Personaldebatte beim TSV 1860:Geschäftsführer Schäfer tritt zurück

1860 Muenchen II v SV Elversberg - Regionalliga Playoff Second Leg

Abgang: Der ehemalige 1860-Geschäftsführer Robert Schäfer

(Foto: Sebastian Widmann/Getty)

Lange und heftig wurde er kritisiert, jetzt hat er dem Druck nachgegeben: Robert Schäfer ist als Geschäftsführer beim TSV 1860 München zurückgetreten. Der Abschied ist ein Erfolg für den jordanischen Investor.

Robert Schäfer ist als Geschäftsführer von Fußball- Zweitligist 1860 München zurückgetreten. "Ich möchte einem Neuanfang in der Zusammenarbeit mit unserem Gesellschafter Hasan Ismaik nicht im Weg stehen. Deshalb habe ich dem Präsidium das Angebot gemacht, mich zum Wohl des TSV 1860 München zurückzuziehen", wird Schäfer in einer Mitteilung des Klubs zitiert.

"Wir haben seinem Wunsch entsprochen", sagt Präsident Gerhard Mayrhofer in selbiger Mitteilung, und fügt an: "Wir bedanken uns bei Robert Schäfer für das, was er für die Löwen geleistet hat." Zur Suche nach einem Nachfolger erklärt Mayrhofer: "Natürlich wollen wir möglichst schnell einen Kandidaten finden, der den Anforderungen beider Gesellschafter entspricht." Sportchef Florian Hinterberger wird kommissarisch die Geschäfte führen.

Hinter dem Personalwechsel steckt wohl ein größeres Versprechen, wie von der SZ Anfang September berichtet. Der jordanische Investor Ismaik hatte damals den neuen 1860-Trainer Friedhelm Funkel akzeptiert. Im Gegenzug soll das Management der Profifußball-KGaA professionalisiert werden - wie es der Jordanier immer gefordert hatte. Ismaik wünscht sich demnach einen neuen Geschäftsführer, am liebsten einer "mit fünf bis zehn Jahren Erfahrung bei einem erstklassigen Verein".

Die Liste an Verfehlungen, die Ismaik Schäfer stets vorgehalten hatte, ist lang. Er sei nicht ehrlich und nicht loyal gewesen, er arbeite unprofessionell. Ein Gerichtsprozess Ismaiks gegen die von Schäfer vertretene KGaA in einer Arbeitsrechtssache läuft, einen zweiten wegen Untreue will der Jordanier anstrengen.

Mayrhofer hatte vor etwa drei Wochen über sein Verhältnis zu Ismaik gesagt: "Wir sprechen die gleiche Sprache und haben ein sehr gutes grundsätzliches Verständnis, was wir bei 1860 verändern müssen, um noch professioneller zu werden."

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: