Planungen beim DFB:U21 soll in Bestbesetzung antreten

Ilkay Gündogan

Zwischen U21 und A-Team: Dortmunds Ilkay Gündigan.

(Foto: dpa)

DFB-Generalsekretär Sandrock kündigt Umdenken beim DFB an - auch Bundestrainer Joachim Löw sei einverstanden. Stefan Bradl feiert historischen Erfolg in der Motorrad-Königsklasse.

DFB, U21: Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat seine Lehren aus dem unerwarteten Vorrunden-Aus der U21 gezogen und will bei künftigen Junioren-Europameisterschaften mit der bestmöglichen Mannschaft antreten. Dies kündigte DFB-Generalsekretär Helmut Sandrock im Interview mit dem SID an. "Wir hatten in diesem Jahr eine Sondersituation durch die USA-Reise des A-Teams. Aber wenn man auf dem Niveau Titel gewinnen will, braucht man die beste Mannschaft. Und wir wollen Titel gewinnen. Ich denke, dass das auch von der Liga getragen wird", sagte Sandrock: "In den letzten Jahren haben immer nur die Länder den Titel gewonnen, die mit der besten Mannschaft dabei waren. Im Übrigen auch wir 2009."

Mit Bundestrainer Joachim Löw sei dieses Vorhaben bereits abgesprochen, versicherte er. "Der Bundestrainer ist natürlich immer Teil der Diskussion", sagte der 56-Jährige: "Im Einzelfall wird man sicher auch über einen Spieler reden können. Aber es geht um den Grundsatz, mit der bestmöglichen Mannschaft in ein Turnier zu gehen." Nach dem Vorrunden-Aus bei der EM in Israel hatten viele Experten in Deutschland diskutiert, ob der DFB alle dem Jahrgang zugehörigen Spieler hätte mitnehmen sollen. Löw hatte angesichts der kurz vor der EM stattfindenden US-Reise auf "Schwellenspieler" wie Lewis Holtby oder Sebastian Jung verzichtet, bereits im A-Team festgespielte Talente wie Julian Draxler, André Schürrle oder Marc-André ter Stegen aber mit in die USA genommen. Der Dortmunder Ilkay Gündogan durfte nach dem Champions-League-Finale in Urlaub, Mario Götze und Toni Kroos waren verletzt.

CAS, Causa Erfurt: Die UV-Bestrahlung des Blutes war vor dem 1. Januar 2011 keine verbotene Methode, wenn sie nicht zur Erhöhung des Sauerstofftransfers führte. Diese Grundsatz-Entscheidung hat jetzt der Internationale Sportgerichtshof CAS in der "Causa Erfurt" gefällt. "Wir haben jetzt weit mehr als eine Einzelfall-Entscheidung. Es gibt jetzt eine klare Sicht auf die Dinge", erläuterte Lars Mortsiefer, der Vorstand der Nationalen Anti-Doping-Agentur NADA am Montag der Nachrichtenagentur dpa. Der CAS hat im Verfahren zwischen der NADA und einem nicht namentlich genannten Radsportler im Rahmen der "Causa Erfurt" den Athleten freigesprochen. Dabei hielten die Sportrichter fest, dass es sich bei einer UV-Behandlung von Blut mit anschließender Reinjektion in diesem Fall nicht um eine verbotene Methode gemäß der zum damaligen Zeitpunkt geltenden WADA-Verbotsliste handelte. Der CAS betonte zudem, dass der Athlet weder fahrlässig noch vorsätzlich gehandelt habe. Der Name des Radsportlers wurde nie veröffentlicht. Seit dem 1. Januar 2011 ist diese Behandlungsmethode verboten. Die NADA hatte den Fall des vom Deutschen Sportschiedsgerichts (DIS) im November freigesprochenen Radsportlers vor den CAS gebracht, um die Sach- und Rechtslage dieser Behandlung für den Zeitraum vor 2011 grundsätzlich klären zu lassen.

Motorrad, Stefan Bradl: Stefan Bradl ist in der "Königsklasse" der Motorrad-WM als erster Deutscher seit 24 Jahren auf das Podest gefahren. In der MotoGP belegte der Honda-Pilot am Sonntag beim Grand Prix der USA in Laguna Seca den zweiten Platz. Schneller als der Zahlinger war nur WM-Spitzenreiter Marc Marquez aus Spanien, der durch den dritten Saisonsieg seine Führung ausbaute. Dritter wurde der Italiener Valentino Rossi. Als zuvor letzter Deutscher war Michael Rudroff 1989 in Misano in der höchsten Rennklasse auf den dritten Platz gefahren. Letzter deutscher Sieger war Edmund Czihak auf dem Nürburgring 1974. Bradl war erstmals in seiner MotoGP-Karriere von der Pole Position aus ins Rennen gegangen und hatte zuvor auch die schnellste Zeit im Warm up abgeliefert. 18 Runden lang führte der Moto2-Weltmeister auf dem anspruchsvollen Kurs, ehe Marquez ihn überholte. Titelverteidiger Jorge Lorenzo, der trotz zweier Operationen nach zwei Schlüsselbeinbrüchen gestartet war, sicherte sich als Sechster wichtige WM-Punkte. Sein spanischer Landsmann Dani Pedrosa, der durch ein angebrochenes Schlüsselbein gehandicapt war, verteidigte als Fünfter den zweiten Platz in der WM-Wertung. In Laguna Seca wurde nur die MotoGP gefahren.

