Phantomtor von Kießling:Leverkusen verzichtet auf Anwalt bei Verhandlung

1899 Hoffenheim v Bayer Leverkusen - Bundesliga

Das Netz des Anstoßes in Sinsheim

(Foto: Bongarts/Getty Images)

Bayer Leverkusen geht ohne rechtlichen Beistand in die Verhandlung um das Phantomtor von Stephan Kießling. Radprofi Andreas Klöden beendet seine Karriere. Handball-Nationalspieler Uwe Gensheimer verlängert bei den Rhein-Neckar Löwen bis 2016.

Bundesliga, Phantomtor: Bayer 04 Leverkusen wird ohne rechtlichen Beistand in die Verhandlung um das Phantomtor von Stefan Kießling vor dem Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes gehen. "Wir werden auch keinen Anwalt mitnehmen, weil wir das nicht wollen, nicht brauchen", sagte Bayer-Sportdirektor Rudi Völler nach dem 4:0-Sieg in der Champions League am Mittwochabend gegen Schachtjor Donezk. Kießling werde als Zeuge erscheinen. Völler sagte, dass man der Klärung der Angelegenheit gelassen entgegenblicke. Er setzte sich abermals dafür ein, dass die Restspielzeit nach dem skurrilen Treffer, der keiner war, absolviert werden sollte. Dies sei die fairere Variante. Gleichwohl werde Bayer das Urteil des Sportgerichts "anstandslos akzeptieren", sagte Völler beim TV-Sender Sky. Kießling hatte am Samstag in der 70. Minute beim Ligaspiel in Hoffenheim Richtung Tor geköpft. Der Ball war seitlich durch ein Loch im Netz ins Tor gegangen, der Münchner Schiedsrichter Felix Brych erkannte jedoch auf 2:0 für Bayer. Leverkusen hatte die Partie letztlich 2:1 gewonnen. Hoffenheim hatte fristgerecht Einspruch gegen die Wertung eingelegt.

Radsport, Karriereende: Der 38 Jahre alte Radprofi Andreas Klöden hat seine Karriere beendet. Das meldete am Donnerstag der Weser-Kurier. Der zweifache Zweite der Tour de France (2004/2006) nannte gescheiterte Vertragsverhandlungen als einen Grund für die Beendigung seiner Laufbahn nach 16 Jahren. Klöden fuhr in den vergangenen Jahre für das Team RadioShack-Trek. Er hatte sich zuvor an der Seite seines Freundes Jan Ullrich im Team Telekom einen Namen gemacht. In der gemeinsamen Zeit holte er hinter Ullrich und Alexander Winokurow bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney die Bronzemedaille. Eine sogenannte Expertenkommission zur Aufklärung der Dopingvorwürfe gegenüber Ärzten der Abteilung Sportmedizin der Uni-Klinik Freiburg hatte 2009 in ihrem Abschlussbericht auch Dopingvorwürfe gegen Klöden erhoben. Der Wahlschweizer bestritt stets vehement jedwede Doping-Verstrickung. Die Staatsanwaltschaft Bonn hatte zuvor auf die Eröffnung eines Verfahrens verzichtet, nachdem Klöden ähnlich wie Ullrich eine Geldsumme für wohltätige Zwecke gespendet hatte.

Handball, Bundesliga: Nationalspieler Uwe Gensheimer bleibt den Rhein-Neckar Löwen trotz hochkarätiger Angebote europäischer Spitzenklubs treu. Der 26-jährige Kapitän der Mannheimer verlängerte seinen zum Saisonende auslaufenden Vertrag beim Handball-Bundesligisten um zwei Jahre bis 2016. Neben dem amtierenden EHF-Pokalsieger hatten der deutsche Rekordmeister THW Kiel und der spanische Serienmeister FC Barcelona um die Dienste des Weltklasse-Linksaußen geworben und ihm ein Angebot unterbreitet. "Das Gesamtpaket war wichtig", sagte Gensheimer, der seit 2003 bei den Badenern spielt. Sowohl der private als auch der sportliche Aspekt habe bei seiner Entscheidung eine Rolle gespielt. "Wir haben charakterstarke Leute mit dem Biss und dem Willen, etwas Großes zu erreichen und um Titel mitzuspielen. Wir haben uns etwas aufgebaut, das wir in den nächsten Jahren zum Ziel führen wollen", sagte Deutschlands Handballer der Jahre 2011 und 2012. "Ich habe sehr viele Gespräche mit Uwe geführt. Er hat sich für seinen Verein entschieden. Für einen gemeinsamen Weg mit vielen Freunden und einer Mannschaft, die sich durchgekämpft und mit der er viel erlebt hat", sagte Löwen-Manager Thorsten Storm. Vor Gensheimer hatten bereits Rechtsaußen Patrick Groetzki, Spielmacher Andy Schmid sowie die beiden Kreisläufer Bjarte Myrhol und Gedeon Guardiola ihre Verträge bei Löwen verlängert.

