Playoffs:Senegal schlägt Ägypten erneut und fährt zur WM

Playoffs: Senegal feiert das frühe 1:0 - später gewinnt die Mannschaft im Elfmeterschießen.

Senegal feiert das frühe 1:0 - später gewinnt die Mannschaft im Elfmeterschießen.

(Foto: Stefan Kleinowitz/AP)

Wie schon im Finale des Africa-Cups besiegt Senegal Ägypten im Elfmeterschießen, das von zahlreichen Laserpointern gestört wird. Sadio Mané trifft, Mo Salah verschießt. Peru darf weiter auf die WM hoffen.

Kontinentalmeister Senegal in einem bizarren Elfmeter-Thriller, Kamerun nach einem Krimi, Ghana, Marokko und Tunesien haben die afrikanischen Tickets zur Fußball-WM in Katar gelöst. Der Senegal setzte sich in den WM-Play-offs am Dienstag wie schon im Afrika-Cup-Finale im Elfmeterschießen gegen Ägypten durch, diesmal mit 3:1. Nach 120 Minuten hatte es 1:0 gestanden, das Hinspiel hatten die Ägypter mit Mohamed Salah vom FC Liverpool ihrerseits 1:0 gewonnen. Ghana genügte dank der Auswärtstoreregel nach dem 0:0 im Hinspiel ein hart erkämpftes 1:1 (1:1) in Nigeria.

In Abuja traf Thomas Partey (11.) mit einem Fernschuss, Nigerias Torhüter Francis Uzoho ließ den harmlos getretenen Ball passieren. William Troost-Ekong (22., Foulelfmeter) glich aus, doch am Ende bejubelte Ghana seine vierte WM-Teilnahme. Anschließend kam es im Stadion zu Ausschreitungen.

In Dakar egalisierte Boulaye Dia (4.) vom FC Villarreal für den Senegal früh das Hinspielergebnis. Mit zunehmender Spieldauer wurden die Verhältnisse erst irregulär und dann bizarr, durch hunderte Laserpointer glich der ägyptische Strafraum einer Disco. Sadio Mané (ebenfalls Liverpool) traf entscheidend für den Afrikameister.

Im dramatischen Duell zwischen Algerien und Kamerun ging es nach dem Treffer des kamerunischen Bayern-Stürmers Eric Maxim Choupo-Moting (22.) in die Verlängerung. Dort glich in einer wilden Schlussphase erst der eingewechselte Ahmed Touba für Algerien aus (118.), ehe Karl Toko Ekambi (120.+4) mit einer Direktabnahme in letzten Sekunde dafür sorgte, dass Kamerun durch das 2:1 (1:0, 1:0) zum achten Mal zur WM fährt.

Nach dem 1:1 im Hinspiel ließ Marokko um den Ex-Dortmunder Achraf Hakimi durch ein 4:1 (2:0) gegen die Demokratische Republik Kongo keine Zweifel an der Qualifikation aufkommen. Eddine Ounahi mit einem Doppelpack (21./54.), Tarik Tissoudali (45.+7) und Hakimi (69.) erzielten die Treffer für Marokko, das zum sechsten Mal an einer WM-Endrunde teilnehmen wird. Ben Malango Ngita (77.) gelang der Ehrentreffer.

Den Tunesiern genügte gegen Mali nach dem 1:0-Hinspielsieg ein 0:0, um in Katar dabei zu sein. Mittelfeldspieler Ellyes Skhiri vom 1. FC Köln wurde nach 67 Minuten eingewechselt.

Peru darf hoffen

Am letzten Spieltag der Qualifikation in Südamerika hat sich die peruanische Nationalmannschaft die Hoffnung auf eine Teilnahme an der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar in diesem Jahr bewahrt. Die Gastgeber besiegten im Nationalstadion in Lima am Dienstagabend (Ortszeit) Paraguay mit 2:0 (2:0) und sicherten sich damit den fünften Tabellenplatz und eine Relegationschance.

Peru, das sich für die WM in Russland 2018 zum ersten Mal seit 36 Jahren wieder qualifiziert hatte, ging gegen Paraguay bereits in der vierten Minute durch einen Treffer von Gianluca Lapadula in Führung. Yoshimar Yotún erhöhte in der 41. Minute auf 2:0. Vier Mannschaften aus Südamerika qualifizieren sich direkt, Brasilien, Argentinien, Ecuador und Uruguay hatten ihr Ticket für die Weltmeisterschaft in Katar Ende des Jahres bereits zuvor gelöst. Der Fünftplatzierte aus Südamerika geht in die Relegation gegen ein Team aus Asien, den Sieger der Begegnung zwischen den Vereinigten Arabischen Emiraten und Australien.

Deutsche U21 besieht Israel

Trainer Antonio Di Salvo steht mit der deutschen U21-Nationalmannschaft nach einem halben Jahr im Amt dicht vor dem Erreichen seines ersten Etappenziels. Mit etwas Glück eroberte seine Auswahl am Dienstag in Petach Tikwa einen Sieg im Spitzenspiel der EM-Qualifikation gegen Israel und braucht damit nur noch einen Punkt aus zwei Spielen für das direkte EM-Ticket.

Ohne den kurzfristig verletzt fehlenden Kapitän Jonathan Burkardt tat sich der Nachwuchs des Deutschen Fußball-Bundes beim 1:0 (0:0)-Sieg lange schwer, erarbeitete sich dank des Treffers von Noah Katterbach (60. Minute) aber letztendlich den wichtigen Sieg im Topduell der Gruppe. "Wie die Mannschaft zusammengespielt hat, wie sie marschiert ist, ich bin sehr stolz", sagte Di Salvo im TV-Sender ProSieben Maxx.

Der Coach lobte die Reaktion seines Teams nach dem Ausfall von Burkardt: "Es war wirklich die komplett Mannschaft, die gefightet hat, die gearbeitet hat, die ein unglaubliches Laufpensum hingelegt hat." Auch Torschütze Katterbach sah vor allem Teamleistung als ausschlaggebend: "Wir haben dagegengehalten, deswegen haben wir verdient gewonnen."

Bei nun fünf Zählern Vorsprung auf Israel und sechs auf den Dritten Polen fehlt den DFB-Junioren aus den Partien im Juni gegen Ungarn und in Polen noch ein Punkt, um Rang eins und damit das direkte Ticket zu lösen. Auch als Gruppenzweiter hätte das Team über die Playoffs noch eine Chance auf die Teilnahme an dem Turnier 2023 in Georgien und Rumänien, wo die U21 den Titel ihrer Vorgänger verteidigen möchte. Im Topduell gegen Israel war die deutsche Mannschaft zwar engagiert, im Spiel nach vorne fehlten aber lange Tempo und Ideen. Mitten in der besten Phase der Israelis traf Katterbach zum hart erkämpften Sieg.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: