Sieben Minuten. Länger sprach Steve Simon nicht am Donnerstagabend in einem Interview mit dem amerikanischen Sender CNN. Er war der bekannten Moderatorin Erin Burnett per Skype zugeschaltet, aus dem sonnigen St. Petersburg in Florida. Und von dort hatte der Präsident der WTA, der Vereinigung aller Berufstennisspielerinnen, nichts Gutes zu vermelden. Nein, er habe weiterhin kein Lebenszeichen von Peng Shuai, deren Fall gerade um die Welt geht. Man habe es auf allen Kanäle versucht. Ja, er habe wirklich eine Mail von ihr erhalten. Aber er tue sich schwer mit der Vorstellung, dass die Athletin die gestanzt formulierten Zeilen verfasste, in denen auch das Hohelied auf das chinesische Tennis gesungen wird. Der Amerikaner Simon, eine mächtige Figur des organisierten Sports, antwortete übrigens sofort auf die Mail - keine Reaktion. Auch die Familienmitglieder: nicht zu erreichen. Nur der chinesische Tennisverband habe ihm, Simon, versichert: Es gehe Peng Shuai gut. Sie sei sicher, in Peking.
Vermisste Spielerin Peng Shuai:Sprengkraft weit über den Tennissport hinaus
Immer mehr Sportler und Offizielle verlangen Aufklärung im Fall der verschwundenen Spielerin Peng Shuai. Der Druck auf China und das IOC wächst. Plötzlich könnten sogar die ganz großen Dinge ins Rutschen geraten - die Politik geht bereits in Stellung.
Von Christoph Giesen, Gerald Kleffmann und Johannes Knuth
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