Prämie des DFB:300.000 Euro für den WM-Gewinn

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Beim Aus in der Vorrunde würden sie leer ausgehen: Spieler der deutschen Nationalmannschaft. (Foto: Getty Images)

Die deutschen Fußball-Nationalspieler würden für den WM-Titel eine Rekordprämie erhalten. Skilangläuferin Denise Herrmann feiert beim Weltcup-Auftakt im Klassik-Sprint überraschend Platz drei. Eisschnellläuferin Claudia Pechstein wird in Astana Zweite über 5000 Meter.

Fußball, WM-Prämie: Rekordprämie für den WM-Triumph: 300.000 Euro winken den deutschen Nationalspielern für den vierten Titel bei der Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien. Darauf hat sich der Mannschaftsrat um Kapitän Philipp Lahm mit dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) gut sechs Monate vor Beginn des Turniers (12. Juni bis 13. Juli) geeinigt. Bei einem Aus in der Vorrunde und im Achtelfinale würden die DFB-Spieler leer ausgehen. Erst bei Erreichen des Viertelfinales werden pro Spieler 50.000 Euro ausgeschüttet, für den Halbfinaleinzug gibt es 100.000 Euro, für die Endspiel-Teilnahme 150.000 Euro.

"Die unkomplizierten Gespräche und die schnelle Einigung sind Beleg für das große Vertrauensverhältnis zwischen Verband und Mannschaft. Die Spieler bekennen sich mit dieser stark erfolgsabhängigen Regelung wieder ganz klar zum Leistungsprinzip", sagte DFB-Präsident Wolfgang Niersbach nach den Verhandlungen und sprach von einem "guten Ergebnis". Einen Poker "mit zugezogenen Gardinen und gedämpftem Licht" gebe es ja schon lange nicht mehr, hatte er zuvor bereits erklärt. Die Gespräche mit Lahm und dem Mannschaftsrat seien "völlig einvernehmlich" gewesen, ergänzte Generalsekretär Helmut Sandrock: "Die Nationalmannschaft will in Brasilien den sportlichen Erfolg. Und wenn sie dort erfolgreich spielt, soll das auch entsprechend honoriert werden."

Für die erfolgreiche WM-Qualifikation hatten acht Spieler der Auswahl von Bundestrainer Joachim Löw bereits die Maximalsumme von 200.000 Euro kassiert, insgesamt schüttete der Verband rund vier Millionen Euro aus. Die gleiche leistungsbezogene Regelung wie für das Turnier in Brasilien hatte es schon bei der Europameisterschaft 2012 in Polen und der Ukraine gegeben. Für die WM 2010 sowie für die Europameisterschaft 2008 lag die Titelprämie bei 250.000 Euro. Für den Triumph bei der Heim-WM 2006 hätte es ebenfalls 300.000 Euro gegeben. Der DFB darf bei der WM 2014 mit Einnahmen durch den Weltverband Fifa in Höhe von über 20 Millionen Euro rechnen, je nachdem wie weit die DFB-Auswahl kommt.

Skilanglauf, Weltcup: Skilangläuferin Denise Herrmann hat zum Start des Olympia-Winters das erste Einzel-Podest ihrer Karriere gefeiert. Die 24-Jährige aus Oberwiesenthal landete beim Klassik-Sprint im finnischen Kuusamo überraschend auf Platz drei und erfüllte als erste DSV-Athletin die Norm für Sotschi. Herrmann führte im Finale bis zum letzten Anstieg, rutschte dann aber zweimal aus und kam 2,9 Sekunden hinter Gesamtweltcup-Siegerin Justyna Kowalczyk aus Polen ins Ziel. Die beste deutsche Sprinterin hatte bislang nur im Dezember 2012 im Teamsprint an der Seite von Hanna Kolb auf dem Podest gestanden. Rang zwei ging an Kikkan Randall aus den USA, die Favoritinnen Marit Björgen aus Norwegen und Charlotte Kalla aus Schweden waren überraschend bereits im Viertelfinale gescheitert. In die Punkte schafften es auch Kolb, Sandra Ringwald und Nicole Fessel. Für Claudia Nystad (40.), Katrin Zeller (68.) und Monique Siegel (76./) gab es dagegen keine Zähler.

