde am Mittwoch in Warendorf ein neuer Reiterpräsident, der den finanziell und personell ins Strudeln geratenen Verband wieder auf einen sicheren Weg bringt. Der einstige Manager Richenhagen ist nun einziger Kandidat fürs höchste Amt des Pferdesports. Mit 110 Stimmen schlug er Hans-Jürgen Meyer, 71, deutlich (93 Stimmen). Der dritte Kandidat, Heinrich Bottermann, hatte nicht unerwartet, aus „persönlichen Gründen“ seine Kandidatur zurückgezogen.

Der Neue will ein Team von vier externen Experten mitbringen – für den „frischen Blick von außen“

Am 26. November wird Richenhagen bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung antreten, um endgültig Präsident zu werden. Auch Vertreter der Zucht werden kommen, dann benötigt er eine Zweidrittelmehrheit. Sollte er die verfehlen, muss im Frühjahr 2025 neu gewählt werden, aber damit ist nicht zu rechnen.

Zuvor hatte Richenhagen die FN als „Sanierungsfall“ bezeichnet, jetzt schlug er deutliche mildere Töne an. Er sprach von „neuen Geschäftsfeldern“, die es zu entwickeln gebe. Auch ein Team von vier externen Experten wird der Kandidat mitbringen, die mit „dem frischen Blick von außen“ Schwachstellen des Verbandes erkennen und abstellen helfen sollen. Unentgeltlich wohlgemerkt. Viele Dienstleistungen könnten kostengünstiger, effizienter und schneller erbracht werden, sagte Richenhagen. Denn der Pferdesportverband lebe zwar auch von Traditionen, aber die müssten nicht alle bleiben. „Ich sage, was ich denke, und ich mache, was ich sage“, versprach er.

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