Playoff-Finale in der DEL:Lüdemann erzwingt siebtes Spiel

Eishockey DEL Playoffs ERC Ingolstadt - Kölner Haie

Endlich ein Tor: Die Kölner feiern Overtime-Torschützen Lüdemann.

(Foto: Armin Weigel/dpa)

Die Kölner Haie feiern in Overtime: In einem intensiven und phasenweise tollen Eishockey-Spiel fällt das erste Tor erst in der 64. Minute, Verteidiger Mirko Lüdemann trifft. Ingolstadt verpasst die erste Meisterschaft der Klubgeschichte - und muss ins letzte, entscheidende Spiel.

Die Kölner Haie haben die Entscheidung über den 94. deutschen Eishockey-Meister vertagt. Das Team von Trainer Uwe Krupp setzte sich im sechsten Playoff-Finale beim ERC Ingolstadt mit 1:0 (0:0, 0:0, 0:0, 1:0) nach Verlängerung durch und glich in der "Best-of-seven"-Serie auf 3:3 aus. Im siebten Duell geht es am Dienstag (19.00 Uhr/Liveticker bei SZ.de sowie bei ServusTV) um Alles oder Nichts.

Mirko Lüdemann erzielte vor 4815 Zuschauern in der ausverkauften Saturn Arena in der 64. Minute das Tor für die Kölner, die damit den ersten Matchball des Außenseiters abwehrten. Ingolstadt hatte nach zwei Niederlagen zum Auftakt mit drei Siegen in Folge alles für die erste Meisterfeier der Vereinsgeschichte vorbereitet - doch der notwendige vierte Sieg blieb im ersten Versuch aus. Zuvor hatten die Oberbayern unter anderem Titelverteidiger Eisbären Berlin und Vorrundenprimus Hamburg Freezers ausgeschaltet.

Damit wahrte auch Krupp seine Chance auf den ersten Titel als Trainer. Der erste deutsche Stanley-Cup-Sieger war schon vor 30 Jahren als Spieler mit den Haien Meister. Ingolstadts Coach Niklas Sundblad, bei der Kölner Finalniederlage vor einem Jahr gegen Berlin noch Krupps Assistent, blieb vorerst noch die Krönung einer unglaublichen Saison verwehrt.

Im Januar hatte der Schwede wegen angeblich zu harten Trainings noch vor dem Rauswurf gestanden, Ingolstadt rutschte zum Ende der Hauptrunde sogar auf den neunten Platz ab.

Köln begann zwei Tage nach der unglücklichen 3:4-Niederlage nach Verlängerung mit Wut im Bauch. Mit hohem Tempo und harten Checks setzten die Gäste die Oberbayern unter Druck. Einziges Manko: Selbst beste Torchanchen ließen die Haie ungenutzt. Ob der schwedische Olympiasieger Daniel Tjärnqvist (6.), Nationalspieler Moritz Müller (7.) oder der kanadische Topscorer Rob Collins (18.) - alle scheiterten frei vor Ingolstadts Torwart Timo Pielmeier.

Die Gastgeber, lautstark angetrieben von den Fans, versuchten, über Konter Entlastung zu finden. Wirklich gefährlich wurde es für Haie-Goalie Danny aus den Birken zunächst aber nicht. Ein Schuss von Derek Dinger, den John Laliberte abfälschte, bereitete dem Nationaltorwart noch die größten Probleme (13.). Im zweiten Abschnitt erhöhten die Kölner den Druck noch. Fast im Minutentakt musste Pielmeier Glanztaten vollbringen - der 24-Jährige wuchs über sich hinaus.

Gegen Marcel Müller rettete er ebenso mit großartigem Reflex (25.) wie gegen Marcel Ohmann (27.) und Andreas Falk (28.). Selbst als die Ingolstädter in Überzahl waren, hatten die Haie durch Alexander Weiß die beste Chance (33.). Beinahe hätte es sich gerächt, dass die Kölner mit ihren Möglichkeiten fahrlässig umgegangen waren. Derek Hahn scheiterte jedoch an KEC-Goalie aus den Birken (50.).

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