Bundesliga, Hertha BSC: Michael Preetz bleibt bis 2017 Manager beim Fußball-Bundesligisten Hertha BSC. Der 46-Jährige verlängerte seinen bis 2014 gültigen Vertrag wie erwartet vorzeitig um drei Jahre. Das teilte der Klub via Twitter mit. Im Mai wurde bereits der Vertrag von Trainer Jos Luhukay bis 2016 verlängert. Luhukay hatte sich für eine weitere Zusammenarbeit mit Preetz ausgesprochen. Preetz ist seit 2009 Manager des Klubs und war zuvor von 1996 bis 2003 Torjäger der Hauptstädter. Mit 93 Toren ist der siebenmalige Nationspieler und gebürtige Düsseldorfer noch heute Rekordtorschütze bei Hertha BSC.

Schwimmen, Politik:Der Weltschwimmverband Fina hat Katar und die Vereinigten Arabischen Emirate wegen der Diskriminierung israelischer Athleten verwarnt. Anlass waren verschiedene Vorfälle bei den Kurzbahn-Weltcups vergangene Woche in Dubai und Doha. Dabei soll nach Augenzeugenberichten eine Siegerehrung ausgefallen sein, um Israel nicht beim Namen zu nennen. Aus dem gleichen Grund war der Ländername des Staates bei der TV-Übertragung nicht eingeblendet worden, bei Vorläufen unterblieb die sonst übliche Vorstellung der Schwimmer mit ihrer Herkunft. Katar und Doha gehören zu den Ländern, die keine diplomatischen Beziehungen zu Israel unterhalten. Die FINA betonte in ihrer Mitteilung, sie habe nach den ersten Vorfällen dieser Art bei den Veranstaltern interveniert. Danach habe es keine diskriminierenden Aktionen bezüglich israelischer Schwimmer gegeben.

Baseball, MLB: Die Boston Red Sox sind mit einem klaren Heimsieg in die World Series der Major League Baseball (MLB) gestartet. Die Mannschaft von Trainer John Farrell setzte sich am Mittwochabend im ersten Spiel der Endrundenserie gegen die St. Louis Cardinals 8:1 durch. Mit dem Erfolg im ausverkauften Fenway Park gelang Boston der deutlichste Sieg zum World-Series-Auftakt seit dem 13:1-Erfolg 2007 gegen die Colorado Rockies. In den vergangenen 25 Jahren sind 21 Teams, die Spiel eins gewinnen konnten, letztlich auch Meister geworden. Boston hatte 2004 die Finalserie gegen St. Louis glatt mit 4:0 für sich entschieden. Die zweite Partie findet am Donnerstag erneut in Boston statt.

Basketball, NBA: Dirk Nowitzki hat das erste Duell in der nordamerikanischen Basketball-Liga NBA gegen Dennis Schröder für sich entschieden. In der Nacht zum Donnerstag gewann der Superstar aus Würzburg mit seinen Dallas Mavericks daheim ein Testspiel gegen Schröders Atlanta Hawks mit 98:88. Liga-Neuling Schröder aus Braunschweig stand bei der Generalprobe vor dem Hawks-NBA-Start in der Anfangsaufstellung und war mit 21 Punkten bester Werfer des Abends. Nowitzki war mit 17 Zählern treffsicherster Texaner. Seine Mavericks bestreiten am Freitag gegen die Indiana Pacers ihre letzte Testpartie. Am kommenden Mittwoch stehen sich Nowitzki und Schröder mit ihren Teams in Dallas im ersten Spiel der neuen Saison gegenüber.

Tennis, Valencia: Philipp Kohlschreiber hat beim ATP-Turnier in Valencia das deutsche Duell gegen Tommy Haas für sich entschieden. Der 30 Jahre alte Tennisprofi gewann am Mittwoch gegen seinen fünf Jahre älteren Kontrahenten mit 3:6, 6:3, 6:3 und zog damit in die zweite Runde ein. Für den Augsburger war es im sechsten Duell mit dem gebürtigen Hamburger der dritte Sieg. Auf Kohlschreiber wartet im Achtelfinale der Russe Michail Juschni. Die Hartplatz-Veranstaltung ist mit 2,17 Millionen Euro dotiert. Haas hatte erst am vergangenen Sonntag das ATP-Turnier in Wien gewonnen.

Tennis, Istanbul: Serena Williams ist bei der Tennis-WM in Istanbul auf dem Weg Richtung Halbfinale. Einen Tag nach dem klaren Auftakterfolg über Angelique Kerber gewann die Weltranglisten-Erste am Mittwoch auch ihre zweite Vorrundenpartie mit 6:2, 6:4 gegen die Polin Agnieszka Radwanska. Es war im achten Vergleich der achte Sieg für die amerikanische Titelverteidigerin, die damit die Rote Gruppe anführt. Radwanska kassierte nach der Auftaktschlappe gegen die Tschechin Petra Kvitova ihre zweite Niederlage. Die Nummer vier der Welt ist am Donnerstag zweite Gegnerin von Kerber und wäre bei einer weiteren Pleite bereits aus dem Rennen bei den WTA-Championships.

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