Taekwondo, WM: Der Nürnberger Tahir Gülec hat den deutschen Taekwondo-Athleten zum Abschluss der WM in Mexiko den ersten Titel seit fast zwei Jahrzehnten erkämpft. Der 20-Jährige bezwang am Sonntag (Ortszeit) im Finale der Gewichtsklasse bis 80 Kilogramm in Puebla Lokalmatador Rene Lizarraga knapp mit 8:7. "Tahirs Goldmedaille ist die erste seit 18 Jahren", sagte Männer-Bundestrainer Aziz Acharki. "Ich bin sehr froh, dass es uns gelungen ist, diese Durststrecke zu beenden." Acharki selbst hatte es 1995 vorgemacht und sich den WM-Titel gesichert. Zudem konnten die deutschen Taekwondo-Kämpfer, bei denen Top-Athleten wie die Olympia-Dritte Helena Fromm, Sümeyye Manz und Levent Tuncat fehlten, in Mexiko zwei Bronze-Medaillen durch Anna-Lena Frömming in der Klasse bis 57 Kilo und durch Gülecs Schwester Rabia in der Klasse bis 62 Kilo holen. "Mit einer Gold- und zwei Bronzemedaillen kommen wir bei dieser WM auf Platz sieben im Medaillenspiegel", bilanzierte Sportdirektor Holger Wunderlich von der Deutschen Taekwondo-Union (DTU) erfreut.

Segeln, America's Cup: Die Herausfordererrunde zum America's Cup bleibt eine einseitige Angelegenheit. Top-Favorit Team New Zealand hat auch sein zweites Duell gegen das italienische Team Luna Rossa gewonnen. Trotz eines Defekts, durch den sie das Vorsegel über Bord werfen mussten, setzten sich die Neuseeländer mit zwei Minuten und 20 Sekunden Vorsprung durch. Am diesem Dienstag steht die nächste Auflage des Duells auf dem Programm. Die Herausfordererrunde um den Louis Vuitton Cup endet nach maximal 35 Duellen spätestens am 30. August. Wann das schwedische Team Artemis Racing das Herausforderer-Trio mit seinem Ersatzboot wieder komplett machen kann, steht noch nicht fest. Bis dahin müssen Team New Zealand, America's-Cup-Gewinner von 1995 und 2000, und Luna Rossa ihre gegen die Schweden angesetzten Rennen weiter solo bestreiten.

Fußball, USA: Jürgen Klinsmann hat mit der US-Fußball-Nationalmannschaft beim Gold Cup das Halbfinale erreicht. Die vom Schwaben trainierten Amerikaner gewannen am Sonntag in Baltimore ihr Viertelfinale der CONCACAF-Kontinentalmeisterschaft gegen El Salvador mit 5:1 (2:1) und kamen somit zum neunten Sieg nacheinander. Clarence Goodson (21. Minute) und Joe Corona (29.) hatten die überlegenen Gastgeber mit 2:0 nach vorne geschossen, Rodolfo Zelaya mit einem verwandelten Foulelfmeter für El Salvador getroffen (39.). Im zweiten Abschnitt hatten die Gäste zunächst gute Ausgleichs-Chancen, ehe der nur 16 Sekunden zuvor eingewechselte Eddie Johnson nach einer Stunde per Kopf zum 3:1 traf. Landon Donovan (78.) und Mikkel Diskerud (84.) sorgten für den Endstand. Im Halbfinale spielt das US-Team am Mittwoch in Dallas gegen den Sieger der letzten Viertelfinalpartie zwischen Costa Rica und Honduras. Im zweiten Vorschlussrunden-Duell stehen sich Panama und Mexiko gegenüber.

Volleyball, Russland: Volleyball-Olympiasieger Russland hat zum dritten Mal nach 2002 und 2011 die Weltliga gewonnen. Die Russen setzten sich im Finale im argentinischen Mar del Plata 3:0 (25:23, 25:19, 25:19) gegen Brasilien durch. Die Südamerikaner verpassten damit die erfolgreiche Revanche für das knapp verlorene Olympia-Endspiel 2012 in London. Das kleine Finale gewann Italien wie schon in London gegen Bulgarien mit 3:2 (21:25, 25:21, 25:20, 21:25, 15:7). Die deutschen Herren hatten das Finalturnier knapp verpasst und belegten in der Endabrechnung den siebten Platz.

Fußball, FC Bayern: Triple-Gewinner FC Bayern München muss sein Testspiel am kommenden Mittwoch gegen den FC Barcelona kurzfristig vorverlegen. Da die deutschen Fußball-Frauen das Halbfinale der EM erreicht haben und dort am Mittwoch um 20.30 Uhr auf Gastgeber Schweden treffen, verschiebt sich bei den Bayern die Anstoßzeit um zwei Stunden auf 18.30 Uhr. Das teilte der Rekordmeister auf seiner Internetseite mit. Beide Spiele überträgt der TV-Sender ZDF live.

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