Pferdesport:Plan: Nationenpreis mit nur einer Runde - Tabubruch?

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Ist gegen eine Reduzierung der Runden beim Nationenpreis: Bundestrainer Otto Becker. Foto: Rolf Vennenbernd/dpa (Foto: dpa)

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Aachen (dpa) - Unveröffentlichte Pläne für eine einschneidende Regeländerung beim Nationenpreis der Springreiter sorgen für Unruhe. Das traditionsreiche Länderspiel der Reit-Nationalmannschaften könnte demnach nur mit einer Runde statt wie bisher zwei Umläufen geritten werden.

"Darüber wird bei uns gesprochen", bestätigte Weltverbandspräsident (FEI) Ingmar de Vos der Deutschen Presse-Agentur. "Das war ein Vorschlag von Veranstaltern von Nationenpreis-Turnieren."

Der nationale Verband FN spricht sich klar dagegen aus, viele Reiter halten eine derartige Änderung für einen Tabubruch. "Wir finden das nicht gut und wissen nicht, was das besser machen sollte", sagte Soenke Lauterbach, Generalsekretär der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN). "Aus unserer Sicht ist es das Alleinstellungsmerkmal, dass der Nationenpreis zwei Runden hat. Das macht es so besonders. Wenn wir das reduzieren, wird es eine beliebige Prüfung."

Auch Bundestrainer Otto Becker lehnt die Reduzierung kategorisch ab. "Der Nationenpreis mit zwei Runden ist das beste Springen der Welt", sagte der ehemalige Weltklassereiter. Eine Reduzierung auf einen Umlauf fände er "unmöglich".

Der Coach betonte: "Das löst die Probleme des Nations Cups nicht." Die FEI-Serie mit nur noch sechs Nationenpreis-Turnieren pro Saison steckt seit Jahren in der Krise. Der CHIO in Aachen gehört seit mehreren Jahren nicht mehr zu der Serie und wäre von der Regeländerung nicht betroffen.

© dpa-infocom, dpa:220630-99-867865/3

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