Es musste so rund um die 60. Minute gewesen sein, als der Choral zum ersten Mal anschwoll. "Ronaaaaaaaaaaaldo", klang es durch das Lusail-Stadion im Norden Dohas. Es war kein normaler Fan-Gesang, es hatte etwas Beschwörendes, gregorianische Mönche hätten es in einer hallenden Kathedrale nicht besser hinbekommen. "Ronaaaaaaaaaaldo", vibrierte die feuchte Luft der Wüste, und der religiöse Klang war beabsichtigt, denn auf gewisse Weise forderten die Tausenden endlich ihren Heiland, auf dass er noch ein bisschen leuchten und Wunderdinge vollbringen möge.
Portugal bei der Fußball-WM:Ronaldo ist abgelöst
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Während elf Nicht-Ronaldos beim 6:1 gegen die Schweiz brillieren, sitzt das Idol sehr lange auf der Bank. Ronaldo jubelt artig mit, das Stadion huldigt ihm - doch seine internationale Karriere könnte zu Ende sein.
Von Martin Schneider, Lusail
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