Fußball:Pelé ist tot

Fußball: Einer der besten Fußballer aller Zeiten: Pelé, hier im Jahr 2017.

Einer der besten Fußballer aller Zeiten: Pelé, hier im Jahr 2017.

(Foto: Alexander Zemlianichenko/dpa)

Das brasilianische Sportler-Idol starb im Alter von 82 Jahren an Krebs. Dreimal wurde er mit Brasilien Weltmeister. Er galt als einer der besten Fußballer aller Zeiten.

Brasiliens Fußball-Idol Pelé ist tot. Er starb im Alter von 82 Jahren, wie seine Familie mitteilte. "Alles, was wir sind, sind wir dank dir. Wir lieben dich auf ewig. Ruhe in Frieden", schrieb seine Tochter Kely Nascimento auf Instagram.

Edson Arantes do Nascimento, wie er mit bürgerlichem Namen hieß, gilt als einer der besten Fußballer aller Zeiten. Er bestritt 92 Länderspiele und gewann mit Brasiliens Nationalmannschaft drei WM-Titel (1958, 1962, 1970).

Pelés Gesundheitszustand hatte in den vergangenen Jahren wiederholt Anlass zur Sorge gegeben. Er unterzog sich mehreren Operationen an der Hüfte. Zudem hatte er Probleme an der Wirbelsäule und am Knie. Vor zwei Jahren wurde ihm nach einer Harnwegsinfektion ein Nierenstein entfernt.

Seit dem 29. November war Pelé wieder im Krankenhaus, um seine Chemotherapie gegen einen Dickdarmtumor neu einzustellen. Medienberichten zufolge hatte die Therapie zuletzt nicht mehr angeschlagen. Auch gaben die Mediziner Nieren- und Herzfunktionsstörungen bekannt. Die engsten Familienmitglieder verbrachten die Weihnachtstage an seiner Seite.

Er machte die Rückennummer 10 berühmt

"Ich möchte, dass man sich an mich erinnert, mich nicht vergisst. Nur das!", wünschte sich der in einem kleinen Dorf namens Tres Coracoes (Drei Herzen) geborene Sportler seit jeher. Mehr als 21 Jahre lang schnürte er bis zum Abschied am 1. Oktober 1977 die Fußballstiefel, machte die Rückennummer 10 weltberühmt - nicht als klassischer Spielmacher, eher als hängende Spitze nach heutigem Spielverständnis.

In Dribblings verliebt, auf Tore aus, geschossen mit rechts oder links, mit Gewalt oder Raffinesse, auch per Kopf oder Fallrückzieher förmlich in der Luft schwebend. "Das Schwierige ist nicht, tausend Tore zu schießen wie Pelé, sondern ein einziges wie Pelé", schrieb Brasiliens Poet Carlos Drummond de Andrade in einer Ode an den Modellathleten. Im zweiten Leben versuchte sich der aus einfachen Verhältnissen stammende Afrobrasilianer als Sänger, Schauspieler, Sportminister oder Unternehmer. Dabei nutzte er den Ruhm als Fußball-Botschafter und versilberte seinen Ruf in Werbekampagnen.

"Angenehm, ich bin Ronald Reagan, aber Sie brauchen sich nicht vorzustellen. Jedes Kind weiß, wer Sie sind", wurde er vom damaligen US-Präsidenten im Weißen Haus begrüßt. Eine von vielen Anekdoten, die sich um den Mythos ranken.

Von seinen sieben Kindern versuchten sich die beiden Söhne Edinho (Profikarriere als Torhüter und Trainer) und Joshua (College-Fußball in den USA) am Ball, mit wenig Erfolg. Für Pelé war es immer schwierig, lange zu Hause zu bleiben. In den letzten Jahren hielt er sich jedoch wegen gesundheitlicher Probleme vorwiegend in seiner Strandvilla in Guaruja auf, wenige Autominuten von Santos entfernt. Von dort kommunizierte der FIFA-Jahrhundertfußballer bis zum Schluss virtuell über die sozialen Netzwerke mit seiner treuen Fangemeinde.

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