Podolski bestätigt Wechsel nach London:"Ich werde den FC immer im Herzen tragen"

Jetzt ist es fix: Lukas Podolski wechselt im Sommer zum FC Arsenal und freut sich auf die "tolle Chance". Der gebürtige Kölner erwischt seinen Heimatklub nach wochenlangem Versteckspiel trotzdem in brenzliger Lage - am kommenden Samstag geht es für den FC schließlich um die Chance auf den Verbleib in der Bundesliga. In Podolskis Abschiedsspiel.

Dass sich Lukas Podolski den sportlichen Niedergang seines Heimatvereins 1. FC Köln nicht mehr lange anschauen würde, war klar. In einer zeitweise unterirdischen Elf agierte der Nationalstürmer als einziger auf Topniveau - in dieser Saison erzielte er 18 Treffer in 28 Spielen. Doch Podolski allein konnte die Rheinländer nicht vor dem Absturz auf den Relegationsplatz retten, weshalb sich bereits im Winter die Anzeichen für einen Abschied des Nationalstürmers zum FC Arsenal verdichteten.

Podolski-Wechsel zu Arsenal fix

Kommende Saison in der Premier League: Lukas Podolski.

(Foto: dapd)

Jetzt ist der Wechsel auch offziell bestätigt - das gab der FC am Montag bekannt. Der 1. FC Köln erhält eine Ablösezahlung, über deren Höhe Vertraulichkeit vereinbart wurde. Der 26-Jährige verlässt die Rheinländer damit ein Jahr vor Ablauf seines regulären Vertrags Richtung London in die Premier League.

Der Wechsel zu Arsenal gebe ihm die Möglichkeit, auf internationaler Ebene in einem europäischen Top-Club zu spielen, wird Podolski in einer FC-Mitteilung zitiert. Er habe sich nicht gegen den FC, sondern "für diese tolle Chance in meiner sportlichen Laufbahn entschieden". Der Entschluss sei ihm nicht leicht gefallen, da der 1. FC Köln, die Fans und die Stadt für ihn etwas ganz Besonderes seien. "Ich werde den FC immer in meinem Herzen tragen."

Auf der Insel wird der Zugang bereits sehnlichst erwartet, wie erste Reaktionen aus London unterstreichen. "Wir betrachten ihn als bedeutenden Teil unserer Zukunft", teilte Arsenals Trainer Arsène Wenger am Montag auf der Homepage des Vereins mit. Podolski sei ein "Spieler der Extraklasse und ein sehr guter Vollstrecker". Der Mann aus dem Elsass hält schon jetzt große Stücke auf seinen Neuen: "Er ist ein sehr starker Spieler und bietet uns in der Offensive neue Möglichkeiten."

Wenger freut sich bereits

Der französische Coach zeigte sich mehr als zufrieden darüber, dass Arsenal und Köln den Transfer endlich als perfekt melden konnten. "Wir freuen uns darauf, Lukas bei der EM zu sehen. Er hat mit 26 Jahren schon 95 Länderspiele bestritten. Das ist ein phänomenaler Rekord und zeigt, welche Qualitäten er hat", ergänzte Wenger.

Der Wechsel nach London war schon lange ein offenes Geheimnis und erfolgt nun wenige Tage vor dem entscheidenden Abstiegsspiel am Samstag gegen den FC Bayern München. Ob der Tabellensechzehnte aus Köln in der Relegation noch die Chance hat, den Klassenverbleib zu sichern oder direkt absteigt, entscheidet sich im Fernduell mit Hertha BSC. Die Berliner treten zeitgleich gegen 1899 Hoffenheim an.

"Spieler von Weltformat"

"Lukas Podolski ist ein Spieler von Weltformat mit einer ganz besonderen Beziehung zu den FC-Fans und zu der Stadt", sagte Claus Horstmann, Vorsitzender der Geschäftsführung: "Wir sind stolz auf den Weg, den er in den vergangenen Jahren beim 1. FC Köln gegangen ist, von der Jugend über den ersten Profieinsatz bis zum international gefragten Nationalspieler."

Podolski war im Alter von zehn Jahren vom FC Bergheim zum 1. FC Köln gekommen. Mit 18 Jahren debütierte er in der Saison 2003/2004 in der Bundesliga. Der inzwischen 95-malige Nationalspieler war nach einem zweijährigen Engagement beim FC Bayern zur Saison 2009/2010 an den Rhein zurückgekehrt. Der Kölner Verein sei nach Aussage von Horstmann "zu einem wettbewerbsfähigen Angebot bereit" gewesen und hätte den Vertrag mit Podolski auf dieser Basis gerne verlängert.

"Die frühe Wechsel-Entscheidung gibt uns dennoch Planungssicherheit. Das ist gut so", sagte Horstmann. Der Transfererlös von geschätzt rund zehn Millionen soll in die Qualität der Profi-Mannschaft sowie in die Nachwuchsförderung investiert werden. "Lukas hat dem FC in vielen Situationen geholfen, er hat das Gesicht des FC in den vergangenen Jahren deutlich mitgeprägt", meinte Horstmann.

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