Fußball, Miroslav Klose: Das Comeback des deutschen Fußball-Nationalspielers Miroslav Klose für den italienischen Erstligisten Lazio Rom rückt näher. Am Freitag hat der 35-Jährige erstmals seit seiner Schulterverletzung vor drei Wochen wieder am Mannschaftstraining teilgenommen. Unklar ist, ob Klose im Serie-A-Spiel gegen den SSC Neapel am Montag eingesetzt werden kann. Klose hatte sich beim 1:1 gegen den FC Parma die Schulter ausgerenkt. Er hatte daraufhin auch nicht an den beiden Länderspielen in Italien (1:1) und England (1:0) teilgenommen.

Fußball, Bundesliga: Die kommende Saison der Fußball-Bundesliga wird aufgrund der WM-Endrunde in Brasilien (12. Juni bis 13. Juli) zwei Wochen später als die laufende Spielzeit beginnen. Die Eliteklasse nimmt ihren Spielbetrieb am Wochenende vom 22. bis 24. August 2014 auf. So steht es im Rahmenterminkalender der Saison 2014/15, den das Präsidium des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) bei seiner Sitzung am Freitag in Hamburg verabschiedete. Die 2. Liga startet bereits am 1. August 2014 in die neue Saison. Nach dem 17. Bundesliga-Spieltag (19. Zweitliga-Spieltag) vom 19. bis 22. Dezember 2014 gehen beide Klassen in die Winterpause. Der Spielbetrieb in der Bundesliga wird am Wochenende vom 30. Januar bis 1. Februar 2015 wiederaufgenommen, die 2. Liga folgt am 6. Februar 2015. Der letzte Bundesliga-Spieltag ist für den 23. Mai 2015 terminiert. Einen Tag später findet der 34. Spieltag der 2. Liga statt. Die 3. Liga startet am Wochenende vom 25. bis 27. Juli 2014 in die nächste Saison. Nach dem 22. Spieltag vom 19. bis 21. Dezember 2014 macht die 3. Liga Winterpause bis zum 30. Januar 2015. Letzter Drittliga-Spieltag ist am 23. Mai 2015. Anschließend folgen die Relegationsspiele zwischen Bundesliga und 2. Liga sowie zwischen 2. und 3. Liga. Nach dem derzeitigen Planungsstand sollen diese zwischen dem 27. Mai und dem 3. Juni 2015 stattfinden. Die genaue Terminierung erfolgt später. Der DFB-Pokal beginnt mit der ersten Hauptrunde am Wochenende vom 15. bis 18. August 2014. Weiter geht es mit der zweiten Runde am 28. und 29. Oktober 2014, ehe am 3. und 4. März 2015 das Achtelfinale folgt. Die nächsten Termine: Viertelfinale am 7. und 8. April 2015, Halbfinale am 28. und 29. April 2015. Das Pokalfinale findet am 30. Mai 2015 wie gewohnt im Berliner Olympiastadion statt - wo eine Woche später (6. Juni 2015) auch das Endspiel der Champions League steigt.

Fußball, England: Ein früherer Football-League-Schiedsrichter und zwei weitere Männer müssen sich in England wegen des Verdachts des unerlaubten Zugriffs auf Computer des englischen Fußball-Verbandes FA vor Gericht verantworten. Das teilte die Polizei am Freitag mit. Referee Dean Mohareb (30), Liam Cliff (18) und Vincent Rossi (46) sind wegen Rechtsbeugung angeklagt - Mohareb auch wegen des Hackens von Computern. Die drei Männer aus dem Großraum Manchester müssen am kommenden Donnerstag (5. Dezember) vor Gericht erscheinen. Mohareb, Schiedsrichter in den zur Football League zugehörigen zweit-, dritt- und viertklassigen Ligen, gehört zum Entwicklungsstab der FA. Er war bereits im vergangenen Oktober festgenommen und im Februar durch die FA suspendiert worden.

Fußball, AC Mailand: Der mächtige Vize-Präsident Adriano Galliani vom italienischen Fußball-Erstligisten AC Mailand hat seinen Rücktritt angekündigt. "Mit oder ohne Einigung über eine Abfindung werde ich aus wichtigen Gründen in wenigen Tagen zurücktreten", sagte Galliani am Freitag der Nachrichtenagentur Ansa. Sein Ruf sei durch die Kritik an seiner Arbeit schwer beschädigt worden. Er werde jedoch mindestens bis zu der entscheidenden Partie in der Champions League gegen Ajax Amsterdam am 11. Dezember im Amt bleiben, sagte Galliani. Über seine Ablösung war bereits seit Wochen spekuliert worden, nachdem Barbara Berlusconi, Tochter von Milan-Präsident Silvio und Vorstandsmitglied, Änderungen in der Vereinsspitze gefordert hatte. Mailand erlebt bislang eine sportlich desaströse Saison, liegt in der Serie A mit 14 Punkten nur auf Rang 13. Galliani ist seit mehr als 25 Jahren im Verein, war zuletzt jedoch unter anderem wegen seiner Transferpolitik in die Kritik geraten. Gleichzeitig mit seiner Ankündigung übte Galliani Kritik an dem Verhalten Barbara Berlusconis. "Ich bin einverstanden mit einem Generationenwechsel, aber das muss mit Eleganz geschehen und nicht so." Wie seine Zukunft aussehen werde, wisse er noch nicht. Er wolle "etwas Zeit vergehen lassen, bevor ich neue Aktivitäten aufnehme."

Eisschnelllauf, Weltcup: Claudia Pechstein hat beim Eisschnelllauf-Weltcup in Astana zum dritten Mal in diesem Winter den Sprung auf das Podest geschafft. Nach dem Sieg in Calgary und Rang zwei in Salt Lake City reichte es für die 41 Jahre alte Berlinerin am Freitag über 5000 Meter in 7:01,10 Minuten erneut zu Rang zwei. Der Sieg ging wie schon in Salt Lake City an Olympiasiegerin Martina Sablikova aus Tschechien, die in Bahnrekordzeit von 6:59,88 Minuten als einzige unter der Sieben-Minuten-Grenze blieb und mit 280 Punkten nun die alleinige Führung im Weltcup vor Pechstein (260) übernahm.

Jenny Wolf ist über die Distanz von 500 Metern ebenfalls auf einen starken zweiten Platz gesprintet. Der 34 Jahre alten Berlinerin gelang in 37,70 Sekunden zunächst einen Bahnrekord, am Ende musste sie sich aber der erneut überragenden Olympiasiegerin und Weltmeisterin Lee Sang-Hwa geschlagen geben. Die Südkoreanerin sicherte sich 37,27 Sekunden ihren fünften Erfolg im fünften Weltcup-Rennen der Saison. Die deutsche Meisterin Jennifer Plate (Erfurt) enttäuschte und kam in 38,81 Sekunden nicht über den 19. Platz hinaus. Wolf hatte zunächst einen Fehlstart hingelegt, ließ sich davon aber nicht beirren und lieferte in 10,24 Sekunden eine hervorragende Zeit auf den ersten 100 Metern ab. "Dass ich gut drauf bin, habe ich schon im Training gemerkt. Es ist gut, dass ich das wieder zeigen konnte", sagte Wolf.

Stephanie Beckert hingegen enttäuschte und hat nur noch geringe theoretische Chancen auf die Teilnahme an den Olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi. Die 25 Jahre alte Silbermedaillengewinnerin von Vancouver landete beim dritten von vier Qualifikationswettkämpfen in der schwächeren B-Gruppe über 5000 m in 7:09,45 Minuten nur auf dem fünften Platz. Damit dürfte es Beckert nach den Läufen der A-Gruppe am Nachmittag nicht unter die besten Sechs schaffen. Auch die Chance, sich über den Gesamt-Weltcup für Sotschi zu qualifizieren, ist vor dem letzten dafür zählenden Wettkampf in Berlin (6. bis 8. Dezember) äußerst gering. "Noch ist nicht alles vorbei, aber es wird sicherlich schwer, eine ganz enge Nummer", sagte Team-Chef Helge Jasch dem Sportinformationsdienst. Für Beckert sei es schwierig, aus dem "Loch herauszukommen": "Sie hat es sich sicher anders vorgestellt."

Fußball, Benefizländerspiel: Joachim Löw und das deutsche Fußball-Nationalteam werden am 13. Mai mit einem Benefizländerspiel gegen Polen in die unmittelbare Vorbereitung auf die WM-Endrunde 2014 starten. Das Präsidium des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) bestätigte am Freitag den Termin und den Spielort Mainz. Bundestrainer Löw holt unmittelbar nach Bundesliga-Abschluss für die Partie gegen Polen, die offiziell von der DFB-Stiftung Egidius Braun veranstaltet wird, seine WM-Kandidaten zusammen und wird sie dann voraussichtlich am 19. Mai zum Trainingslager in Südtirol wieder zusammenziehen. Die Einnahmen des Spiels in Mainz kommen den Stiftungen des DFB und des Ligaverbandes zugute. Bereits seit 1998 trägt die Nationalmannschaft Benefizspiele aus. Zuletzt hatte es im Mai 2011 in Sinsheim ein Aufeinandertreffen mit Uruguay (2:1) gegeben.

Tennis, Davis Cup: Tommy Haas will das deutsche Davis-Cup-Team im schweren Erstrundenspiel gegen Spanien Ende Januar verstärken. Neben dem Tennis-Routinier kündigte auch Philipp Kohlschreiber in einem gemeinsamen Interview am Freitag in der Bild seinen Start in der Partie in Frankfurt an. Der Präsident des Deutschen Tennis Bundes (DTB), Karl-Georg Altenburg, hatte am Dienstag erklärt, dass er mit dem Start der beiden besten deutschen Spieler rechnet. "In den letzten Jahren gab es immer wieder Schwierigkeiten mit dem DTB, da kommt wenig Hilfe. Trotzdem ist mein Plan, zu spielen", sagte Haas. Der 35-Jährige fügte hinzu: "Für mich wäre es wichtig zu wissen, dass Philipp auch dabei ist, damit wir die beste Mannschaft haben." Kohlschreiber betonte: "Ich werde spielen. Mit Tommy steigen unsere Chancen. Vielleicht schaffen wir das Tennis-Wunder. Das wäre ein richtig gutes Signal." Der Augsburger unterstrich, frühere Unstimmigkeiten mit Haas seien ausgeräumt. Dieser äußerte im Gegenzug Respekt für Kohlschreiber.

Davis-Cup-Teamchef Carsten Arriens will Mitte Dezember die ersten drei Spieler für das Duell vom 31. Januar bis 2. Februar 2014 nominieren. Der vierte Profi soll dann im Januar benannt werden. Die Spanier hoffen auf einen Einsatz von Rafael Nadal. Eine Zusage der Nummer eins der Welt wird aber von dessen Abschneiden bei den Australian Open in Melbourne abhängen. Das Finale beim ersten Grand-Slam-Event 2014 findet nur fünf Tage vor dem Davis Cup statt.

Fußball, Uefa-Fünfjahreswertung: Durch die Europa-League-Siege von Eintracht Frankfurt und dem SC Freiburg hat Deutschland den Rückstand in der Uefa-Fünfjahreswertung auf die zweitplatzierten Engländer leicht verkürzt. Mit 75,498 Punkten liegt die Fußball-Bundesliga nun 2,822 Zähler hinter der Premier League auf dem dritten Platz. Spanien führt das Ranking mit 84,855 Punkten weiter souverän an. In der Champions League hatten die deutschen Teams zuvor wichtige Punkte in den direkten Duellen mit England verspielt. Erst am Mittwoch war Bayer Leverkusen von Manchester United mit 0:5 deklassiert worden. Von sieben Spielen gegen englische Mannschaften gewannen die Bundesligisten nur zwei.

Die vier deutschen Startplätze in der Champions League sind aber in den nächsten Jahren kaum gefährdet. Der Vorsprung auf die viertplatzierten Italiener beträgt derzeit komfortable 14,226 Punkte. Nur die ersten Drei des Rankings haben drei fixe Starter in der Königsklasse, der Liga-Vierte kann sich in Playoff-Spielen ebenfalls qualifizieren. Spanien und England sind in den europäischen Wettbewerben noch mit allen sieben gestarteten Mannschaften vertreten, aus der Bundesliga war der VfB Stuttgart in den Europa-League-Playoffs auf der Strecke geblieben.

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